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Internationale Grüne Woche: Wertschöpfung durch gegenseitige Wertschätzung

Internationale Grüne Woche: Wertschöpfung durch gegenseitige Wertschätzung

Ministerin Ursula Heinen-Esser hat zur Internationalen Grünen Woche (IGW) Landwirte, Verbraucher, Wirtschaft und Handel aufgerufen, die Politik bei der Gestaltung einer nachhaltigen Nutztierhaltungsstrategie zu unterstützen. "Jeder kann und jeder muss seinen Beitrag für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung leisten. Es gilt der Grundsatz: Gemeinsame Wertschöpfung durch gegenseitige Wertschätzung", sagte Heinen-Esser zum Auftakt der IGW. Die Politik müsse hierzu die richtigen Rahmenbedingungen setzen.

16.01.2019

Internationale Grüne Woche: Wertschöpfung durch gegenseitige Wertschätzung

Ministerin Ursula Heinen-Esser fordert ein gemeinsames Engagement für eine nachhaltige Nutztierstrategie: Jeder kann und jeder muss hier seinen Beitrag leisten

Ministerin Ursula Heinen-Esser hat zur Internationalen Grünen Woche (IGW) Landwirte, Verbraucher, Wirtschaft und Handel aufgerufen, die Politik bei der Gestaltung einer nachhaltigen Nutztierhaltungsstrategie zu unterstützen. "Jeder kann und jeder muss seinen Beitrag für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung leisten. Es gilt der Grundsatz: Gemeinsame Wertschöpfung durch gegenseitige Wertschätzung", sagte Heinen-Esser zum Auftakt der IGW. Die Politik muss hierzu die richtigen Rahmenbedingungen setzen: "Ziel für Europa ist es, die Gemeinsame Agrarpolitik einfacher und effektiver zu machen und das Engagement für Umwelt-, Klima- und Tierschutz noch stärker zu honorieren. Ergänzend müssen Förderprogramme den ländlichen Raum fördern, Kontrollen das Vertrauen stärken", sagte Heinen-Esser.

Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Lebensmittelhandel sind gut beraten, die Bedürfnisse der Verbraucher noch mehr in den Blick zu nehmen. Heinen-Esser: "Verbraucher wünschen sich gesunde Lebensmittel zu einem fairen Preis. Dabei werden Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz zunehmend zum Kaufkriterium. Oftmals diktiert das Angebot die Nachfrage, dies gilt es umzukehren. Ohne irreführende Aufmachungen und durch Transparenz vom Stall bis zum Teller." Verbraucher sollen frei und bewusst entscheiden. Heinen-Esser: "Damit dies möglich ist, benötigen wir zeitnah eine einheitliche und verlässliche Tierwohl-Kennzeichnung, die Haltungsformen auf einen Blick transparent macht. Wenn Verbraucher bereit sind, für ein Mehr an Tierwohl auch etwas mehr zu bezahlen und dies dann auch bei den Landwirten ankommt, können sie mit dem Einkaufskorb Politik machen."

Projektgruppe Nutztierhaltungsstrategie

Mit der Einrichtung einer interdisziplinären und übergreifenden Projektgruppe hat Nordrhein-Westfalen den Grundstein für die Erarbeitung einer nachhaltigen Nutztierstrategie gelegt. "Ziel ist ein zukunftsfähiges Modell, bei dem Landwirte die Bevölkerung, aber auch die eigene Familie ernähren können, das den Erwartungen der Verbraucher Rechnung trägt und das Wohl der Tiere stärkt", sagte Heinen-Esser. Lösungen bei Zielkonflikten müssten im Dialog mit allen Beteiligten gefunden werden. Unter Tierschutzaspekten ist etwa ein Auslauf der Tiere im Freien anzustreben, aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes kann dies kontraproduktiv sein. Anknüpfungspunkte bietet die im Sommer 2017 vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegte Nutztierhaltungsstrategie.

Daten-Informationssystem zur Tiergesundheit

Als ein wichtiges Instrument für eine integrierte Bewertung der Tierhaltung plant das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium die Einführung eines Daten-Informationssystems zur Tiergesundheit. Daten über alle Nutztiere aus den Schlachthöfen, aber auch aus betrieblichen und behördlichen Kontrollen sollen in einem Daten-Informationssystem zusammenlaufen. Daraus lassen sich Rückschlüsse zur Gesundheit des jeweiligen Tieres ziehen, aber auch zur tierschutzgerechten Haltung.

Digitalisierung in der Landwirtschaft

Die IGW ist nicht nur ein Schaufenster der globalen Warenvielfalt, sondern auch eine Ideenschmiede für die Visionen einer nachhaltigen Ernährungs- und Landwirtschaft. So bietet insbesondere die Digitalisierung eine große Chance zur Lösung aktueller Herausforderungen. "Um ressourcenschonend zu wirtschaften und damit die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft weiter voranzutreiben, ist die Digitalisierung ein unverzichtbares Hilfsmittel", so Heinen-Esser. Unter anderem finanziert das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium seit September 2018 den Studiengang "Präzisionslandwirtschaft" in Höxter. Ein Beispiel ist die bessere Analyse von Gülle mit Hilfe der Nahinfrarotspektroskopie. Dies ermöglicht eine genauere Ausbringung von Nährstoffen und damit eine Verringerung der Nitratauswaschung. Im Jahr 2019 startet das Forschungsnetzwerk Agrar mit dem "Digitalen Farmlabor NRW".

Messeauftakt "Stadt.Land.Fluss." bei der IGW

Nordrhein-Westfalen ist das Zuhause einer leistungsstarken Land- und Ernährungswirtschaft mit vielfältigen Erzeugnissen und begeisterten Menschen, die hinter diesen Erzeugnissen stehen. Diese Vielfalt zu präsentieren, das ist das Ziel des neuen Messeauftritts "Nordrhein-Westfalen Stadt.Land.Fluss." in Halle 5.2. Vorgestellt werden über 100 regionale Erzeugnisse, zudem Informationen zur Ernährungs- und Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, Verbraucherschutz und Tourismus.