Verkehrsminister Hendrik Wüst übergibt Urkunde an Bürgermeister Tobias Scherf
Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde Warburg vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Gewinner ausgezeichnet. Bürgermeister Tobias Scherf bekam am 4. Juni 2021 stellvertretend für Warburg die Gewinner-Urkunde von Minister Hendrik Wüst persönlich überreicht.
„Bessere, sichere und saubere Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität. Dazu gehören auch gute Fußwege“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Übergabe der Urkunde. „Fußgänger tragen zur Reduktion der Lärm-, CO2- und Schadstoffbelastung bei und halten sich außerdem fit. Der ‚Fußverkehrs-Check‘ ist das ideale Unterstützungspaket, damit Kreise, Städte und Gemeinden die umweltfreundlichste aller Fortbewegungsarten fördern können und so auch die Lebensqualität verbessern.“
Bürgermeister Tobias Scherf bedankte sich ganz besonders für den Einsatz des Ministers: „Mit Ihrem persönlichen Besuch hier in der Hansestadt Warburg helfen Sie, den Fokus auf ein oft übersehenes Kapitel in der Verkehrsplanung zu lenken: den Fußverkehr! Gerade im ländlichen Raum werden kurze und vermeidbare Wege viel zu häufig mit dem allgegenwärtigen privaten Kfz zurückgelegt. Daher muss die Wahrnehmung des Fußverkehrs als nachhaltigste Alternative zukünftig weiter intensiviert werden. Ich setze mich für ein konstruktives Miteinander der Verkehrsformen ein. Fußgänger müssen als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer neben Autos und Radfahrern gesehen werden. Der ‚Fußverkehrs-Check‘ bildet für den Prozess des Umdenkens den idealen Ausgangspunkt!“
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
„Fußverkehrs-Checks“ sind ein Angebot des Zukunftsnetzes Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, in dem Warburg seit dem vergangenen Jahr Mitglied ist.
Daniela Niestroy-Althaus, Stellvertretende Leiterin der Koordinierungsstelle Westfalen-Lippe im Zukunftsnetz Mobilität NRW, erläutert das praktische Prinzip: „Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmer die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren.“ Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden.
41 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Konkrete Pläne in Warburg
„Es gibt bereits konkrete Pläne, wie der ‚Fußverkehrs-Check‘ in diesem Jahr ablaufen soll“, verrät Andreas Scholle, Leiter des Warburger Ordnungsamtes. „In einem ersten Abstimmungsgespräch mit dem begleitenden Fachbüro aus Dortmund haben wir ausführlich diskutiert, welche Bereiche in Warburg unter die Lupe genommen werden sollen. Bei einem Rundgang mit unserem Mobilitätsmanager Jan Kolditz zeigte sich, dass die Straßen und Gassen rund um den Altstädter Marktplatz ideal für eine Untersuchung geeignet sind. Neben engen Fußwegen, teils hohem Verkehrsaufkommen und eingeschränkter Barrierefreiheit gibt es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion sicherlich so manche Schwachstelle zu entdecken.“
Im ersten Schritt des „Fußverkehrs-Check“ werden nun Interessenverbände und Zielgruppen angesprochen und zu einem ersten digitalen Workshop eingeladen. Im Sommer wird es dann zwei gemeinsame Rundgänge durch die Altstadt geben. Die Ergebnisse werden im Herbst zusammengetragen und mit Hilfe des Fachbüros zu einem Handlungsleitfaden zusammengestellt.
Hintergrund Zukunftsnetz Mobilität NRW
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW ist ein Netzwerk, das Kommunen berät und dabei unterstützt, mithilfe eines Kommunalen Mobilitätsmanagements nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Ziel: attraktive und nachhaltige Mobilitätsangebote für Kommunen und eine verlässliche Anbindung der ländlichen Räume an die Städte zu schaffen. Es gibt drei regionale Koordinierungsstellen: Westfalen-Lippe, Rhein-Ruhr und Rheinland. Die Geschäftsstelle ist angesiedelt beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in Köln. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW wird gefördert vom Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen und der Unfallkasse NRW.
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