Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen
Märkte der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen
Die Umweltwirtschaft umfasst alle Unternehmen, deren Verfahren, Produkte und Dienstleistungen einen Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz leisten. Als Querschnittsbranche setzt sich die Umweltwirtschaft aus den acht Teilmärkten Umweltfreundliche Energiewandlung, -transport und -speicherung; Energieeffizienz und Energieeinsparung; Materialien, Materialeffizienz und Ressourcenwirtschaft; Umweltfreundliche Mobilität; Wasserwirtschaft; Minderungs- und Schutztechnologien; Nachhaltige Holz- und Forstwirtschaft und Umweltfreundliche Landwirtschaft zusammen.
Dementsprechend vielfältig ist auch das Spektrum angebotener Verfahren, Produkte und Dienstleistungen. Es erstreckt sich von Monitoring- und Analyseverfahren der Abwasserbehandlung über Speichertechnologien für erneuerbare Energien bis zu alternativen Antriebstechnologien in der Mobilität. Die Umweltwirtschaft besitzt damit die zentralen Kompetenzen für die ökologische Transformation in Richtung Green Economy.
Die folgende Abbildung liefert einen Überblick über die Teilmärkte der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen.
Die Förderung der grünen Wirtschaft hatte Nordrhein-Westfalen schon früh im Blick: Bereits vor zehn Jahren starteten im Rahmen der NRW-Umweltwirtschaftsstrategie wichtige Fördermaßnahmen. Unter dem Motto #MeilensteineGreenNRW steht deshalb das Jahr 2024 ganz im Zeichen der Umweltwirtschaft – als Motor und Wegbereiter der ökologischen Transformation.
Umweltwirtschaft auf Wachstumspfad
Die Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen hat sich in den letzten Jahren deutlich besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft und generiert durch die Vermeidung von Umweltschäden einen ökologischen Nutzen in Milliardenhöhe. Mit einem Wachstum von 3,6 Prozent pro Jahr übertraf die Branche damit seit 2010 die Entwicklung der Gesamtwirtschaft (2,6 Prozent) und beschäftigt inzwischen mit 582.000 Personen rund 6,1 Prozent aller Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen.
Insgesamt belief sich die Wirtschaftsleistung auf 43,5 Milliarden Euro im Jahre 2020. Damit gehört die Umweltwirtschaft zu den wichtigsten Branchen in Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich zu den Zahlen der Erwerbstätigen und der Bruttowertschöpfung lässt sich der ökologische Nutzen der nordrhein-westfälischen Umweltwirtschaft bezogen auf das Jahr 2020 auf rund 23 Milliarden Euro beziffern, davon allein rund 15,5 Milliarden Euro durch die Vermeidung von Umweltschäden. Hinzu schafft die Umweltwirtschaft weitere ökologische Werte in Höhe von 7,4 Milliarden Euro, wie den Erhalt von Biodiversität.
Das in der Nachhaltigkeitsstrategie NRW für 2030 verankerte Ziel von 460.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wurde bereits 2022 übertroffen. Die ökologische Transformation der heimischen Wirtschaft geht somit schneller voran als erwartet.
Innovationen befördern globale Transformationsprozesse
Der Weltmarkt für Umweltwirtschaftsgüter erreichte im Jahr 2020 ein neues Rekordvolumen von fast 700 Milliarden Euro. In den letzten zehn Jahren ist der Markt gewachsen. Zwischen 2010 und 2020 lag die durchschnittliche Wachstumsrate bei 2,6 % p.a.
Deutschland gehört weltweit zu den Innovationsführern der Umweltwirtschaft, was sich unter anderem an dem im internationalen Vergleich hohen Wert von 22,7 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner ablesen lässt. Mit rund 13 % aller bundesweit angemeldeten entsprechenden Patente und einem Anteil von 18 % an den bundesweiten Patentzitationen zählt Nordrhein-Westfalen zu den wichtigen Innovationsstandorten in Europa.
Fast jeder zweite Euro mit Technologiegütern der Umweltwirtschaft aus NRW wird auf ausländischen Märkten verdient, das entspricht 41 % des Umsatzes. Insgesamt exportierten die Unternehmen der nordrhein-westfälischen Umweltwirtschaft im Jahr 2020 Waren im Wert von rund 14,2 Mrd. Euro.
"GreenTech made in NRW" treibt damit Transformationsprozesse nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit an.
Umweltwirtschaft generiert ökologischen Nutzen in Milliardenhöhe
Die Ansprüche an eine moderne Leitbranche reichen unter den Vorzeichen des Europäischen Grünen Deals weit über sozioökonomische Kennzahlen hinaus. Die Umweltwirtschaft nimmt hier eine wichtige Vorreiterrolle ein. Denn ihre umweltfreundlichen, klimaschützenden und ressourcenschonenden Verfahren, Produkte und Dienstleistungen bringen manifeste Vorteile mit sich, die sich als ökologische Effekte quantifizieren lassen.
Differenziert nach den verschiedenen Umweltbereichen zeigt sich, dass der größte ökologische Beitrag der Umweltwirtschaft für den Klimaschutz geleistet wird. Insgesamt werden durch die Leistungen der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen rund 10,7 Milliarden Euro im Jahr 2020 an Klimawandelkosten vermieden. Weitere Umweltschäden werden in Bezug auf Böden und Gewässer (3,3 Milliarden Euro) und Luft (1,4 Milliarden Euro) vermieden. Daneben generiert die Umweltwirtschaft zusätzliche positive Mehrwerte. Im Bereich des Ressourcenschutzes werden durch Recycling und die Bereitstellung regenerativer Materialien (insbesondere Holzbaustoffe) Werte in Höhe von 6,7 Milliarden Euro geschaffen. Der Erhalt von Biodiversität, lebenswerter Städte und des Landschaftsbildes kann auf mindestens 684 Millionen Euro geschätzt werden.
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