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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

A33: Die Lücke wird kleiner

04.04.2018

Bielefeld/Steinhagen (straßen.nrw). 27 Kilometer Autobahn sollen bis Ende 2019 Bielefeld mit Borgholzhausen verbinden, dann ist die seit vielen Jahren klaffende Lücke in der A33 zwischen Ostwestfalen und der A1 bei Osnabrück geschlossen. Auf den ersten acht Kilometern dieses Abschnitts kann der Verkehr seit Mittwochnachmittag rollen. Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Thomas Rensing, Regionalleiter von Straßen.NRW, haben das Teilstück am Mittag für den Verkehr freigegeben.

„Das ist ein bedeutender Tag für Ostwestfalen. Denn nicht nur die Oberzentren Paderborn und Osnabrück werden künftig optimal verbunden sein. Dieser Autobahnneubau ist auch wichtig für den Zugang zu den Nordseehäfen, den Niederlanden und dem mittel- und ostdeutschen Wirtschaftsraum, die über die A33 nun noch besser angeschlossen sind“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet bei der Verkehrsfreigabe. „Unsere Straßen und Schienen sind die Lebensadern des Industrielandes Nordrhein-Westfalen. Der Ausbau der Infrastruktur ist für unser Land und unseren Wohlstand deshalb von großer Bedeutung. Diesem Zusammenhang wurde in der Vergangenheit viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei ist ein gut ausgebautes und funktionierendes Straßen- und Bahnnetz für unsere zukünftige wirtschaftliche Entwicklung entscheidend – gerade im ländlichen Raum“, so der Ministerpräsident weiter.

123,4 Millionen Euro hat der Landesbetrieb in das knapp acht Kilometer lange Teilstück der A33 investiert, die reinen Baukosten lagen bei 106,4 Millionen. Dabei wurde nicht nur für den Verkehr gebaut, auch der Umwelt- und Lärmschutz hatte hohe Priorität: Allein 28 Kleintunnel zum Schutz seltener Tierarten führen unter der Autobahn her, 207 Hektar Ausgleichsflächen wurden geschaffen.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte: „Dies ist ein großer Tag für Ostwestfalen-Lippe. Die heutige Verkehrsfreigabe ist ein wichtiger Meilenstein für den Mobilitätsfortschritt in der Region. Wir kommen dem Lückenschluss der A 33 zwischen Bielefeld und Borgholzhausen einen wesentlichen Schritt näher. Damit erhöhen wir die Kapazität im Straßenverkehr entlang des Teutoburger Walds und verbessern den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit. Gleichzeitig reduzieren wir die Lärm- und Emissionsbelastung für die Anwohner erheblich.“

Für den Abschnitt Bielefeld – Steinhagen hat Straßen.NRW gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh und der Gemeinde Steinhagen für den notwendigen Lärmschutz gesorgt. Etwa acht Kilometer Lärmschutzwälle wurden errichtet sowie acht Kilometer Lärmschutzwände montiert. Auf rund 2,1 Kilometer sind Wall und Wand kombiniert und bis zu 6,50 Meter hoch.

"Nordrhein-Westfalen ist als Industrieland Nummer 1 auf eine intakte und leistungsfähige Infrastruktur angewiesen. Der Lückenschluss verbindet die starken Oberzentren Bielefeld und Osnabrück. Für diese Wirtschaftsregionen rückt mit der Freigabe des ersten Teilstücks die wichtige überregionale Anbindung näher. Gleichzeitig werden die Bewohner der Gemeinde Steinhagen vom Durchgangsverkehr entlastet", sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst anlässlich der Feierstunde.

20 Brücken wurden für das A33-Teilstück gebaut, lange bevor die Trasse dazwischen fertig gestellt war. 21 Kilometer Betongleitwand sichern die Fahrbahn zur Mitte ab. Hier kam ein spezieller Betonfertiger zum Einsatz, der die Schutzwand aus einem Guss herstellt. Auch rechts und links der Fahrbahn ist gebaut worden: In drei Regenrückhaltebecken wird das Oberflächenwasser gesammelt und gereinigt, um anschließend kontrolliert in die umliegenden Gewässer eingeleitet zu werden. Darüber hinaus wurden 8,2 Kilometer Wildschutzzäune sowie fast zehn Kilometer lange Amphibienschutzwände installiert.

Wenn die Lücke zwischen A44 und Osnabrück komplett geschlossen ist werden täglich mehr als 40.000 Fahrzeuge über die A33 rollen. Verkehr, der dann die umliegenden Ortschaften nicht mehr belastet. Für Thomas Rensing, Straßen.NRW-Regionalleiter, ist auch das ein wichtiger Aspekt. "Wir bauen nicht nur für diejenigen, die eine Straße nutzen, um von A nach B zu kommen, sondern auch für die Menschen, die durch diesen Verkehr stark belastet sind. Dass der Verkehr künftig nicht mehr über die B68 rollt, ist eine spürbare Entlastung."

Zum Hintergrund: Zwischen Planung und Verkehrsfreigabe des A33-Teilstücks liegen mehr als 14 Jahre. Nach der öffentlichen Auslegung der Pläne wurden diese noch einmal angepasst. Dennoch gab es gegen den 2007 getroffenen Planfeststellungsbeschluss Klagen. Im August 2009 hat das Bundesverwaltungsgericht Leipzig alle Klagen abgewiesen, der erste Spatenstich fand im September 2009 statt.