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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Landesweit Starkregen- und Hochwasserrisiko für das eigene Zuhause zukünftig per App ermitteln

Kölner Südbrücke bei Hochwasser. Foto: Kay Augustin/panthermedia.net

Landesweit Starkregen- und Hochwasserrisiko für das eigene Zuhause zukünftig per App ermitteln

16.10.2024

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr stärken zusammen mit den Wasserverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) den Starkregen- und Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen: Die von EGLV entwickelte „Flood Check App“ soll landesweit ausgerollt werden.

Mit dieser App sollen Bürgerinnen und Bürger künftig ermitteln können, wie sicher ihr Haus vor Überflutung, Starkregen oder Hochwasser ist. Bisher können das nur Bürger in den Städten Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne und Herten.

Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde am Dienstag, 16. Oktober 2024, mit dem Vorstandsvorsitzenden von Emschergenossenschaft und Lippeverband, Prof. Dr. Uli Paetzel, unterschrieben. Die „Flood Check App“ kann für iOS (EGLV FloodCheck) und Android (FloodCheck) in den jeweiligen App-Stores kostenfrei heruntergeladen werden und gibt nach dem landesweiten Roll Out das Risiko für alle Regionen an. Das Tool ist ebenso im Internet unter https://floodcheck.net/ abrufbar.

„Starkregenschutz aus der Hosentasche. Der hochwassersicherere Wiederaufbau und der Schutz des eigenen Zuhauses war und ist zentral für das Vermeiden und Reduzieren künftiger Schadensbilder im Zusammenhang mit Wasserereignissen. Mit der ‚FloodCheck-App‘ kann landesweit in Zukunft jeder Bürger den Schutzbedarf der eigenen vier Wände schnell und einfach überprüfen. Hierfür stellen wir rund 300.000 Euro aus dem Wiederaufbau zur Verfügung“, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. 

Nahezu die Hälfte aller Städte und Gemeinden des Landes Nordrhein-Westfalen waren von der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 betroffen: Es war die bisher größte Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes. In vielen Regionen ist der Wiederaufbau bereits weit vorangeschritten.

„Zum Stand 30. September 2024 wurden alleine für private Haushalte und Unternehmen der Wohnungswirtschaft rund 839 Millionen Euro bewilligt und bisher rund 686,6 Millionen Euro ausbezahlt. Dieses Schadensereignis hat einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig Präventionsmaßnahmen – auch die Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger – ist. Ziel des digitalen Angebots ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern des Landes die Möglichkeit eines schnellen und unkomplizierten Zugriffs auf Informationen zur konkreten Gefährdungslage ihrer Immobilie zu ermöglichen. Den Nutzerinnen und Nutzern der App werden zudem Hinweise für bauliche Objektschutz- und Verhaltensmaßnahmen gegeben und regionale Beratungsmöglichkeiten genannt,“ sagt Ministerin Scharrenbach weiter.

Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr: „Der Starkregen- und Hochwasser-Check für das eigene Zuhause hilft, das persönliche Risiko mit Daten und Fakten sicherer einzuschätzen. Damit stärken wir in der Bevölkerung das Bewusstsein für mögliche Hochwassergefahrenlagen und geben gleichzeitig Hilfe zur Vorsorge an die Hand. Das wird immer wichtiger, weil die Zahl der Starkregenereignisse zunimmt.“

„Unsere FloodCheck-App hilft bereits dabei, die Gefährdung zahlreicher Gebäude in der Emscher-Lippe-Region zu ermitteln. Wir freuen uns darüber, dass die App nun in Kooperation mit den Ministerien für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung sowie Umwelt, Naturschutz und Verkehr auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgerollt werden kann. Für die Hochwasservorsorge seitens der Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer ist dies ein ganz wichtiger und essentieller Schritt“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV).

Hintergrund – FloodCheck-App

  • Bürgerinnen und Bürger können durch die Eingabe ihrer Wohn-adresse und die Beantwortung zusätzlicher Fragen zur baulichen Beschaffenheit ihres Wohnobjektes ermitteln, ob und wie stark das Risiko potentieller Starkregen- und Hochwassergefahren für das entsprechende Objekt ist.
  • Konkret werden mögliche Wasserstände für jeweils drei Szenarien für eine beliebige Adresse in Nordrhein-Westfalen ermittelt. Wasserstandshöhen können sowohl am Haus (schematisch) als auch in der Karte dargestellt werden.
  • Es werden öffentlich zugängliche Daten im bzw. für das Land Nordrhein-Westfalen für das Ausrollen verwendet: Dies betrifft Starkregengefahrenhinweiskarten, Hochwassergefahrenkarten und weitere Geoinformationen. Die Daten werden insbesondere durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, das Landesamt für Umwelt- und Naturschutz Nordrhein-Westfalen und die Bezirksregierungen öffentlich zur Verfügung gestellt.
  • Die FloodCheck-App wird den Bezug zu den Tätigkeiten der Kommunen beim Starkregen- und Hochwasser-Risikomanagement herstellen. In der FloodCheck-App können die Kommunen ihre Aktivitäten zur Überflutungsvorsorge darstellen, auf die kommunale Starkregengefahrenkarte hinweisen und einen Kontakt für Fragen bereitstellen. Die Hauptverwaltungsbeamtinnen und -beamte haben diesbezüglich ein Anschreiben zur Mitwirkung erhalten.
  • Das landesweite Ausrollen dauert bis zu neun Monate.

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