Minister Remmel: "Die EU fördert Artenschutz in Nordrhein-Westfalen" – Gefährdete Amphibien und der Blauschillernde Feuerfalter stehen im Fokus der LIFE-Natur-Projekte in der Städteregion Aachen
Das europäische Förderinstrument "LIFE" zielt auf die Entwicklung des Schutzgebietssystems "Natura 2000". Bisher wurden in Nordrhein-Westfalen 29 LIFE-Natur-Projekte umgesetzt – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Im Fokus des neuen LIFE-Natur-Projekts in der Städteregion Aachen stehen gefährdete Amphibien und der Blauschillernde Feuerfalter.
06.01.2017
Umweltminister Johannes Remmel hat vor dem schleichenden Verlust der biologischen Vielfalt in NRW gewarnt und stärkere Anstrengungen für einen ambitionierten Naturschutz gefordert. "Nordrhein-Westfalen hat eine faszinierende Artenvielfalt und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Unsere Natur ist auch immer ein Stück Heimat und deshalb gilt es, dieses wertvolle Naturerbe für die kommenden Generationen zu schützen und zu bewahren", sagte Minister Remmel. Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier- und Pflanzenarten in NRW stehen mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. "Ohne umfassende Naturschutzmaßnahmen werden bereits in naher Zukunft einige Arten aus Nordrhein-Westfalen ganz verschwinden", sagte Minister Remmel. Er begrüßte daher ausdrücklich, dass zum Jahreswechsel mit der Umsetzung von zwei weiteren großen Artenschutzprojekten in Trägerschaft der Biologischen Station Städteregion Aachen begonnen werden konnte.
Nach der aktuellen "Roten Liste NRW" sind dabei Schmetterlinge (rund 55 Prozent), Moose (60 Prozent), Kriechtiere (etwa 71 Prozent) sowie Vögel und Wildbienen/Wespen (jeweils rund 52 Prozent) überdurchschnittlich betroffen.
- Das Projekt "Amphibienverbund" zielt auf den Schutz der seltenen Amphibien Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte und Kreuzkröte ab. Um die noch vorhandenen Restbestände zu erhalten und deren Entwicklung zu fördern, werden unter anderem fast 700 Kleingewässer angelegt.
- Im Projekt "Biotope und Korridore" geht es vor allem um den Schutz des Blauschillernden Feuerfalter im südlichen Kreisgebiet der Städteregion. Diese Schmetterlingsart kommt in ganz Deutschland mittlerweile nur noch in fünf Regionen vor.
Neues Naturschutzgesetz schützt wildes NRW
In Nordrhein-Westfalen leben über 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Dieser Artenreichtum ist die Folge des Nebeneinanders zweier großer, sehr verschiedener Naturräume: Dem atlantisch geprägten Tiefland und dem kontinental geprägten Bergland. Jede dieser Regionen bietet eine historisch gewachsene Vielfalt von Lebensräumen (Biotopen) mit ihren typischen Tieren und Pflanzen, vom kleinsten Insekt über unseren "Urwald-Baum", die Rotbuche, und den Wanderfalken als weltweit schnellstem Lebewesen bis hin zum größten Wildtier in NRW, dem europäischen Wisent. Ein Schatz direkt vor unserer Tür. Aber auch ein Schatz, der bedroht ist und den es zu bewahren gilt. Die Landesregierung richtet deshalb die Naturschutzpolitik neu aus. Als Grundlage für die langfristige Neuausrichtung der Naturschutzpolitik hat das Kabinett im Frühjahr 2015 die NRW-Biodiversitätsstrategie beschlossen, um das wilde NRW dauerhaft zu bewahren und zu schützen. 2016 folgt nun das Landes-Naturschutzgesetz, das konkrete Maßnahmen aus der Biodiversitätsstrategie umsetzt. Zusammen mit der Biodiversitätsstrategie und dem Landeswassergesetz bildet das Landes-Naturschutzgesetz den Rahmen für die neue Natur- und Gewässerschutzpolitik in NRW. Trotz Erfolge im Natur- und Artenschutz stehen weiterhin etwa 45 Prozent der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in NRW auf der Roten Liste.Nach der aktuellen "Roten Liste NRW" sind dabei Schmetterlinge (rund 55 Prozent), Moose (60 Prozent), Kriechtiere (etwa 71 Prozent) sowie Vögel und Wildbienen/Wespen (jeweils rund 52 Prozent) überdurchschnittlich betroffen.
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