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Meilenstein im NRW-Schienenverkehr: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Verkehrsminister Michael Groschek feiern Baubeginn für den Rhein-Ruhr-Express

08.03.2017

Er wird die Schieneninfrastruktur im Rhein-Ruhr-Raum entlasten und für schnellere Verbindungen auf der Kernachse zwischen Dortmund und Köln sorgen: Der Rhein-Ruhr-Express (RRX). Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat gemeinsam mit Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur Deutsche Bahn, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und Infrastruktur, Verkehrsminister Michael Groschek und Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, bei einem Festakt den Startschuss für die Ausbaumaßnahmen gegeben. Damit haben die Arbeiten für den RRX am so genannten Planfeststellungsabschnitt 1.1 zwischen Köln-Mülheim Güterbahnhof und Köln-Stammheim offiziell begonnen. 

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sagte anlässlich des ersten Spatenstichs zum Ausbau der Schienenwege für den Rhein-Ruhr-Express zwischen Köln und Dortmund: „Heute ist ein bedeutender Tag für unser Land. Wir haben einen wichtigen Meilenstein erreicht, für die Pendler und die Wirtschaft. Mit dem RRX erreichen wir eine neue Qualitätsstufe für die Mobilität in NRW; sie wird leistungsfähiger, zuverlässiger und moderner.“

„Durch den RRX können täglich rund 24.000 Personenfahrten vom Auto zum ÖPNV verlagert werden“, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. „So erreichen wir unser Ziel, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Gerade im Rhein-Ruhr-Raum, dem dichtesten Ballungsgebiet Europas, ist eine verbesserte Schieneninfrastruktur unbedingt notwendig. Der RRX bietet mehr Komfort und Pünktlichkeit für Bahnreisende und Pendler, außerdem weniger Staus auf den Straßen – das nenne ich Mobilität der Extraklasse.“ 

Für den RRX wurde ein Konzept mit sieben Linien entwickelt, die mit neuen, schnelleren Doppelstockzügen auf eigenen Schienen unterwegs sein werden. Auf der RRX-Kernstrecke zwischen Dortmund und Köln werden vier Linien zu einem 15-Minuten-Takt gebündelt. Zusätzlich besteht ein 30-Minuten-Takt zwischen Oberhausen und Düsseldorf. Über so genannte Außenäste sind auch Aachen, Paderborn/Kassel, Bielefeld/Minden, Bonn/Koblenz, Wesel/Emmerich sowie die Stadt Münster angebunden. 

Die Basis für einen erfolgreichen Betrieb des RRX bildet der Aus- und Umbau der Schieneninfrastruktur. Nur so kann der 15-Minuten-Takt auf der zentralen Kernachse sichergestellt werden. Im Rahmen des Ausbaus werden eingleisige S-Bahn-Abschnitte zwischen Köln und dem Düsseldorfer Süden beseitigt. Ab Düsseldorf-Benrath bis Duisburg erfolgt ein Ausbau auf sechs Gleise. Darüber hinaus wird auch Dortmund als Knotenpunkt von den umfangreichen Ausbaumaßnahmen profitieren.

Insgesamt gibt es sechs Planfeststellungsbereiche mit 14 Planfeststellungsabschnitten. Bei sieben Abschnitten läuft bereits das Planfeststellungsverfahren. Der Planfeststellungsabschnitt 1.1 in Köln-Mülheim umfasst die Vergrößerung des Gleisabstandes der S-Bahn auf vier Meter auf einer Strecke von rund zwei Kilometern. 

Das Bundesverkehrsministerium hat den RRX im neuen Bundesverkehrswegeplan in den „Vordringlichen Bedarf Engpassbeseitigung“, die höchste Dringlichkeitsstufe, eingestellt. Die Kosten der Bedarfsplanmaßnahme des Bundes werden auf rund 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Deutsche Bahn, das Land NRW sowie die drei Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs NVR, NWL und VRR investieren zusätzlich weit über 150 Millionen Euro für den Ausbau der Stationen an den Außenästen des RRX. Derzeit laufen die Planungen für den Ausbau von über 50 Stationen im Außennetz des RRX. Ziel ist es, dass die neuen Fahrzeuge des RRX die Stationen auf den Zulaufstrecken anfahren können. Außerdem sollen die Stationen barrierefrei gestaltet werden.