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Minister Remmel: "Unsere Wälder sind Alleskönner"

Minister Remmel: "Unsere Wälder sind Alleskönner"

NRW-Umweltminister Remmel hat im Vorfeld des "Internationalen Tag des Waldes" am 21. März die Bedeutung der Wälder für NRW und als wertvolles Naturerbe für die nächsten Generationen hervorgehoben. Die Landesregierung hat bereits eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um diesen "Schatz vor unserer Tür" stärker zu schützen und den Umbau hin zu naturnahen Wäldern vorangetrieben, die nicht zuletzt den Folgen des Klimawandels besser widerstehen können.
19.03.2017
Umweltminister fordert zum "Internationalen Tag des Waldes" am 21. März den Schutz und Erhalt dieses wertvollen Naturerbes für die nächsten Generationen. 

Umweltminister Johannes Remmel hat im Vorfeld des „Internationalen Tag des Waldes“ (21. März) die Bedeutung der Wälder für NRW hervorgehoben: „Die Wälder in NRW sind der Schatz vor unserer Tür. Wald ist nicht nur als Produktionsstätte für den nachwachsenden Rohstoff Holz und als natürlicher Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten unverzichtbar“, sagte Minister Remmel. „Ein gesunder Wald wird auch zum Schutz des Bodens und des Wassers, als Klima-, Immissions- und Lärmschutz, aber vor allem als Erholungsraum und Lernort für Menschen dringend gebraucht. Der Wald mit seiner fantastischen Vielfalt ist ein nicht ersetzbarer Alleskönner.“ Die Landesregierung hat deshalb in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um einen stärkeren Schutz für die Wälder in NRW zu erreichen: So wurden mit dem neuen Landesnaturschutzgesetz wertvolle Wildnisentwicklungsgebiete in NRW gesetzlich unter Schutz gestellt. Mit dem Ökologischen Jagdgesetz wurde ein Paradigmenwechsel hin zu „Wald vor Wild“ eingeführt, um die sogenannten Verbissschäden auf ein waldökologisch verträgliches Maß zu begrenzen. Des Weiteren will die Landesregierung den Aufbau oder Umbau hin zu naturnahen Wäldern voranbringen, die den Folgen des Klimawandels und anderen Belastungen besser widerstehen können. „Wald ist im Industrieland Nordrhein-Westfalen im Vergleich mit anderen Bundesländern rar. Deshalb ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, dieses wertvolle Naturerbe für die nächsten Generationen zu schützen und zu bewahren“, sagte Minister Remmel. 
Mit dem „Internationalen Tag des Waldes“ (21. März) würdigt die Generalversammlung der Vereinten Nationen seit 2012 die besondere Bedeutung der Wälder. Weltweit, so die UN, ist das Leben von mehr als 1,6 Milliarden Menschen abhängig von Wäldern, die Schutz, Nahrung, Wärme, Medizin und spirituelle Heimat bedeuten. 31 Prozent der Erdoberfläche besteht aus Wäldern, dies entspricht in etwa dem Anteil der Wälder in der Bundesrepublik Deutschland.

Zahlen und Fakten zum NRW-Wald

In Nordrhein-Westfalen sind rund 27 Prozent der Landesfläche beziehungsweise 935.000 Hektar mit Wald bedeckt. Rein rechnerisch stehen damit jeder Einwohnerin und jedem Einwohner etwa 532 Quadratmeter Wald zur Verfügung. Die höchsten Waldanteile in NRW finden sich in den Forstämtern Arnsberger Wald (98 Prozent), Nationalpark Eifel (72 Prozent) und Siegen-Wittgenstein (71 Prozent). Die nordrhein-westfälischen Wälder bestehen zu 58 Prozent aus Laubbäumen und zu 42 Prozent aus Nadelbäumen. Die Hauptbaumarten sind Fichte, Kiefer, Trauben-/Stieleiche und Rotbuche. Dazu kommen Birke, Esche, Schwarzerle, Ahorn, Europäische Lärche und Douglasie. Der Holzvorrat pro Hektar liegt in NRW bei 318 Kubikmetern. Im Durchschnitt sind die Wälder in NRW 75 Jahre alt. Laubbäume sind im Mittel 83 Jahre und Nadelbäume 66 Jahre alt.

