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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Minister Oliver Krischer: "Bei Brücken und Straßen setzen wir auf Sanierung und Erhalt vor Neubau"

Minister Oliver Krischer: "Bei Brücken und Straßen setzen wir auf Sanierung und Erhalt vor Neubau"

Mindestens 296 Brücken müssen in NRW saniert, verstärkt oder neu gebaut werden. Allein für diese Brücken im Zuge von Bundes- und Landesstraßen beziffert das Ministerium den Sanierungs- und Erhaltungsbedarf auf gut 1,8 Milliarden Euro. Die Landesregierung räumt der Sanierung, dem Erhalt und dem Ersatz von Brücken Vorrang ein.
 

01.03.2023

Zahl der Woche: Mindestens 296 Brücken müssen in NRW saniert, verstärkt oder neu gebaut werden - Volumen: 1,8 Milliarden Euro - Warnung vor Bugwelle

Die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist in die Jahre gekommen. Von Anfang der 1960er Jahre bis Mitte der 1980er Jahre war die Hoch-Zeiten des Straßen- und Brückenbaus. Im Durchschnitt sind die Brücken an Landes- und Bundesstraßen rund 50 Jahre alt und haben damit mehr als die Hälfte ihrer Lebensdauer überschritten. Immer wieder werden daher Brückensperrungen oder Lastbeschränkungen erforderlich, die vor allem auf den stark gestiegenen Güterverkehr der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen sind, durch den sich die Belastung insbesondere der Brücken im Zuge von Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen deutlich erhöht hat. Hinzu kommt, dass sich über die Jahrzehnte auch die zulässigen maximalen Achslasten und Gesamtgewichte für schwere Lkw kontinuierlich erhöht haben.

"Gleichzeitig bestehen bei vielen Brücken strukturelle Mängel", sagte Dr.-Ing Petra Beckefeld, Technische Direktorin des Landesbetriebs Straßen.NRW. So sei zum Beispiel in den Hoch-Zeiten des Brückenbaus von Anfang der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre in der Regel sehr materialsparend - und somit nur mit geringen statischen Reserven - gebaut worden. Beckefeld: "In Kombination mit den heutigen wesentlich höheren Verkehrslasten und -mengen ergeben sich Defizite, die bei vielen Bauwerken auch mit den seinerzeitig eingerechneten Sicherheiten nicht mehr vollständig zu kompensieren sind."

Die Straßen-, Schienen- und Schifffahrtsinfrastruktur sind wesentliche Garanten für die wirtschaftliche Entwicklung auch in Nordrhein-Westfalen. Der Erhalt der Infrastruktur, besonders der Brücken, ist vielerorts aber akut gefährdet. "Wir haben uns jahrzehntelang zu wenig um die vorhandene Infrastruktur gekümmert. Das holt uns jetzt mit kaputten Brücken ein", sagte Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Allein in die Zuständigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen fallen derzeit insgesamt 6.422 Brücken (7.308 Teilbauwerke), die durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen betreut werden. "Ein großer Teil der Brücken in Nordrhein-Westfalen wurde in den 60er und 70er Jahren gebaut. Sie sind nicht für die heutigen Verkehrsbelastungen ausgelegt. Eine Folge wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten voraussichtlich ein vermehrt schlechterer Zustand unserer Brücken sein, die deshalb vielfach saniert oder neu gebaut werden müssen", sagte Minister Krischer zu den aktuellen Ergebnissen der Bauwerksprüfung durch Straßen.NRW. "Da gibt es eine Bugwelle, der wir begegnen, in dem wir der Sanierung, dem Erhalt und dem Ersatz von Brücken Vorrang einräumen. Knappes Geld und noch knappere Personalkapazitäten werden wir dort einsetzen müssen, wo sie am dringendsten gebraucht werden."

Entsprechend der aktuellen Bauwerksprüfungen sind in der Verantwortung von Straßen.NRW derzeit 205 Ersatzneubauten, 22 Brückenverstärkungen und 69 Brückeninstandsetzungen im Zuge von Land- und Bundesstraßen erforderlich (Stand 1. Januar 2023). Allein für diese Brücken im Zuge von Bundes- und Landesstraßen beziffert das Ministerium den Sanierungs- und Erhaltungsbedarf auf gut 1,8 Milliarden Euro.
Darüber hinaus sind im Zuge von Autobahnen laut Information des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Nordrhein-Westfalen 873 Brücken-Teilbauwerke besonders sanierungsbedürftig. "Die Sanierung und der Erhalt unserer Infrastruktur sind entscheidend für die Zukunft unseres Landes", betonte Minister Krischer.

"Wir haben uns jahrzehntelang zu wenig um die vorhandene Infrastruktur gekümmert. Das holt uns jetzt mit kaputten Brücken ein", sagte Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, bei einem Informationsbesuch zum Zustand der Straßenbrückeninfrastruktur in Wipperfürth. Allein in die Zuständigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen fallen derzeit insgesamt 6.422 Brücken (7.308 Teilbauwerke), die durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen betreut werden. "Ein großer Teil der Brücken in Nordrhein-Westfalen wurde in den 1960er und 1970er Jahren gebaut. Sie sind nicht für die heutigen Verkehrsbelastungen ausgelegt. Eine Folge wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten voraussichtlich ein vermehrt schlechterer Zustand unserer Brücken sein, die deshalb vielfach saniert oder neu gebaut werden müssen", sagte Minister Krischer zu den aktuellen Ergebnissen der Bauwerksprüfung durch Straßen.NRW. "Da gibt es eine Bugwelle, der wir begegnen, in dem wir der Sanierung, dem Erhalt und dem Ersatz von Brücken Vorrang einräumen. Knappes Geld und noch knappere Personalkapazitäten werden wir dort einsetzen müssen, wo sie am dringendsten gebraucht werden." So soll in den kommenden fünf Jahren in erheblichem Umfang vor allem in die Sanierung von Straßen und Ingenieurbauwerken investiert werden, um die Infrastruktur zukunftsfest zu machen. Das gelte gerade auch für die Brückeninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen.