Es ist die einfachste und umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt – deshalb soll das Zufußgehen in Dormagen nun mehr Aufmerksamkeit bekommen. Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde Dormagen vom Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als eine von zwölf Kommunen ausgewählt. Dazu hat Verkehrsministerin Ina Brandes dem Dormagener Technischen Beigeordneten Dr. Martin Brans und dem Mobilitätsmanager Dennis Fels heute (2. Mai) persönlich gratuliert und ihnen die Teilnahme-Urkunde übergeben.
„Zufußgehen hält fit und ist gut fürs Klima“, so Verkehrsministerin Ina Brandes. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den Fußverkehrs-Checks unterstützen wir Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt auch Dormagen unser Angebot annimmt. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“
Dr. Martin Brans: „Die Stadt Dormagen ist schon seit langem der Förderung des Fußverkehrs verpflichtet. Davon zeugt die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS), der wir bereits seit 1999 angehören. Ich bin mir sicher, dass es uns mithilfe des Checks gelingen wird, den Fußverkehr noch stärker in das Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu rücken.“ Dennis Fels, Mobilitätsmanager und Projektverantwortlicher bei der Stadt Dormagen, ergänzt: „Wir haben bereits mehrere Projekte zur Fußverkehrsförderung erfolgreich umgesetzt, beispielsweise die ‚Ost-West-Promenade‘ im Stadtteil Horrem, welche eine 400 Meter lange autofreie Fußweg-Achse durch ein dichtbesiedeltes Wohnquartier darstellt. Uns ist es sehr wichtig, im Rahmen der Mobilitätswende in Dormagen den Blick auf die Belange des Fußverkehrs in Dormagen zu intensivieren.“
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
Das Prinzip der Fußverkehrs-Checks ist einfach: Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren.
Wo befinden sich Gefahrenstellen, wo hapert es an der Barrierefreiheit, wo haben die Gehwege eine unzureichende Qualität oder wo gibt es Schwierigkeiten beim Überqueren einer Straße? Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerinnen und Bürgern von Kindern bis zu Seniorinnen und Senioren kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstel-lung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Experten erarbeitet werden. Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Generierung möglicher Fördermittel.
Konkrete Pläne in Dormagen
Für Dormagen, das seit Februar 2020 Mitglied des Zukunftsnetz Mobilität ist, zählt nachhaltige Mobilität zu den wichtigsten Themen. Deshalb gibt es auch schon konkrete Pläne. Der räumliche Schwerpunkt des Fußverkehrs-Checks soll im Umfeld der Innenstadt beziehungsweise der Fußgängerzone liegen. Thematisch sollen insbesondere die Schulweg- und Querungssicherheit, die Barrierefreiheit sowie die Aufenthaltsqualität im Bereich des Helmut-Schmidt-Platzes insgesamt eine Rolle spielen.
Hintergrund
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Das Verkehrsministerium und das Zukunftsnetz Mobilität NRW bieten den Mitgliedskommunen 2022 im vierten Jahr in Folge die Fußverkehrs-Checks an. 32 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert.
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