Kunststoff 2030: Umwelt- und Wirtschaftsministerium laden in Brüssel zum Dialog ein
Die Landesregierung begrüßt die Plastikstrategie der EU-Kommission, wonach bis 2030 alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein sollen. Die Strukturen in NRW seien geschaffen, es gelte nun, die Kreislaufwirtschaft in Europa konsequent umzusetzen, betonten Umweltministerin Heinen-Esser und Wirtschaftsminister Pinkwart in Brüssel vor Vertretern des Handels, der Hersteller von Kunststoff-Produkten, der Entsorgungswirtschaft und der europäischen Politik
Landesregierung begrüßt die Plastikstrategie der Europäischen Kommission – Kreislaufwirtschaft in Europa konsequent umsetzen
Das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalens haben gemeinsam die Plastikstrategie der Europäischen Kommission begrüßt, wonach bis 2030 alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein sollen. "Das ist ein Anstoß von großer Bedeutung, um in Europa insgesamt den Weg der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu stärken", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. "Wir haben hierzu in Nordrhein-Westfalen bereits gute Strukturen geschaffen. Jetzt müssen wir die Kreislaufwirtschaft europaweit noch konsequenter umsetzen", forderte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
Auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Ministerien trafen sich gestern Abend in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Brüssel Vertreterinnen und Vertreter des Handels, der Hersteller von Kunststoff-Produkten, der Entsorgungswirtschaft, der Wissenschaft und der europäischen Politik, um über Kunststoff und Verpackungen zu diskutieren. Kunststoff ist ein vielseitiger Werkstoff für sehr unterschiedliche Anwendungen. Derzeit kann er aber oft nur schlecht recycelt werden. Ziel der Landesregierung ist, den Gebrauch von überflüssigem Verpackungsmüll zu reduzieren und im selben Zug dafür zu sensibilisieren, dass Kunststoffe auf dem Weg zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft Teil der Lösung sind.
"Für eine erfolgreiche Strategie setzen wir auf kooperative Ansätze mit den Verursachern innerhalb und außerhalb der Wirtschaft. Wir begrüßen die Selbstverpflichtung der Industrie, die schon zu beachtlichen Erfolgen geführt hat", sagte Minister Pinkwart und betonte: "Innovationen und ihre schnelle Umsetzung im internationalen Maßstab sind der Schlüssel für eine nachhaltige Lösung."
"Damit Kreislaufwirtschaft funktioniert, ist es unerlässlich, dass alle Akteure einer Wertschöpfungskette miteinander kommunizieren. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die Flut an überflüssigem Plastikmüll einzudämmen“, sagte Ministerin Heinen-Esser. "Dort, wo der Einsatz von Kunststoff sinnvoll und unerlässlich ist, müssen die Langlebigkeit, die Wiederverwendbarkeit und die Reparaturfähigkeit von Kunststoffprodukten besondere Prioritäten beim Produktdesign darstellen. Hierfür müssen geeignete europaweit einheitliche Regelungen erarbeitet und die Recyclingfähigkeit der Kunststoff-Produkte verbessert werden."
In Nordrhein-Westfalen haben wichtige Kunststoffhersteller ihren Sitz. Die Recyclingwirtschaft ist durch eine gute Infrastruktur in der Lage, Wertstoffe hochwertig zu verarbeiten. Auch die Forschung beschäftigt sich mit diesem wichtigen Zukunftsthema. Der seit 2006 bestehenden Verein kunststoffland NRW umfasst die gesamte Wertschöpfungskette der Branche und ist damit eine ideale Plattform, auf der eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe entwickelt werden kann.
Bei seinem Besuch in Brüssel moderierte Wirtschaftsminister Pinkwart einen Workshop zur Perspektive der europäischen Stahlindustrie mit Vertretern der Branche und Wissenschaftlern. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Europäischen Kommission zur langfristigen EU-Klimastrategie diskutierte der Minister außerdem über Chancen einer klimaneutralen Industrie und stellte das nordrhein-westfälische Projekt "IN4climate.NRW" vor. Weitere Informationen zu diesen Terminen finden Sie unter www.wirtschaft.nrw.
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