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Minister Oliver Krischer: "Klimakrise stellt Wasserversorgung vor große Herausforderungen"

Minister Oliver Krischer: "Klimakrise stellt Wasserversorgung vor große Herausforderungen"

Rund 138 Liter Trinkwasser pro Person pro Tag wurden 2019 in Nordrhein-Westfalen verbraucht. 2016 waren es noch 133,1 Liter. Aktuelle Zahlen für den neuen Zeitraum werden im Laufe dieses Jahres erwartet.  Rund 47 Prozent des Trinkwassers werden in NRW aus Grundwasser und zwei Prozent aus Quellwasser sowie 16 Prozent aus Talsperren gewonnen. Der Rest erfolgt aus angereichertem Grundwasser und Uferfiltrat, wie etwa der Ruhr. Daher kommt dem Schutz des Grund- und des Oberflächenwassers besondere Bedeutung zu.
 

15.03.2023

Zahl der Woche: 138 Liter Trinkwasser wurden 2019 pro Person und Tag verbraucht - Trockenphase im Sommer sorgte für behördliche Einschränkungen

Zum internationalen "Tag des Wassers" am 22. März hat Umweltminister Oliver Krischer zu einem stärken Schutz des Lebensmittels Nummer 1 aufgerufen. "Die Auswirkungen der Klimakrise werden auch in Nordrhein-Westfalen immer sichtbarer und bedrohlicher, beispielsweise in den Dürrejahren 2018 und 2022. Die extreme, lang anhaltende Trockenheit hat an zahlreichen Gewässern ökologische Schäden angerichtet, die Binnenschifffahrt beeinträchtigt und auch die Trinkwasservorräte in Seen und Talsperren dramatisch reduziert", sagte Minister Krischer. Im letzten Sommer musste wegen der Trockenperiode in einzelnen Regionen sogar zu behördlichen Einschränkungen beim Wasserverbrauch gegriffen werden, um eine verlässliche Versorgung zu gewährleisten. Dies ist beispielsweise in vereinzelten Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe und im nördlichen Münsterland durch Information der Bevölkerung oder gar durch eine ordnungsbehördliche Verordnung der betroffenen Gemeinden im Sommer 2022 erfolgt. 

Rund 138 Liter Trinkwasser pro Person pro Tag wurden 2019 in Nordrhein-Westfalen verbraucht. 2016 waren es noch 133,1 Liter. Aktuelle Zahlen für den neuen Zeitraum werden im Laufe dieses Jahres erwartet.  Rund 47 Prozent des Trinkwassers werden in NRW aus Grundwasser und zwei Prozent aus Quellwasser sowie 16 Prozent aus Talsperren gewonnen. Der Rest erfolgt aus angereichertem Grundwasser und Uferfiltrat, wie etwa der Ruhr. Daher kommt dem Schutz des Grund- und des Oberflächenwassers besondere Bedeutung zu. 

Das Jahr 2022 war global gesehen ein Jahr der Extreme: Hitzerekorde in Pakistan und Indien mit Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius, der verheerende Monsun in Pakistan, welcher weite Teile des Landes mit Hochwasser überschwemmte und zahlreiche Todesopfer forderte, oder der extreme Kälteeinbruch in Australien. In Deutschland und damit Nordrhein-Westfalen stand dabei vor allem die massive Trockenheit im Vordergrund. Die Jahresmitteltemperatur lag in NRW im Jahr 2022 erneut auf Rekordniveau, sodass 2022 mit 11,2 Grad Celsius als wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen des DWD, das heißt seit 1881, in die Geschichte eingeht. Hinzu kam, dass deutlich weniger Regen fiel als in den Vorjahren. Die jährliche Niederschlagssumme fiel 2022 mit 716 mm um 19 beziehungsweise 18 Prozent geringer aus als die Mittelwerte der Klimanormalperioden 1961-1990 und 1991-2020. 

Durch die Abschwächung des Jet-Streams können sich sehr warme und trockene Wetterlagen über längere Zeiträume im Jahresverlauf auch in Nordrhein-Westfalen etablieren. Paradebeispiele hierfür sind die Jahre 2018 und 2022, die besonders heiße und trockene Witterungs-Perioden aufwiesen.