Der sechsstreifige Ausbau der A43 zwischen der Anschlussstelle Recklinghausen-Herten und Rhein-Herne-Kanal soll schneller fertig werden als ursprünglich geplant. „Für acht Baumaßnahmen stellen wir zusätzliche Mittel bereit, um die Bauzeit zu verkürzen und so die Zeit der Verkehrseinschränkungen zu reduzieren“ sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst, der am Dienstag mit Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, die Baustelle besuchte. Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek erläuterte den Stand der Arbeiten.
Verschiedene Faktoren sorgten bereits im Vorfeld dafür, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht einzuhalten war. Mehraufwand bei der Kampfmittelbeseitigung, unkalkulierbare Baugrundverhältnisse oder Altlasten führen häufig zu Verzögerungen. „Nicht planbare Ereignisse sind eher die Regel als die Ausnahme. Straßenbaustellen finden nicht unter Labor- oder Werkstatthallenbedingungen statt. Das Risiko tragen Bund und Land als Auftraggeber“, erläuterte Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek.
Mit der Umstellung der Bauabläufe und durch größeren Personal- und Maschineneinsatz im Brückenbau haben Land und Bund hier jetzt gegen gesteuert. In der Summe konnte eine Beschleunigung der Bauzeit von mehr als sechs Wochen erreicht werden. Die zusätzlichen Kosten dafür betragen 1,76 Millionen Euro brutto. Eine der Folgen: der Abbruch des Kreuzungsbauwerkes A43/A2 konnte um sieben Wochen auf Mitte August vorgezogen werden.
Zieldatum für die Fertigstellung des Abschnitts der A43 ist nun November 2019. Somit können auch die nachfolgenden Bauabschnitte südlich (AS Recklinghausen-Hochlarmark bis Rhein-Herne-Kanal) und auf der A2 früher (Ende 2019 /Anfang 2020) begonnen werden. Die Gesamtfertigstellung der A43 zwischen AS Recklinghausen-Herten und nördlich Rhein-Herne-Kanal ist für Ende 2021 geplant.
Die gesamte Ausbaustrecke der A43 ist 7,2 km lang. Die Baukosten sind mit 201,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Baumaßnahme ist in vier Bauabschnitte unterteilt. Der erste Spatenstich fand im Oktober 2014 mit dem Bau der Brücke „Am Leiterchen“ statt. Der Bauabschnitt der A43, für den jetzt eine Beschleunigung vereinbart wurde, liegt zwischen dem Kreuz Recklinghausen und der Anschlussstelle Recklinghausen-Hochlarmark. Auftragnehmer ist eine Arbeitsgemeinschaft aus vier Baufirmen. Die Kosten für den Abschnitt sollen brutto 35,2 Millionen Euro betragen. Baubeginn war hier im Juli 2016. Als Bauzeit waren 980 Werktage bis Herbst 2019 vorgesehen.
Nachträgliche Beschleunigungsvergütung
Für acht bereits laufende Baumaßnahmen hat der Bund als Baulastträger dem Land ermöglicht, mit den Baufirmen Beschleunigungen bei zusätzlicher Vergütung zu vereinbaren. Um insgesamt 107 Wochen wird damit die Bauzeit verkürzt.
Die Beschleunigungsvergütungen sind Teil eines Maßnahmenpakets für ein besseres Baustellenmanagement, das das Landeskabinett im Mai beschlossen hatte (siehe Pressemitteilung vom 08.05.2018). Ziel der Maßnahmen ist es, die Verkehrsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen wieder auf Vordermann zu bringen und dabei die Verkehrsbeeinträchtigungen durch Baustellen so gering wie möglich zu halten.
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