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Natur in Zahlen: Rund 20 Millionen Wildnarzissen verkünden Frühling in der Eifel

Natur in Zahlen: Rund 20 Millionen Wildnarzissen verkünden Frühling in der Eifel

Wilde Narzissen verwandeln die Bachtäler in der Eifel jedes Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer. Schätzungen zufolge sorgen etwa 20 Millionen Narzissen für das Naturschauspiel, von denen jährlich etwa sechs bis sieben Millionen blühen. Die Wildnarzissen-Vorkommen in der Eifel und im Hunsrück sind deutschlandweit eine Besonderheit.

13.04.2023

Minister Krischer: Bewahrung der Biologischen Vielfalt ist existentielle Aufgabe

Wilde Narzissen verwandeln die Bachtäler in der Eifel jedes Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer. Schätzungen zufolge sorgen etwa 20 Millionen Narzissen für das Naturschauspiel, von denen jährlich etwa sechs bis sieben Millionen blühen. Die Wildnarzissen-Vorkommen in der Eifel und im Hunsrück sind deutschlandweit eine Besonderheit. Später im Jahr verbreiten unter anderem Bärwurz-Blüten auf den Mittelgebirgswiesen ihren Duft und versorgen Insekten mit Nahrung.

"Nordrhein-Westfalen hat eine einzigartige Natur mit einer faszinierenden - zugleich aber auch gefährdeten - Artenvielfalt. Die Bewahrung der Biologischen Vielfalt ist eine existentielle Aufgabe", so Umweltminister Oliver Krischer. Denn auch in Nordrhein-Westfalen sei der Verlust an biologischer Vielfalt weiterhin hoch. Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen in Nordrhein-Westfalen auf der "Roten Liste" - sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. "Die Landesregierung hat sich vorgenommen, mit einer Vielzahl von Maßnahmen und einer umfangreichen Finanzierung die Biodiversitätskrise wirksam zu bekämpfen und in allen Politikfeldern mitzudenken", so Krischer.

Die Wildnarzisse ist in ihren Beständen in Deutschland bedroht. Durch Renaturierungs- und Schutzmaßnahmen ist es gelungen, ihre Bestände in der Eifel zu entwickeln und bewahren. Die Wildform ist kleiner als die Narzisse in Gärten, die auch als Osterglocke bekannt und beliebt ist. Die Gelbe Narzisse gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und bevorzugt als Standort lichte Auengehölze und Feuchtwiesen entlang der Mittelgebirgsbäche.

Über Jahrhunderte wurden die Wiesen in der Eifel für die Heugewinnung genutzt. Ein Grabensystem diente der Düngung mit Bachwasser. So entstanden artenreiche Wiesen mit spezialisierten Lebensgemeinschaften. Als sich die extensive Bewirtschaftung nicht mehr lohnte, wurden viele der Wiesen mit Fichten aufgeforstet oder intensiver bewirtschaftet. Heute stehen die Narzissenwiesen mit ihren wertvollen Lebensräumen unter Naturschutz und viele engagierte Personen und Institutionen setzen sich für ihren Erhalt und ihre Renaturierung ein.

Der Naturpark Nordeifel bietet zudem Führungen in die Narzissenwiesen bei Hellenthal und Monschau an. "Die Narzissenwiesen sind nicht nur ein attraktives Ausflugsziel für Naturfreundinnen und -freunde. Auch viele Tier- und Pflanzenarten nutzen sie als Lebensraum. Darum ist es wichtig, dass sich wirklich alle Gäste an die Schutzbestimmungen halten", so Dominik Hosters, Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel.

Auf der Internetseite www.naturpark-eifel.de bietet der Naturpark auch Informationen zum Blütenstand. Umfangreiche Informationen gibt zudem die Ausstellung "Narzissenrausch und Waldwandel" der Nationalparkverwaltung Eifel im Nationalpark-Tor Monschau-Höfen. Am 23. April 2023 findet dort auch das diesjährige Narzissenfest mit Informationsständen und geführten Wanderungen statt.