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Nationalpark Eifel erhält mit Michael Lammertz neuen Amtsleiter

Nationalpark Eifel erhält mit Michael Lammertz neuen Amtsleiter

Mitglied des früheren Nationalpark-Aufbauteams rückt an Spitze der Verwaltung – Schutzgebiet ist Aushängeschild für Nordrhein-Westfalen

29.08.2024

Der Nationalpark Eifel erhält einen neuen Leiter. Zum 29. August wechselt Michael Lammertz, bisher stellvertretender Leiter der Nationalparkverwaltung, an dessen Spitze. Damit wird der 60-jährige Forstwissenschaftler Nachfolger von Dr. Michael Röös im größten Schutzgebiet in Nordrhein-Westfalen. 

„Der Nationalpark Eifel ist ein Aushängeschild für Nordrhein-Westfalen. Er ist ein wichtiges Herzstück des Naturschutzes, er bietet tolle Naturerlebnisse für die Menschen und er gibt wertvolle Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, sagte Umweltminister Oliver Krischer. „Es ist bewundernswert, was die Menschen aus der Region aus ihrem Nationalpark gemacht haben und damit ganz Nordrhein-Westfalen bereichert. Michael Lammertz hat in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich an der erfolgreichen Entwicklung des Nationalparks Eifel mitgewirkt und sich auch bundesweit und international für Großschutzgebiete eingesetzt. Es freut mich, dass er sich nun als Nationalparkleiter gemeinsam mit seinem erstklassigen Team für eine Fortschreibung der Nationalpark-Erfolgsgeschichte einsetzt.“ 

Der Nationalpark Eifel wurde 2004 als 14. Nationalpark in Deutschland und bisher einziges Großschutzgebiet seiner Art in Nordrhein-Westfalen gegründet. Der Nationalpark Eifel umfasst mehr als 10.700 Hektar wertvoller Lebensräume für mehr als 11.400 nachgewiesene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten – darunter 2.614 Arten, die auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“ stehen. Im Nationalpark leben  Wildkatzen, Milane, Mauereidechsen, gelbe Wildnarzissen und zunehmend auch typische Arten für alte Wälder wie der „Urwald-Pilz“ Ästiger Stachelbart. Mit rund 1,38 Millionen Besuchen pro Jahr (2022/2023) haben sich die Gästezahlen im Nationalpark Eifel seit der ersten Untersuchung im Jahr 2007 (450.000 Besuche) mehr als verdreifacht. Auch die durch Nationalpark-Gäste erwirtschafteten Bruttoumsätze in der Region zeigen einen starken Anstieg von rund 30 Millionen Euro (Studie 2014/2015) auf nun 76 Millionen Euro pro Jahr.

Nationalpark ist Erfolgsgeschichte für Nordrhein-Westfalen 

Für Besucherinnen und Besucher bietet der Nationalpark ein gut beschildertes Wegenetz von insgesamt 240 Kilometern, Ausstellungen und vielfältige Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote. Neben den hauptamtlichen Rangern unterstützen mehr als 100 ehrenamtlich tätige Waldführerinnen und Waldführer den Nationalpark und führen Gruppen auf ganz individuellen Touren durch das Schutzgebiet. Auch für Schulen, Kinder- und Jugendgruppen gibt es vielfältige Programme: Von der Junior-Ranger-Schulung über Nationalpark-Schulen und -Kitas bis hin zu den Tages- und Mehrtagesprogrammen der Wildnis-Werkstatt, des Nationalpark-Zentrums und des Jugendwaldheims. Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe im Umfeld des Nationalparks Eifel haben zudem an der Zertifizierung zu Nationalpark-Gastgebern teilgenommen.

Von der Eifel in die nordamerikanischen Urwälder

Bereits vor Gründung des Nationalparks Anfang 2004 wechselte Lammertz in das damalige Forstamt Schleiden, um den Aufbau des ersten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen mitzugestalten.  Bei seiner Arbeit kann Lammertz auf umfassende Kenntnisse der Region zurückgreifen. Bereits in seiner Jugend erkundete der geborene Brühler die heutige Nationalparkregion in vielen Streifzügen.  Beruflich stieg Lammertz 1992 als Dezernent und stellvertretender Forstamtsleiter in das Staatliche Forstamt Schleiden ein, aus dem 2004 die Nationalparkverwaltung Eifel hervorgegangen ist. Nach zwischenzeitlich acht Jahren anderer Tätigkeiten auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene, kam er 2003 in die Nordeifel zurück, ließ sich mit seiner Familie in Gemünd nieder und brachte gemeinsam mit einem Aufbauteam den Nationalpark Eifel auf den Weg. In der Nationalparkverwaltung übernahm Lammertz dann die Leitung des Fachgebiets Kommunikation und Naturerleben und hat das Schutzgebiet weithin bekannt gemacht, für eine hohe Akzeptanz gesorgt und vielfältige Naturerlebnisangebote und Informationseinrichtungen entwickelt. Seit 2016 obliegt ihm zudem die stellvertretende Nationalparkleitung.  

Als gefragter Experte bringt er sich auch in den Dachverband der Großschutzgebiete in Deutschland „Nationale Naturlandschaften“ ein, unterstützte Nationalparke in Österreich und wirkte als Fachberater an einem Projekt für Nationalparke in Armenien, Aserbaidschan und Georgien mit. Seit seiner mehrmonatigen Tätigkeit in nordamerikanischen Urwäldern und Nationalparken zum Ende seines Studiums hat Lammertz die Faszination der Idee von Nationalparken nicht mehr losgelassen. 

Weitere Informationen

- Nationalpark Eifel: www.nationalpark-eifel.de

- Digitale Broschüre zum Nationalpark Eifel: http://www.nationalpark-digital.nrw/