Neues Forstinstitut in Bonn

Am diesjährigen internationalen Tag der Wälder wird das am UN-Campus in Bonn neu angesiedelte Europäische Forstinstitut vorgestellt. Wichtige Aufgaben der Bonner Zweigstelle des Europäischen Forstinstituts sind die Koordination internationaler Forschung zu Wäldern in Europa und die Beratung europäischer Waldpolitik. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Einrichtung des Instituts und erhofft sich wertvolle Impulse für die Waldforschung in NRW. So bestehen insbesondere bei der Anpassung der Wälder und der Waldbewirtschaftung an den Klimawandel sowie zu waldbezogenen gesellschaftspolitischen Themen gemeinsame Arbeitsschwerpunkte.

Weltweites Leitthema Wälder und Energie

Der 21. März steht jeweils unter einem Jahresmotto, das die Mitgliedsstaaten sowie viele Organisationen zur eigenen Kommunikation nutzen können. Für 2017 heißt das weltweite Leitthema: Wälder und Energie. Wichtige Kernbotschaften sind dabei: 

  • Holz-Biomasseenergie ist weltweit mit 40 Prozent die größte erneuerbare Energiequelle
  • Holzenergie beschäftigt in den Entwicklungsländern fast 900.000 Millionen Menschen
  • Bäume in urbaner Umgebung können Kühlungseffekte zwischen 2 und 8 Grad erzeugen
  • Holzenergie: weltweit haben Wälder 10-mal mehr Primärenergie gespeichert als jährlich verbraucht wird

Die energetische Nutzung von Holz ist auch in NRW von Bedeutung. So hat die Potenzialstudie Biomasse des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen gezeigt, dass das Heizen mit Holz bei der Wärmeerzeugung eine große Rolle spielt. Hierbei steht das Heizen mit Scheitholz in Kaminen und Öfen von Privathaushalten im ländlichen Raum im Vordergrund. Wichtig beim Heizen mit Holz ist die Verwendung moderner Heiztechnik und qualitativ hochwertiger Brennstoffe. So kann ein hoher Heizwert erreicht werden und Feinstaubemissionen können minimiert werden. Die Aktion Holzpellets der Energieagentur.NRW informiert über die Verwendungsmöglichkeiten und Vorteile von Holzpellets als moderne und hochwertige Holz-Brennstoffe. Neben der Energieagentur.NRW, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem LANUV NRW informieren auch verschiedene regionale Initiativen, wie zum Beispiel das I. D. E. E. in Olsberg und das Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim über das Thema Heizen mit Holz. Holz als nachwachsender Rohstoff ist die Basis für eine der größten Wirtschaftsbranchen in Nordrhein-Westfalen. Über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg, von der Herstellung über die Verarbeitung bis hin zum Holzhandel und Papierwirtschaft, sind in der heimischen Forst- und Holzwirtschaft rund 214.800 Menschen bei 20.300 Unternehmen beschäftigt. Im Jahr 2013 erzielten diese Unternehmen nach Aussagen des Thünen-Institutes für Waldökosysteme einen Umsatz von rund 39,74 Milliarden Euro bei einer Bruttowertschöpfung von mehr als 12 Millionen Euro. „Holz ist ein Wirtschaftsfaktor und einer der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe, den wir in NRW haben. Er ist daher ein wichtiger Pfeiler unserer Umweltwirtschaft, die wir stärken wollen“, sagte Minister Remmel. Zwischen 2009 und 2012 konnte die Umsatzentwicklung in der Branche der Umweltwirtschaft in NRW um 15,6 Prozent gesteigert werden und damit deutlich mehr als die NRW-Wirtschaft insgesamt. „Umweltwirtschaft bedeutet Vorsprung für NRW und die Holzindustrie ist ein wichtiger Bestandteil dieser Zukunftswirtschaft “, ergänzte Minister Remmel.