Afrikanische Schweinepest: Land mahnt weiterhin zur Achtsamkeit - Ministerin Ursula Heinen-Esser: Einschleppungsgefahr ist nach wie vor hoch
Kurz vor Beginn der Sommerferien mahnt das NRW-Landwirtschaftsministerium zur weiterhin erhöhten Achtsamkeit und Vorsorge bei der Afrikanischen Schweinepest. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich, für Wild- und Hausschweine aber fast immer tödlich. Er kann auch über Kleidung und Nahrungsmittelreste übertragen werden. Ministerin Ursula Heinen-Esser appelliert daher an Reisende und Urlauber, keine Wurstwaren in der freien Natur zu entsorgen.
Vor Beginn der Sommerferien (Montag, 15. Juli 2019) mahnt das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) weiterhin zur erhöhten Achtsamkeit und Vorsorge bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser appelliert an Reisende und Urlauber, keine Wurstwaren in der freien Natur zu entsorgen, sondern ordnungsgemäß im Mülleimer. "Die Gefahr der Einschleppung ist nach wie vor hoch. Es ist daher sehr wichtig, dass sich alle so verantwortungsbewusst und sensibel wie möglich verhalten. Das richtige Verhalten der Menschen kann dazu beitragen, einen Ausbruch zu verhindern", sagte die Ministerin.
Das Ministerium ruft Tourismusverbände, Reisebranche und Logistikunternehmen auf, Reisende aufzuklären und auf bestehende Informationsangebote hinzuweisen. Ein aktuelles Merkblatt des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) enthält Hinweise zum richtigen Verhalten für Touristen und Reisende. Abrufbar ist das Merkblatt unter http://url.nrw/asp-touristen. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz informiert zudem umfassend unter www.umwelt.nrw/ASP.
Wurstbrot nicht achtlos entsorgen
Der Erreger kann über Kleidung oder Nahrungsmittel, wie zum Beispiel ein achtlos entsorgtes Wurstbrot, übertragen werden. In nicht erhitzten Fleisch- und Wurstwaren kann der Erreger monatelang infektiös bleiben. Besonders kritisch sind dabei Reste von Lebensmitteln, die aus betroffenen Regionen stammen. Nachgewiesen wurde die Tierseuche bisher sowohl östlich als auch westlich von Deutschland, unter anderem in den angrenzenden Ländern Polen, Tschechische Republik und Belgien. Daher ist gerade auf Rastplätzen entlang der Reiserouten zwischen Ost und West Sorgfalt beim Umgang mit Lebensmitteln angezeigt. Die Seuche ist für Menschen ungefährlich, bei infizierten Schweinen liegt die Sterblichkeitsrate jedoch bei nahezu 100 Prozent.
Ministerin Heinen-Esser ruft die breite Öffentlichkeit - insbesondere Reisende und Touristen, Jägerinnen und Jäger, Försterinnen und Förster, Fernfahrerinnen und Fernfahrer, Tierhalterinnen und Tierhalter - dazu auf, sich zu informieren und durch richtiges Verhalten zur Vorsorge beizutragen. So sollten Reisende auf Rastplätzen keine Lebensmittelreste in offenen Mülleimern entsorgen, in Schweine haltenden Betrieben müssen Biosicherheitsmaßnahmen strikt eingehalten werden. Zudem sind Straßen- und Autobahnmeistereien angehalten, Zäune und Mülleimer zu kontrollieren, auf Wühlspuren von Wildscheinen zu achten und erforderliche Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.
Wichtig ist zudem, Funde von toten Wildschweinen unmittelbar unter der Telefonnummer 0201/714488 oder per Mail an nbz [at] lanuv.nrw.de (nbz[at]lanuv[dot]nrw[dot]de) der Bereitschaftszentrale des Landesumweltamtes zu melden. Die Zentrale kümmert sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des aufgefundenen Wildschweins.
Um die aktuelle ASP-Lage fortlaufend zu bewerten und die einzuleitenden Maßnahmen abzustimmen, finden regelmäßige Gespräche mit den Bezirksregierungen und Kreisen statt. Im Ministerium wurde eine abteilungsübergreifende Sonder-Arbeitsgruppe unter der Leitung des zuständigen Abteilungsleiters eingerichtet. Insgesamt wurden in den zurückliegenden Monaten in Nordrhein-Westfalen und koordiniert in der gesamten Bundesrepublik eine Vielzahl von Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um einem drohenden Ausbruch der Tierseuche zu begegnen. Unter anderem wurden Krisenübungen durchgeführt, um im Falle eines Ausbruchs der ASP im Wildschweinbestand vorbereitet zu sein. Auch für diesen Fall sieht sich das Umweltministerium gut gerüstet.
Bisherige Ausbreitungsgebiete
Ursprünglich traten Infektionen gehäuft in Afrika südlich der Sahara und in Ländern der kaukasischen Region auf. Im Jahr 2007 sind erste Fälle der ASP in Russland und Georgien aufgetreten. Von dort aus hat sich die Tierseuche in den darauffolgenden Jahren in Osteuropa ausgebreitet. 2014 waren die Länder Ukraine, Weißrussland sowie die EU-Mitgliedsstaaten Litauen, Polen, Lettland und Estland betroffen. Im Juni 2017 meldete die Tschechische Republik den ersten Fall von ASP in der Wildschweinpopulation, später Rumänien. Im April 2018 erreichte die ASP Ungarn, Ende August 2018 gab es erste Meldungen aus Bulgarien, im September 2018 wurde ASP erstmals bei Wildschweinen in Belgien nachgewiesen.
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