Am 22. Mai ist der Internationale Tag der biologischen Vielfalt. An dem Tag wurde 1992 der Text des VN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt angenommen. Hierzu erklärt Umweltministerin Ursula Heinen-Esser:

"Der Schutz unserer Natur, von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen ist zugleich die Existenzsicherung für uns alle, es ist unsere elementare Lebensgrundlage. Zusammen mit dem Klimawandel stellt der Verlust der biologischen Vielfalt die gegenwärtig größte ökologische, aber auch ökonomische Bedrohung dar, weltweit und bei uns. Klimawandel und Artenschwund hängen eng miteinander zusammen. So vielfältig und faszinierend unsere Natur ist - der Verlust unserer biologischen Vielfalt zehrt am Naturkapital unseres Planeten. Erfreulicherweise hat Corona zu einer Renaissance der Naturverbundenheit geführt, bisweilen haben Menschen sie neu, teils wiederentdeckt. Am Tag der Artenvielfalt muss sich jeder individuell fragen, was er persönlich tut, um die Schöpfung zu bewahren. Denn klar ist: Jeder kann und muss seinen Beitrag leisten. Zum Beispiel mit mehr wilder Wiese statt Schottergarten. Auch ein Insektenhotel auf der Terrasse bringt Leben und Vielfalt ins Haus. Wiesen, Wald und Wasser sind Heimat unserer Flora und Fauna."

Geschätzte über 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in rund 70 verschiedenen Lebensräumen gibt es in NRW. 50.000 km Fließgewässer, über ein Viertel der Fläche NRWs ist mit Wald bedeckt. Mittlerweile gibt mehr als 3000 Naturschutzgebiete in NRW, darunter rund 517 FFH-Gebiete, sowie 12 Naturparke. Alles zusammen nimmt rund 45 Prozent der Fläche NRWs ein. 

• Ein wichtiger Baustein der Biodiversitäts-Strategie des Landes ist die Förderung von Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutz-Maßnahmen: Im Jahr 2020 erhielten 5.314 Betriebe Förderungen für Vertragsnaturschutzmaßnahmen auf einer Fläche von ca. 34.000 ha (plus 62%), im Jahr 2015 waren es 3.873 Betriebe auf ca. 21.000 ha. Insgesamt erhielten 2020 rund 11.500 Betriebe knapp 60 Mio. Euro Fördergelder für Agrarumweltmaßnahmen (2016: 7.700 Betriebe, 23 Mio. Euro). Mit diesen Mitteln führten unsere Landwirtinnen und Landwirte freiwillig auf über 295.000 Hektar Maßnahmen für den Schutz von Natur und Umwelt durch (2016: 137.000 ha).
• Positiv ist auch die Entwicklung beim Ökolandbau: In 2015 erhielten etwa 1.331 Betriebe eine Förderung für etwa 49.511 Hektar, 2020 waren es 1.833 Betriebe und 68.900 ha (plus 39%). Darüber hinaus hat das Land einen neuen Wettbewerb Öko-Modellregionen ausgeschrieben.
• Darüber hinaus hat die Landesregierung beschlossen, die Arbeit der Biologischen Stationen, die Biodiversitätsberatung der Landwirtschaftskammer sowie das Projekt Leitbetriebe Biodiversität zu verstetigen und zu verstärken.
• Gerade in den Agrarlandschaften unterstützen wir massiv die Wiederansiedlung vom Aussterben bedrohter Arten durch Erhaltungszuchtprogramme.
• Ferner ist ein landesweites Insektenmonitoring im Aufbau, hier geht es unter anderem um den Schutz der Blütenbestäuber.
• Im Rahmen des neuen Bewirtschaftungsplan für die Flussgebiete Rhein, Weser, Ems und Maas sind in den nächsten Jahren über 10.000 Maßnahmen geplant, um die Qualität der Gewässer in Nordrhein-Westfalen weiter zu verbessern.
• Ein besonders wichtiger Baustein ist der Aufbau klimastabiler, resilienterer Mischwälder. Deswegen brauchen wir das Waldbaukonzept des Landes Nordrhein-Westfalen. Durch den Umbau der - klimawandelanfälligen Fichtenplantagen hin zu artenreicheren Laubmischwäldern wird unsere heimische Artenvielfalt, vom Wilden Maiglöckchen über den Feuersalamander bis hin zum Schwarzstorch wirksam unterstützt.