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Nordrhein-Westfalen fördert acht Projekte für innovative Landwirtschaft mit 4,2 Millionen Euro

Nordrhein-Westfalen fördert acht Projekte für innovative Landwirtschaft mit 4,2 Millionen Euro

Tierwohl und Tiergesundheit im Schweinestall, stadtnahe Landwirtschaft oder der Anbau von Winterhanf: Das Landwirtschaftsministerium NRW unterstützt acht innovative landwirtschaftliche Projekte innerhalb des Förderprogramms "Europäische Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-AGRI) mit rund 4,2 Millionen Euro.
17.05.2017
Tierwohl und Tiergesundheit im Schweinestall, stadtnahe Landwirtschaft oder der Anbau von Winterhanf: Das Landwirtschaftsministerium unterstützt acht innovative landwirtschaftliche Projekte innerhalb des Förderprogramms "Europäische Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-AGRI) mit etwa 4,2 Millionen Euro. Das neue Förderprogramm ist Teil des NRW-Programms "Ländlicher Raum 2014-2020", an dessen Finanzierung sich der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) beteiligt. Das Interesse an diesem Förderbaustein war hoch: 28 Projektgruppen hatten sich letztes Jahr mit ihren Projektskizzen beworben, acht Anträge konnten Ende 2016 bewilligt werden und starten sukzessive im ersten Halbjahr 2017 in die Projektdurchführung. "Mit diesem Programm fördern wir praktische Lösungsansätze für landwirtschaftliche Herausforderungen wie beispielsweise Klima- und Gewässerschutz, Tierwohl oder Nährstoffverfügbarkeit im ökologischen Landbau", sagte Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. Ziel der europäischen Innovationspartnerschaft ist es, die landwirtschaftliche Praxis enger mit der Wissenschaft zu verzahnen. Die Zusammenarbeit zwischen Praktikerinnen und Praktikern aus der Land- und Forstwirtschaft sowie Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Forschung und Beratung soll verbessert werden. Bestehende Innovationslücken sollen geschlossen und die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Land-, Forst und Ernährungswirtschaft gestärkt werden. Die aktuellen Vorhaben beschäftigen sich unter anderem mit dem ressourcenschonenden und nachhaltigen Anbau von Topfpflanzen, Hanf als Zwischenfrucht, Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im Gemüseanbau und der Tiergesundheit in der Bio-Schweinehaltung. Die Zusammenarbeit erfolgt in Form sogenannter operationeller Gruppen, die sich für maximal drei Jahre mit der Bearbeitung einer ausgewählten Thematik beschäftigen.
Übersicht der ausgewählten Vorhaben in alphabetischer Reihenfolge
  • Arbeitsgemeinschaft Nachhaltiger Topfpflanzenanbau NRW (Nachhaltige Zierpflanzenproduktion e. V. ) Entwicklung von kurzfristig umsetzbaren Strategien für eine umwelt- und ressourcenschonende Arbeitsweise im Topfpflanzenanbau, Entwicklung einer innovativen Vermarktungsstrategie unter Einbeziehung aller Akteure in der Wertschöpfungskette, Entwicklung von Werkzeugen für eine kontinuierliche Verbesserung von vorher erarbeiteten Kriterien zur Nachhaltigkeit in den gartenbaulichen Betrieben,
  • Bodenfruchtbarkeit im Gewächshaus (Landwirtschaftskammer NRW) Verringerung des Salzgehaltes im Boden durch den Anbau von Halophyten (an erhöhten Salzgehalt angepasste Pflanzen), Entwicklung praxistaugliche Strategien zur Umsetzung und Nutzung des Potentials von Halophyten im ökologischen Unterglasanbau, Entwicklung einer Kalkulationsanwendung die die Salzgehalte in Abhängigkeit von den Bewirtschaftungsmaßnahmen abschätzen kann
  • Gesunde Bioschweine (Landwirtschaftskammer NRW) Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Situation der ökologischen Schweinehaltung durch Optimierung der Betriebe im Bereich der Tierverluste, der Verletzungsraten und der biologischen Leistungen, Auswahl von Indikatoren zu Tierwohl und Tiergesundheit, Erstellung von Handlungskonzepten für die ökologische Schweinehaltung
  • Öko-Nährstoff-Manager (Landwirtschaftskammer NRW) Entwicklung eines Ökodüngeprogrammes für Kartoffeln und Gemüse, Verbesserung der Erfassung von schwer löslichen Nährstoffen im Boden, Anpassung eines N-Planers (N-DICEA) aus den Niederlanden für Gemüsebaukulturen in Nordrhein-Westfalen
  • Präzisionsgartenbau (Universität Bonn, Campus Klein- Altendorf) Entwicklung eines optischen Verfahrens, um gezielt mit Blattläusen befallene Salatpflanzen identifizieren zu können, Reduktion der Ausbringungsmenge von Pflanzenschutzmitteln durch ein geeignetes Spritzverfahren bzw. -gerät zur punktuellen Behandlung, Weiterentwicklung der Phänotypisierung von Stressoren im Pflanzenbau
  • Roiporq - Alternative Schweine (IZNE, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) Testen eine spezielle Schweinekreuzung auf ihre Eignung für alternative Haltungsformen, Differenzierung und Einführung von nachhaltigen und marktgerechten Produktionsstandards bezüglich einer antibiotikafreien Aufzucht, einer körperlichen Integrität der Tiere mit intaktem Ringelschwanz und ungekürzten Eckzähnen sowie einer Stärkung der Darmgesundheit, Ermittlung von sensorischen Qualitätsmerkmalen wie Fleischfarbe, Textur und intramuskuläres Fett
  • StadtFarm NRW (Landwirtschaftskammer NRW) Eröffnung neuer Bewirtschaftungsmethoden und Absatzstrategien bei Gemüse und Beerenobst für stadtnahe, landwirtschaftliche Betrieben, Erprobung unterschiedlicher Beteiligungsformen von Verbraucherinnen und Verbrauchern auf den landwirtschaftlichen Betrieben, Betriebsökonomische Erfassung der unterschiedlichen Vermarktungskonzepte und Aufbau eines Beratungsmoduls für stadtnahe Betriebe
  • Winterhanf (Landwirtschaftskammer NRW) Optimierung und Bewertung von Winterhanf als Zwischenfrucht, Erhöhung der ökonomischen und ökologischen Perspektive landwirtschaftlicher Betriebe durch ein vermarktungsfähiges Produkt (einzigartige Fasereigenschaften), Lösung betriebsspezifischer Probleme beim Zwischenfruchtanbau