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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Neubau der Ortsumgehung Hürth-Hermülheim

26.02.2021

B265n: Neubau der Ortsumgehung Hürth-Hermülheim bringt dem Ortskern Entlastung

Insbesondere Fußgänger und Radfahrende können aufatmen: Der nun abgeschlossene Neubau der Ortsumgehung Hürth-Hermülheim wird dem Ortskern eine deutliche Entlastung des Verkehrsaufkommens bringen und damit die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger durch weniger Lärm und Abgase nachhaltig steigern. Auch Wirtschaft und Pendler profitieren in hohem Maße.  Ab Montag (1. März) ist der Verkehr über die neue Ortsumgehung freigegeben. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat sich vor Ort über die Fertigstellung informiert (24. Februar).

„Ortsumgehungen machen unsere Ortskerne lebenswert und sicher. Verkehr raus, Lebensqualität rein“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. „In Hermülheim werden die Anwohner deutlich entlastet. Durch die neue Umgehungsstraße reduziert sich das Verkehrsaufkommen im Ortskern um etwa die Hälfte. Das gibt der Stadt die Möglichkeit für ganz neue Entwicklungen.“

„Die Bundesstraße B265 ‚Luxemburger Straße‘ verbindet den Eifelraum mit dem Großraum Köln und der Bundesautobahn A4. Der nunmehr zur Verkehrsfreigabe anstehende erste Teilabschnitt mit vierstreifigem Neubau der Ortsumgehung Hürth-Hermülheim sowie der anschließend weiterführende Ausbau der B265 auf dem Kölner Stadtgebiet erhöht die Leistungsfähigkeit der Bundesstraße und stärkt damit nachhaltig die Entwicklung der örtlichen mittelständischen Unternehmen. Für die Anwohner bedeutet der Neubau der Ortsumgehung eine große Entlastung von Lärm- und Abgasemissionen, mehr Lebensqualität und eine Steigerung der Attraktivität insbesondere für Fußgänger und Radfahrer – für Pendler und Wirtschaftsverkehr kürzere Fahrzeiten und mehr Verkehrssicherheit. Ein echter Gewinn für die Region“, sagte Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, über den nun fertiggestellten Abschnitt der Ortsumgehung mit Blick auf den anstehenden Ausbau.

Deutliche Entlastung und ein besserer Verkehrsfluss

Mehr als 25.000 Fahrzeuge – so die Prognose – werden die 3,7 Kilometer lange Neubaustrecke in 2025 nutzen und damit nicht mehr den Ortskern von Hermülheim belasten. Hier soll sich das Verkehrsaufkommen um mehr als 50 Prozent auf rund 10.600 Fahrzeuge pro Tag reduzieren. Die Verkehrssituation wird erheblich verbessert und die Attraktivität der umliegenden Ortslagen erhöht. Vorbereitende Arbeiten für den anstehenden rund 1,7 Kilometer langen Ausbau der Bundesstraße bis Köln-Militärring sind bereits erfolgt. Von dem vierspurigen Ausbau wird insbesondere Efferen, der nach Hermülheim zweitgrößte Stadtteil von Hürth, mit einer deutlichen Erhöhung des Verkehrsflusses profitieren. 

Gut ausgebaute und schnelle Verbindungen zu den Autobahnen

Neben den deutlichen Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger bringt die rund 3,7 Kilometer lange Ortsumgehung auch für Wirtschaft und Pendler Vorteile. Die B265 hat als leistungsfähige Verbindung der Räume Liblar, Hürth und Köln eine hohe Verkehrsbedeutung und stellt gleichzeitig eine zügige An- und Verbindung zwischen den Autobahnen A4 und A1/A61 dar.

„Der Neubau der Ortsumgehung hat einen hohen wirtschaftlichen Nutzen für die Unternehmen in der Region“, so Dr. Petra Beckefeld, technische Direktorin bei Straßen.NRW. „Mit der Verkehrsentlastung erhoffen wir uns aber auch eine Erhöhung der Fußgänger- und Radfahrerquote am innerörtlichen Gesamtverkehr in Hermülheim.“ Viele Unternehmen warten schon länger auf den Anschluss an das Industriegebiet Hürth-Kalscheuren über die Winterstraße, die jetzt über eine Einmündung realisiert worden ist.

Vier neue Brücken

In Höhe der Bonnstraße wurde eine kombinierte Fußgänger- und Radbrücke erbaut. Zwei Bahnbrücken sind auf dem ersten Bauabschnitt errichtet worden sowie und eine weitere Brücke zur Erschließung von noch unbebauten Flächen. In der Blumensiedlung im Stadtteil Hermülheim wurde eine Lärmschutzwand errichtet.

Fund einer römischen Wasserleitung – ein archäologischer Glücksfall

Das 55 Meter lange Leitungsstück einer 1.800 Jahre alten römischen Wasserleitung kam bei Ausgrabungen im Vorfeld des Neubaus zutage. In einer aufwändigen Aktion in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) konnte diese unbeschadet und ohne Zeitverzug für die Baumaßnahme geborgen und abtransportiert worden.

6,5 Hektar Ausgleichsfläche und über 150 neue Obst- und Alleebäume

Jeder Straßenneubau bedeutet einen Eingriff in Natur und Landschaft. Straßen.NRW schafft für diesen Neubau insgesamt rund 6,5 Hektar Ausgleichsfläche. Dazu wurde eine Streuobstwiese mit über 100 Obstbäumen bepflanzt und ein Laubwald mit einem Waldmantel aus Sträuchern und Jungpflanzen aufgeforstet.

In den Bau der Ortsumgehung Hürth-Hermülheim sowie den Ausbau der B265 wurden insgesamt rund 64,9 Millionen Euro investiert.