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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Kranzniederlegung in Gescher: Gedenken an verunglückte Kolleginnen und Kollegen bei Straßen.NRW

17.11.2021

Sie reparieren Schäden, beseitigen Schnee und Eis, sichern Gefahrenstellen ab oder führen Vermessungsarbeiten durch – die Arbeit der Straßenwärterinnen und Straßenwärter sowie der Vermessungstechniker und -technikerinnen ist ein unschätzbar wichtiger Beitrag für gutes und sicheres Vorankommen in Nordrhein-Westfalen. Gleichwohl ist ihr Beruf mit Risiken verbunden: Die Frauen und Männer in orangener Schutzkleidung sind direkt auf der Straße, zum Teil im laufenden Verkehr, im Einsatz.

Gemeinsam mit Verkehrsministerin Ina Brandes haben Dr. Petra Beckefeld, Technische Direktorin Straßen.NRW, Dr. Sascha Kaiser, Direktor Straßen.NRW, Frank Hollwig, Vorsitzender Gesamtpersonalrat Straßen.NRW und Gunther Adler, Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, am heutigen Buß- und Bettag, 17. November, der im Dienst verunglückten Kolleginnen und Kollegen gedacht. Zugleich haben sie ein Zeichen der Solidarität mit allen Einsatzkräften in Orange gesetzt. Die Kranzniederlegung im Kreise von Kolleginnen und Kollegen aus Straßen- und Autobahnmeistereien fand traditionell an der A31-Autobahnkapelle bei Gescher im Kreis Borken statt.

Ministerin Ina Brandes: „Unsere Kolleginnen und Kollegen des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen sind im Dienst der Sicherheit auf unseren Straßen unterwegs – Tag für Tag, bei Wind und Wetter. Für ihren großen Einsatz verdienen sie Respekt und Anerkennung. Am 17. November setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Orange und sagen Danke.“ Brandes weiter: „Am heutigen Gedenktag erinnern wir zugleich an alle, die im Dienst auf der Straße verunglückt sind, und sind in Gedanken bei ihren Angehörigen. Wir werden alles uns Mögliche dafür tun, für noch mehr Sicherheit am Arbeitsplatz Straße zu sorgen. Zugleich appellieren wir herzlich an alle Autofahrerinnen und Autofahrer: Bitte fahren Sie gerade in der dunklen Jahreszeit vorausschauend und rücksichtsvoll, damit sich schreckliche Unfälle wie in der Vergangenheit nicht wiederholen.“

„Wir haben in der Vergangenheit viel erreicht, um die Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen zu erhöhen, etwa durch moderne Schutzausrüstung, einen modernisierten und auf Sicherheit ausgerichteten Fuhr- und Gerätepark oder durch Trainingseinheiten im Risiko-Parcours“, betonte Straßen-NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld. „Seit dem Jahr 2011 hat die Anzahl der fremdverursachten Unfälle dadurch signifikant abgenommen. Gleichwohl mussten wir erst im vergangenen Jahr schmerzlich erfahren, dass die Arbeit an der Straße immer gefährlich bleiben wird.“

Im Juni 2020 starb ein junger Vermessungstechniker während Vermessungsarbeiten auf der A3. Trotz aller Absicherungen fuhr ein Lastkraftwagen mit hoher Geschwindigkeit auf den Messbus auf. Der Straßen.NRW-Mitarbeiter wurde erfasst und erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

„Die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen in Orange hat bei uns höchste Priorität“, unterstrich Gunther Adler, Geschäftsführer Personal bei der Autobahn GmbH des Bundes: „Gerade auf den Autobahnen Deutschlands erledigen die Straßenwärter tagtäglich einen brandgefährlichen Job, der nicht hoch genug bewertet werden kann. Deswegen investieren wir bei der Autobahn GmbH in eine optimale Ausstattung“, so Adler.

Hintergrund
Im Jahr 2021 haben sich bei Straßen.NRW drei Unfälle ereignet, bei denen drei Beschäftigte verletzt wurden - „fremdverschuldete Unfallereignisse in Arbeitsstellen mit Personenschaden“, wie es in der Statistik heißt. Straßen.NRW ist zuständig für den überwiegenden Teil der Bundes- und Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen.

20 Beschäftigte von Straßen.NRW kamen seit 1993 bei Unfällen durch Fremdverschulden ums Leben. 556 fremdverschuldete Unfälle mit Personenschaden hat es seit 1993 bei Straßen.NRW gegeben.

Bei der Autobahn GmbH des Bundes, seit Januar 2021 zuständig für die Autobahnen im Land, ereigneten sich in diesem Jahr bislang 30 Unfälle mit Fremdverschulden, wobei Straßenwärter verletzt wurden. Das Risiko eines Straßenwärters, bei einem Arbeitsunfall ums Leben zu kommen, ist statistisch betrachtet 13 Mal höher als in vergleichbaren gewerblichen Berufen.

Straßen.NRW investiert in die Sicherheit seiner Mitarbeiter. Die persönliche Schutzausrüstung wird stetig weiterentwickelt, mit einem Risiko-Parcours werden Straßenwärterinnen und Straßenwärter geschult. Seit 2019 ist Straßen.NRW Sicherheitspartner des Bundesministeriums für Verkehr. Als erste Landesstraßenbauverwaltung hatte sich der Landesbetrieb an der so genannten „Allianz für Sicherheit“ beteiligt, die für die Ausrüstung von LKW mit Abbiegeassistenten steht.

Damit die Trauer um die im Einsatz getöteten Kolleginnen und Kollegen einen Ort hat, aber auch, um in der Öffentlichkeit auf den gefährlichen Arbeitsplatz Straße aufmerksam zu machen, unterhält der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen an der A31-Autobahnkapelle bei Gescher eine Gedenkstätte. Die über zwei Meter hohe Stahlskulptur an der Autobahnkapelle St. Antonius wurde im Oktober 1999 eingeweiht. Die Kranzniederlegung zum Gedenken an die verstorbenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet alljährlich am Buß- und Bettag statt.