Auftakt zum Internationalen Jahr des Lachses
Das Jahr 2019 wurde von der "North Atlantic Salmon Conservation Organization" (NASCO) zum Internationalen Jahr des Lachses ausgerufen. Bei einer Auftaktveranstaltung an der Sieg haben Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und Michael Stübgen, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, die Wiederansiedlung des Lachses und anderer wandernder Fischarten im Rhein als Erfolgsgeschichte gewürdigt.
Kontrollstation an der Sieg bietet den Rahmen für den Start in das Lachsjahr. Umweltministerin Heinen-Esser: "Wir sind froh und auch stolz, dass sich immer mehr Lachse im Rhein und seinen Nebenflüssen ansiedeln"
2019 wird das "Internationale Jahr des Lachses". Die Auftaktveranstaltung hierzu fand heute an der Lachs-Kontrollstation in Buisdorf an der Sieg statt. In Anwesenheit des Parlamentarischen Staatssekretärs des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Michael Stübgen, würdigte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die bisherige Erfolgsgeschichte zur Wiederansiedlung des Lachses im Rhein und seinen Nebenflüssen: "Im Jahr 2017 wurden an der Kontrollstation 160 aufsteigende Lachse nachgewiesen, zahlreiche Junglachse wurden hier freigesetzt. Dieser Ort ist eine Wiege der Wiederansiedlung der Lachse im Rhein und geradezu prädestiniert für den Auftakt des Lachsjahres."
Das Jahr des Lachses wurde von der "North Atlantic Salmon Conservation Organization" (NASCO) ausgerufen. Das BMEL und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vertreten Deutschland in der NASCO. Heinen-Esser: "Ziel ist es, die Bedingungen für den Lachs gemeinsam mit unseren Nachbarn weiter zu verbessern, damit er hier in nicht allzu ferner Zukunft wieder ohne menschliche Hilfe leben und sich vermehren kann. Über alle Grenzen hinweg wollen wir diesem großen und eindrucksvollen Fisch im Rhein und seinen Zuflüssen wieder ein Zuhause geben."
Die Kontrollstation in Buisdorf ist die wichtigste Monitoring-Einrichtung für die Lachswiederansiedlung im Rahmen des nordrhein-westfälischen Wanderfischprogramms, das in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Jubiläum feiert. "Mit dem Wanderfischprogramm sind die Sieg und ihre Nebenbäche wieder ein Stück mehr 'lebendige Gewässer' geworden. Und genau das ist unser Ziel", sagte Heinen-Esser. Die Kontrollstation wird im Rahmen einer länderübergreifenden Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz betrieben. "Auch wenn die Lachse es derzeit aufgrund des Niedrigwassers schwer haben zu wandern, können wir sehr froh und auch ein Stück weit stolz sein, dass wir dazu beitragen, dass sich immer mehr Lachse im und am Rhein ansiedeln", so Heinen-Esser. Jeden Herbst steigen hunderte Fische die Flüsse herauf, um im Oberlauf abzulaichen und damit die neue Lachsgeneration zu begründen.
An der Veranstaltung nahmen auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums "Auf der Morgenröthe" aus Siegen teil, das eine schuleigene "Lachs-AG" hat. Sie und andere Schulklassen aus der Region erhielten von der Stiftung Wasserlauf und beteiligten Unternehmen Lachs-Patenschaftsurkunden. Mit den Patenschaften wird ein Umweltbildungsprogramm finanziert, das auch die Freisetzung von Junglachsen umfasst. Der Höhepunkt einer solchen Patenschaft ist es dabei zu sein, wenn junge Lachse aus der Zucht in die freie Wildbahn entlassen werden. "So einen praxisnahen Biologie-Unterricht hätte ich mir als Schülerin wohl auch gewünscht", sagte die Ministerin.
Mehr zum Lachs
Ehemals ausgestorbene oder selten gewordene "Wander"-Fische sollen wieder in die Europäischen Flusssysteme zurückkehren. Das ist das Ziel der "Wasserrahmenrichtlinie" der Europäischen Union. Als Wanderfische bezeichnet man Fischarten, die zwischen Meer und Flüssen wechseln, umgangssprachlich: "wandern". Dazu zählen im Rhein der Lachs, der Maifisch, der Nordseeschnäpel, der Aal, das Fluss- und das Meerneunauge. Lachse vermehren sich in den Oberläufen der Bäche, in denen klares, sauerstoffhaltiges Wasser fließt, d.h. die erwachsenen Lachse ziehen jährlich im Herbst die Flusssysteme hinauf - wie hier Rhein und Sieg - um zu laichen. Im darauffolgenden Frühjahr ziehen die Jungfische in die entgegen-gesetzte Richtung die Flusssysteme wieder hinab ins Meer.
Noch vor 100 Jahren war der Rhein der bedeutendste Lachsfluss in ganz Mitteleuropa. Mit der Industrialisierung, der zunehmendem Gewässerverschmutzung und dem Ausbau des Rheins und seiner Nebenflüsse begann der Niedergang für den Lachs und die Lachsfischerei. Mit einem groß angelegten Programm wurde die ökologische Sanierung des Flusses eingeläutet. 1990 wurde dann wieder der erste Lachs im NRW-Teil des Rheins nachgewiesen. Im Jahr 1998 hat die damalige Landesregierung das Wanderfischprogramm NRW ins Leben gerufen. Die fachliche Koordination des Programms obliegt dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) an seinem Fischerei-Standort in Albaum.
"Social Media"-Einstellungen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an die nachfolgenden Dienste übertragen und dort gespeichert:
Facebook, X/Twitter, Youtube, Pinterest, Instagram, Flickr, Vimeo
Bitte beachten Sie unsere Informationen und Hinweise zum Datenschutz und zur Netiquette bevor Sie die einzelnen Sozialen Medien aktivieren.
Datenfeeds von sozialen Netzwerken dauerhaft aktivieren und Datenübertragung zustimmen: