Es ist die einfachste und umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt – deshalb soll das Zufußgehen in Aachen nun mehr Aufmerksamkeit bekommen. Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde Aachen vom Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als eine von zwölf Kommunen ausgewählt. Dazu hat Verkehrsministerin Ina Brandes der Aachener Bürgermeisterin Hilde Scheidt und der Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur Isabel Strehle heute (21. April) persönlich gratuliert und ihr die Teilnahme-Urkunde übergeben.
„Zufußgehen hält fit und ist gut fürs Klima“, so Verkehrsministerin Ina Brandes. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den Fußverkehrs-Checks unterstützen wir Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt auch Aachen unser Angebot annimmt. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“
Bürgermeisterin Hilde Scheidt: „Gehen hat als nachhaltige Fortbewegungsart großes Potenzial, wir wollen es noch attraktiver und sicherer machen. Daran arbeiten wir als Verwaltung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Denn Schulwege, Arbeitswege und Einkaufswege erschließen die Stadt und machen sie erlebbar. Dass wir ausgewählt wurden, freut uns sehr und stärkt uns bei unseren Planungen.“
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
Das Prinzip der Fußverkehrs-Checks ist einfach: Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren.
Wo befinden sich Gefahrenstellen, wo hapert es an der Barrierefreiheit, wo haben die Gehwege eine unzureichende Qualität oder wo gibt es Schwierigkeiten beim Überqueren einer Straße? Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerinnen und Bürgern von Kindern bis zu Seniorinnen und Senioren kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Experten erarbeitet werden. Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Generierung möglicher Fördermittel.
Konkrete Pläne in Aachen
Für Aachen, das seit Oktober 2016 Mitglied des Zukunftsnetz Mobilität ist, zählt nachhaltige Mobilität zu den wichtigsten Themen. Deshalb gibt es schon konkrete Pläne. „Wir wissen, wo wir ansetzen wollen“, sagt Isabel Strehle. „Durch den professionellen Check und die Begleitung durch ein Fachbüro bekommen wir die wertvolle Chance, Fußverkehr mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger noch gezielter zu fördern.“
Hintergrund
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Das Verkehrsministerium und das Zukunftsnetz Mobilität NRW bieten den Mitgliedskommunen 2022 im vierten Jahr in Folge die Fußverkehrs-Checks an. 32 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert.
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