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Biologische Stationen sind wichtiger Baustein des Naturschutzes

Biologische Stationen sind wichtiger Baustein des Naturschutzes

Umweltminister Oliver Krischer hat die Arbeit der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen für den Natur- und Artenschutz gewürdigt und weitere Unterstützung des Landes angekündigt. "Die Biologischen Stationen leisten seit Jahrzehnten unschätzbaren Dienst für den Schutz unserer wertvollen Natur", sagte Minister Krischer beim Besuch der NABU-Naturschutzstation Münsterland im Haus Heidhorn. "Der Naturschutz braucht die Biologischen Stationen mit Und deshalb wollen wir als Landesregierung die Ausstattung der Biologischen Stationen in den nächsten Jahren verbessern."

23.08.2022

Zweite Station der Sommerreise zum Zustand der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen: Minister besucht Biologische Station für die Stadt Münster und den Kreis Warendorf

Umweltminister Oliver Krischer hat die Arbeit der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen für den Natur- und Artenschutz gewürdigt und weitere Unterstützung des Landes angekündigt. „Die Biologischen Stationen leisten seit Jahrzehnten unschätzbaren Dienst für den Schutz unserer wertvollen Natur“, sagte Minister Krischer beim Besuch der NABU-Naturschutzstation Münsterland im Haus Heidhorn. „Der Naturschutz braucht die Biologischen Stationen mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und deshalb wollen wir als Landesregierung die Ausstattung der Biologischen Stationen in den nächsten Jahren verbessern.“

Heute existieren 40 Biologische Stationen als gemeinnützig anerkannte Vereine über ganz Nordrhein-Westfalen verteilt. Die NABU-Naturschutzstation Münsterland als Biologische Station für die Stadt Münster und den Kreis Warendorf gibt es bereits seit 25 Jahren. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die eng eingebundenen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger setzen konkrete Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen um, erfassen Tier- und Pflanzenarten sowie wertvolle Biotoptypen – und sorgen durch umfangreiche Angebote der Naturschutzbildung dafür, dass die Menschen in Nordrhein-Westfalen die Natur verstehen, schützen und erleben können.

Alte Buchenwälder, mystische Moore, knorrige Eichenbäume, blühende Heideflächen und wilde Mittelgebirgsbäche, aber auch artenreiche Streuobstwiesen und der Natur überlassene Industriebrachen: „Nordrhein-Westfalen hat eine einzigartige Natur und eine faszinierende Artenvielfalt“, sagte Minister Krischer. Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten bilden in zahlreichen verschiedenen Lebensräumen die Grundlage für den Artenreichtum in NRW. „Sie zu bewahren und zu schützen ist eine existentielle Aufgabe. Die Biologischen Stationen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die vielen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger zeigen dabei, wie wir als Gesellschaft die Natur schützen können. Die Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen sind eine ökologische Erfolgsstory.“

Biodiversitätskrise wirksam bekämpfen

Mit Blick auf die biologische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen mahnte Minister Krischer aber auch einen noch ambitionierteren Natur- und Artenschutz an. „Wir sehen überall dort, wo wir einen ambitionierten Naturschutz umsetzen, dass wir Erfolge erreichen – wie etwa bei der Arbeit der Biologischen Stationen. Darauf müssen wir aufbauen“, sagte Minister Krischer. Denn der Verlust an biologischer Vielfalt sei in Nordrhein-Westfalen weiterhin hoch:

  • Etwa 45 Prozent der untersuchten heimischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen in Nordrhein-Westfalen auf der „Roten Liste“ – sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.
  • Rund 80 Prozent der Lebensräume im Tiefland sind in einem ungünstigen Erhaltungszustand - allen voran Moore, Grünland- und Gewässerlebensräume sowie Eichen- und Auenwälder.
  • Und aktuell sind nur 8,8 Prozent aller Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen in einem sehr guten oder guten ökologischen Zustand.

Die Ursachen des Artensterbens und des Verlusts an biologischer Vielfalt sind vielfach menschengemacht: Neben den Folgen des Klimawandels gehören hierzu unter anderem eine häufig zu intensive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen, die Zerstörung und Zerschneidung naturnaher Lebensräume und der fortschreitende Flächenfraß. So gingen im Jahr 2020 täglich in Nordrhein-Westfalen etwa 5,7 Hektar an wertvollen Lebensräumen für eine Vielzahl von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten für Siedlungs- und Verkehrsnutzungen verloren.

Die Landesregierung will dem Verlust der biologischen Vielfalt und dem fortschreitenden Artensterben gegensteuern. „Die Biodiversitätskrise ist neben der Klimakrise die zweite große ökologische Krise unserer Zeit“, sagte Minister Krischer. „Die Landesregierung hat sich vorgenommen, mit einer Vielzahl von Maßnahmen und einer umfangreichen Finanzierung die Biodiversitätskrise wirksam zu bekämpfen und in allen Politikfeldern mitzudenken.“

Minister Krischer wird sich in den nächsten Wochen im Rahmen seiner Informationsreise quer durch Nordrhein-Westfalen vor Ort von Expertinnen und Experten über den Zustand der Natur, über ambitionierte Artenschutz-Projekt sowie über notwendige Maßnahmen informieren lassen. Nach dem Besuch des Nationalparks Eifel fand heute der zweite Termin in der NABU-Naturschutzstation Münsterland statt.