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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Gut fürs Klima: Land Nordrhein-Westfalen fördert Modernisierung der Güterschieneninfrastruktur der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH

05.07.2021

Landesförderung trägt zur Einsparung zehntausender Lkw-Fahrten bei / Minister Wüst besucht Baustelle am Herner Westhafen

Die Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen), um mehr Industrie- und Gewerbegebiete und Logistikstandorte an Hauptstrecken der Bahn anzubinden. In diesem Rahmen hat Verkehrsminister Hendrik Wüst am Montag, 5. Juli 2021, in Herne ein laufendes Bauprojekt der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) besucht: Mit Unterstützung von Land und Bund erneuert die WHE eine Bahnbrücke, Schienen und Weichen und die Digitalisierung von Leit- und Sicherungstechnik. So wird in Herne der Güterverkehr fit für die Zukunft gemacht. 

„Gute Mobilität ist Standortfaktor und sichert Wohlstand und soziale Sicherheit. Wir stärken das Exportland Nordrhein-Westfalen durch gute Mobilität. Dafür fördern wir die Verlagerung von Gütern auf Schienen und Wasserwege wie nie zuvor. Mit unserer Förderung können Logistikstandorte, Industrie- und Gewerbegebiete wie hier in Herne auf der letzten Meile an das Netz der Bahn angeschlossen werden. So werden zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden – das schont auch das Klima und entlastet unsere Straßen“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst in Herne.

Das Projekt wurde in 2019 begonnen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat die WHE hierbei mit 728.000 Euro unterstützt. Vom Bund gab es weitere rund 900.000 Euro für die Modernisierungsarbeiten der Güterschieneninfrastruktur der WHE. Durch die Förderung von Land und Bund können auch weiterhin Millionen Tonnen von Gütern sicher und sauber über die Schiene transportiert werden. Das trägt auch zur Entlastung des Straßenverkehrs bei.

„Die Arbeiten liegen gut im Plan. Wir ersetzen Seilzüge durch Glasfaserleitungen und veraltete analoge Technik durch moderne digitale Steuerung. Damit sorgen wir für mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz und führen Herne als ehemalige ‚Stadt der tausend Züge‘ in die Zukunft des Güterverkehrs“, freut sich Mirko Strauss, Geschäftsführer der WHE, beim Rundgang mit dem Minister.

Die Widerlager der Brücke aus dem Jahr 1891 wurden bereits verstärkt. Zuvor wurden in der Gleisanlage im Übergabebahnhof Wanne-Eickel schon Gleis- und Weichenerneuerungen durchgeführt. Nach Fertigstellung werden täglich nicht nur die Bestandsverkehre, sondern auch neue Güterzüge die Verbindung vom Übergabebahnhof zum Container-Terminal der WHE am Westhafen nutzen. Schon jetzt befördert die WHE jährlich etwa 3,5 Millionen Tonnen Waren und Güter auf ihrem Schienennetz und vermeidet so etwa 100.000 Lkw-Fahrten.

Hernes Stadtdirektor Dr. Hans Werner Klee: „Die Eisenbahnwirtschaft mit der Ansiedlung von Stadler und Eiffage Rail ist für Herne von größter Bedeutung. Wir wollen den Standort ausbauen und auch die erfolgreiche Entwicklung der WHE, die auf ihre volle Auslastung zusteuert, weiter unterstützen. Dabei ist die Förderung sehr hilfreich.“

Thomas Nückel, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Landtages Nordrhein-Westfalen: „Erst seit 2017 gibt es auf unseren Druck hin wieder die Förderung der nicht-bundeseigenen Eisenbahnen. Mir war es wichtig, dass die stiefmütterliche Behandlung aufhört. Davon profitiert jetzt die Wanner-Herner-Eisenbahn und Hafen GmbH. Wir sehen hier ganz konkret, wie der Investitionsstau auf den Schienenstrecken der ‚letzten Meile‘ aufgelöst wird. Unternehmen wie die WHE sind für die Logistik von unschätzbarem Wert.“

Hintergrund:
Seit 2018 hat das Land schon rund 100 Einzelmaßnahmen von 22 NE-Bahnen mit rund 25 Millionen Euro aus Landesfördermitteln bezuschusst, davon drei Maßnahmen der WHE mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro aus Nordrhein-Westfalen und rund 2,2 Millionen Euro an Bundesmitteln.
Während die Deutsche Bahn und ihr Streckennetz dem Bund gehören, verfügen rund 70 kommunale und private Eisenbahnunternehmen allein in Nordrhein-Westfalen über ein öffentlich zugängliches Schienennetz von etwa 1.500 Gleiskilometern. Um den Investitionsstau auf den Strecken dieser öffentlichen, nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) aufzulösen, hatte die Landesregierung die Infrastrukturförderung aus Landesmitteln im Jahr 2018 wiedereingeführt.