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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Für eine bessere, sichere und saubere Mobilität: Bund und Land fördern Ausbau der Radinfrastruktur mit mehr als 6 Millionen Euro

06.09.2021

Minister Wüst überreicht Förderungen für komfortable und sichere Radwege an fünf Kommunen

Radfahren in Nordrhein-Westfalen wird mit besserer Infrastruktur noch sicherer und komfortabler. Dafür überreichte der Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst MdL, fünf Förderbescheide über eine Summe von insgesamt mehr als 6 Millionen Euro. Diese Förderungen aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ an die Stadt Hagen, die Stadt Siegen, die Stadt Dortmund, die Gemeinde Nümbrecht und den Kreis Unna sind Finanzhilfen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und werden durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen ergänzt.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Ich freue mich, dass unsere Rekordmittel vor Ort eingesetzt werden. Also dort, wo die Menschen unmittelbar etwas davon haben und schnell Verbesserungen spüren. Gemeinsam machen wir Deutschland zum Fahrradland! Das Geld dafür ist da: Bis 2023 stellen wir rund 1,5 Milliarden Euro für den Radverkehr bereit – so viel wie nie zuvor. Mit unserem Sonderprogramm ‚Stadt und Land‘ verbessern wir die Bedingungen für Radfahrende deutlich und unterstützen die Länder und Kommunen zum Beispiel beim Bau von Radwegen, Radwegebrücken, Fahrradparkplätzen und fahrradfreundlichen Kreuzungen. Denn eines ist klar: Je besser und sicherer die Radwege, umso größer die Lust, auf das Fahrrad zu steigen.“ 

Bei der Übergabe der Förderbescheide an die fünf Kommunen sagte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst:

„Eine moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz, deshalb treiben wir den Ausbau der Radinfrastruktur weiter voran. Dabei setzen wir auf die Förderung und Motivation der Kommunen. Ich bin sehr erfreut, dass so viele Städte, Gemeinden und Kreise die Gelegenheit nutzen und so rege die Rekord-Fördermittel von Bund und Land für besseren Radverkehr abrufen. So machen wir gemeinsam mit den Kommunen Mobilität besser, sicherer und sauberer.“

Die Stadt Hagen nutzt die Summe von 2.195.400 Euro um den ersten Abschnitt des Ennepe-Radwegs von der Oberen Spiekerstraße bis zum Kreisverkehr Kuhlestraße zu bauen. Der Rad- und Gehweg wird 5,5 Meter breit, mehr als einen Kilometer lang und verbindet dann durchgehend die Ortsteile Haspe und Eckesey. Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz: „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, die nachhaltige Mobilität in Hagen weiter voranzubringen. Die Hochwasserkatastrophe vom 14. Juli hat uns allen die immense Bedeutung eines effektiven Klimaschutzes vor Augen geführt. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir in Hagen durch die Landesförderung Elektrobusse anschaffen und die Radinfrastruktur ausbauen können.“ 

Der Kreis Unna nutzt die Förderung in Höhe von 1.095.300 Euro, um den zweiten Bauabschnitt des Radwegs an der Mühlenstraße (K4) umzusetzen. Der gemeinsame Rad- und Gehweg ist 1.115 Meter lang und 2,5 Meter breit.

„Mit diesen Mitteln starten wir früher als erhofft in die Umsetzung unseres ehrgeizigen und zukunftsorientierten Radverkehrskonzeptes,“ sagte Landrat des Kreises Unna, Mario Löhr. „Jetzt können die ersten beiden Strecken direkt realisiert werden – viele andere werden folgen. Das ist ein wichtiger Teil unserer Mobilitätsstrategie.“ 

Vorfahrt fürs Rad in Dortmund

In Dortmund bekommt der Radverkehr an vielen Orten Vorfahrt. An 23 Ampeln soll der Radverkehr Vorrang haben etwa durch verlängerte Grünphasen. So soll es für die Dortmunderinnen und Dortmunder attraktiver werden, aufs Rad zusteigen. Dafür müssen Ampeln neuinstalliert oder technisch etwa mit Wärmebildkameras oder Radar umgerüstet werden. Die Förderung in Höhe von 1.160.900 Euro soll dabei unterstützen.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal: „Dortmund setzt als Großstadt der Nachbarn auf die Verkehrswende. Rad und Bahn muss genauso selbstverständlich werden wie die Nutzung des Autos. Die Förderung des Landes hilft uns hier ganz konkret, dass Radfahren durch eine intelligente Ampelsteuerung einfacher zu machen.“

Die Stadt Siegen erhält 845.700 Euro von Bund und Land. Mit dem Radweg im Leimbachtal soll der Rad- und Fußverkehr vom Industriegebiet Leimbachtal an die Siegener Innenstadt angebunden werden. Der Radweg wird auf knapp zwei Kilometern Länge neu ausgebaut, davon auf 1,3 Kilometern in drei Metern Breite.

Siegens Bürgermeister Steffen Mues: „Der geplante Ausbau des Geh- und Radwegs dient der Anbindung des hochmodernen Industriegebiets im Leimbachtal an die Innenstadt und fügt unserem bestehenden Radwegenetz zugleich einen wichtigen Baustein hinzu. In unserem Mobilitätskonzept spielt das Fahrrad als nachhaltiges, umwelt- und klimafreundliches Fortbewegungsmittel eine herausgehobene Rolle. Umso mehr freue ich über diesen Rückenwind in Form der Förderung durch das Sonderprogramm des Bundes ‚Stadt und Land‘!“ 

In der Gemeinde Nümbrecht soll mit der Förderung in Höhe von 747.500 Euro eine Lücke in der Radverbindung entlang einer ehemaligen Bahntrasse geschlossen werden.

Der Bürgermeister von Nümbrecht, Hilko Redenius: „Dieses Teilstück komplettiert den vorhandenen Radweg durch das landschaftlich reizvolle Bröltal. Wir freuen uns sehr, dass mit der Förderung der Lückenschluss dieser etwa 50 Kilometer langen Strecke mit Anschluss an das überörtliche Radwegenetz endlich in greifbare Nähe rückt und ein seit Jahren bestehender, gefährlicher Engpass umfahren werden kann.“

Hintergrund:

Seit 2017 wurden in Nordrhein-Westfalen rund 580 Kilometer neue Radwege gebaut. Auch in diesem Jahr stellt das Land Rekordsummen für den Rad- und Fußverkehr zur Verfügung. 54 Millionen Euro – das sind 15 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Mit Bundesmitteln stehen sogar 103 Millionen Euro für den Rad- und Fußverkehr in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.

Für das kommende Haushaltsjahr 2022 hat das Verkehrsministerium allein die Landesmittel mit 102 Millionen Euro sogar fast verdoppelt.