Ein Jahr nach dem Start von Fokus Bahn NRW, einer Gemeinschaftsinitiative der Aufgabenträger und der Nahverkehrsbahnen unter Federführung des Landes, zieht Verkehrsminister Hendrik Wüst positive Bilanz
Mit finanzieller und organisatorischer Unterstützung des Landes arbeitet die Bahnbranche seit gut einem Jahr unternehmensübergreifend an Verbesserungen für den Schienenpersonennahverkehr. Mit konkreten Ergebnissen: In Duisburg wurde eine Regiezentrale eingerichtet, in der Mitarbeiter verschiedener Bahnunternehmen unter einem Dach sitzen. Bei betrieblichen Störungen können sie sich schnell abstimmen und die jeweils für den Fahrgast beste Lösung umsetzen. Ebenfalls erfolgreich gestartet ist eine gemeinsame Branchenkampagne zur Mitarbeitergewinnung mit Guildo Horn, die 60.000 Interessenten ansprach. Unternehmensübergreifende Ausbildungsmodelle helfen, die Schulungskapazitäten der Bahnen effektiver zu nutzen. Und eine mittlerweile von 13 Bahnen unterzeichnete Selbstverpflichtung zur gegenseitigen Ausbildungskostenerstattung schafft neue Anreize für kontinuierliche Ausbildung. Die NRW-Vereinbarung setzt bundesweit Impulse und wurde von drei weiteren Bundesländern übernommen.
„Als das Bündnis vor einem Jahr gestartet ist, war es Ziel, den Fahrplanwechsel 2019 für die Pendler so reibungslos wie möglich hinzubekommen. Das haben die Beteiligten geschafft. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich bei allen Beteiligten. Es zeigt: Wenn alle gemeinsam an einem besseren Schienenpersonennahverkehr arbeiten, sind sie erfolgreich. In die Richtung muss es weitergehen,“ bilanziert Verkehrsminister Hendrik Wüst. Joachim Künzel, Leiter des Programms Fokus Bahn NRW und Geschäftsführer beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, ergänzt: „Wir haben in diesem Jahr eine starke Branchengemeinschaft aufgebaut. Damit lässt sich auch in Zukunft arbeiten.“
Der Fachkräftemangel wird in den kommenden Jahren die gesamte Bahnbranche treffen. Gleichzeitig wird der SPNV in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren um rund 25 Prozent wachsen. Im selben Zeitraum werden fast 40 Prozent der aktuell Beschäftigten das Rentenalter erreichen. Die Branche geht davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als 1700 Lokführer gebraucht werden. Um die Bewerberzahlen nachhaltig zu heben, spricht das Bahnbündnis auch explizit die Zielgruppen Frauen und Migranten an.
Wie eine von Fokus Bahn initiierte Onlineumfrage mit fast 1.000 Teilnehmer/innen zeigte, hält fast die Hälfte der weiblichen Befragten (47 Prozent) den Beruf der Lokführerin für attraktiv. Aktuell liegt der Anteil der Frauen nur bei 4 Prozent, obwohl der Beruf für Frauen gleichermaßen geeignet ist und beste Chancen zum Beispiel für einen beruflichen Wiedereinstieg bei guter Bezahlung bietet.
Mehr als 50 überwiegend hoch qualifizierte Migranten wurden in den letzten Wochen im Ruhrgebiet als Interessenten für den Lokführerberuf gewonnen. Sie durchlaufen Infoveranstaltungen, Tauglichkeitsprüfungen und eisenbahnspezifische Sprachkurse beim Fokus Bahn Partner Stiftung Bildung und Handwerk. Ein Patenprogramm ehemaliger Lokführer soll die Bewerber anschließend durch die anspruchsvolle Ausbildung begleiten.
Hintergrund:
Fokus Bahn NRW ist ein Programm für einen besseren Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen, an dem ein Branchenbündnis kontinuierlich arbeitet. Zu dem Bündnis, das in 2019 gegründet wurde, gehören die Aufgabenträger Zweckverband Nahverkehr-Rheinland, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe sowie die Nahverkehrsbahnen. Das Programm ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Das Verkehrsministerium fördert es in 2020 mit rund einer Million Euro.
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