Mit rund 1,27 Millionen Euro unterstützt das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen mehrere Modernisierungsprojekte, um den Güterverkehr stärker von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Die Landesförderung kommt dem Erhalt und der Erneuerung von Schienenstrecken der so genannten öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) zugute.
Das Verkehrsministerium hat jetzt Förderbescheide an die Mindener Kreisbahnen GmbH (MKB) und die VLO Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück GmbH übergeben (VLO).
„Jeder Gütertransport, den wir vom Lkw auf die Schiene verlagern, sorgt für mehr Platz auf den Straßen und ist gut für unser Klima. Damit mehr Güter nachhaltig per Zug transportiert werden, brauchen wir zuallererst ein modernes Netz. Die Landesregierung fördert daher kontinuierlich die Erneuerung von Güterschienenstrecken, und wir sorgen dafür, dass Logistikstandorte, Industrie- und Gewerbegebiete auf der ‚letzten Meile‘ besser an das Netz der Bahn angeschlossen sind. Mit Unterstützung des Landes werden nun bei Minden und Offelten weitere Strecken für Güterzüge fit gemacht: So sparen wir tausende Lkw-Fahrten ein und stärken die Schiene als klimafreundliches Verkehrsmittel.“
Folgende Projekte der NE-Bahnen werden vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 1,27 Millionen Euro gefördert:
465.811 Euro gehen an die VLO Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück GmbH: Das Land beteiligt sich an der Erneuerung von drei Gleisabschnitten im nordrhein-westfälischen Offelten und Preußisch Oldendorf. An der Gesamtmaßnahme beteiligen sich auch der Bund mit 1.077.035 Euro und das Land Niedersachsen mit 427.451 Euro.
Jürgen Werner, Eisenbahnbetriebsleiter VLO: „Mit diesem Förderbescheid aus Nordrhein-Westfalen wird uns ermöglicht, die Strecke von Bohmte in Niedersachsen bis nach Holzhausen-Heddinghausen in Nordrhein-Westfalen nach vielen Jahren wieder durchgehend und vor allem ohne betriebliche Einschränkungen für Gütertransporte nutzen zu können. Wir hoffen, mit den jetzt bewilligten Maßnahmen im Rahmen einer aktuellen Kundenakquise das entscheidende Argument für eine Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene von mindestens 30 Tausend Tonnen zu haben“.
Die VLO transportiert jährlich rund 80.000 Tonnen Güter über die Schiene – das sind rund 5.300 Lkw-Fahrten, die vermieden werden pro Jahr. Durch die mit der Förderung umgesetzten Maßnahmen kämen noch einmal 30.000 Tonnen Güter dazu, was zusätzlich rund 2.000 Lkw-Fahrten bedeuten würde, die pro Jahr eingespart werden könnten.
Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 806.859 Euro erhält die Mindener Kreisbahnen GmbH (MKB): Mit dem Geld wird eine in die Jahre gekommene elektronische Weichenanlage im Bahnhof Minden ersetzt und Gleisanlagen auf acht Streckenabschnitten der MKB über insgesamt rund zwei Kilometer erneuert. Die Förderung des Landes ergänzt die Förderung des Bundes für diese Maßnahmen in Höhe von 1.008.574 Euro. Über die Gleisanlagen der MKB sind im vergangenen Jahr etwa 634.000 Tonnen Güter transportiert worden – das sind rund 25.000 Lkw-Fahrten, die wegfallen konnten.
Johannes Marg, Geschäftsführer der Mindener Kreisbahnen GmbH: „Die Mindener Kreisbahnen GmbH freut sich über eine Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen für erforderliche Baumaßnahmen an den Gleisanlagen der wichtigsten Betriebsstelle sowie den Strecken- und Industriestammgleisen der MKB. Die Erneuerung und Erhaltung der Gleisanlagen der MKB sichert der lokalen und regionalen Wirtschaft die bestehende Anbindung an die überregionale Eisenbahninfrastruktur und damit die Möglichkeit einer umweltverträglichen und wirtschaftlichen Transportmittelwahl.“
Hintergrund:
Das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen) wurde Mitte 2018 wiedereingeführt, um den Investitionsstau auf den Strecken der nicht bundeseigenen Eisenbahnen aufzulösen. Ziel ist es, mehr Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt.
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