NRW goes klimaneutral - Land und EU unterstützen 16 innovative Projekte für Energiewende und Klimaschutz
Innovationen bahnen den Weg für eine klimaneutrale und starke Industrie in Nordrhein-Westfalen
Versorgungsicherheit, niedrige Preise, Wirtschaftlichkeit – so beschreitet Nordrhein-Westfalen den Weg zur Klimaneutralität. Die Energiewende in Nordrhein-Westfalen nimmt weiter kräftig an Fahrt auf. Mehr Windkraft, mehr Solaranlagen, mehr klimafreundliche Wärme – viele umweltschonende Technologien sind heute schon marktreif, andere müssen noch weiterentwickelt werden. Mit dem Innovationswettbewerb Energie.IN.NRW unterstützen das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union Projekte, die Technologien für das Energiesystem der Zukunft, die klimaneutrale Industrie sowie klima- und ressourcenschonende Gebäude entwickeln, verbessern und zur Marktreife bringen. In der zweiten Runde des Wettbewerbs wurden 16 Projekte von einem unabhängigen Begutachtungsausschuss zur Förderung ausgewählt. Für sie stehen insgesamt rund 27 Millionen Euro Fördermittel aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 zur Verfügung.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Damit die Energiewende in Nordrhein-Westfalen weiter gut und sicher vorankommt, brauchen wir auch für die Zukunft viel Forschergeist und Engagement von innovativen Unternehmen und der Wissenschaft. Die ausgewählten Projekte sind tolle Beispiele für die große Innovationsbereitschaft und das umfassende Know-how, das wir in Nordrhein-Westfalen haben. Sie machen deutlich, wie viel Expertise rund um die Energietransformation aus unserem Land kommt. Ich wünsche den Partnerinnen und Partnern viel Erfolg und baue darauf, dass viele der Projekte hier in Nordrhein-Westfalen zu erfolgreichen Geschäftsmodellen werden und zum Klimaschutz beitragen. Ein resilientes und nachhaltiges Energiesystem ist ein entscheidender Standortvorteil, und unsere führende Rolle beim Umbau des Energiesystems wird durch diese Projekte bestätigt.“
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ leistet einen entscheidenden Beitrag für eine saubere, klimaneutrale Energieversorgung. Kluge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie innovative Köpfe in unseren Unternehmen arbeiten gemeinsam an praktischen Lösungen, die die Transformation zu einer klimaneutralen Industrie vorantreiben. Die enge Zusammenarbeit ist der Schlüssel für den Erfolg des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Nordrhein-Westfalen.“
Umweltminister Oliver Krischer: „Mit grüner Technologie machen wir unsere Wirtschaft zukunftssicher. Sie trägt dazu bei, dass wir international wettbewerbsfähig sind, Ressourcen sparen und Umweltschäden verringern. Um die ökologische Transformation in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben, bedarf es der Entwicklung umweltschonender Werkstoffe, Produkte und Produktionsverfahren. Mit den ausgewählten Projekten etwa im Bereich der Wiederverwendung von Baustoffen und des Einsatzes von Sekundärrohstoffen in Bauteilen können innovative Lösungen für den Bausektor geschaffen werden.“
Bei den zur Förderung empfohlenen Projekten geht es unter anderem um Ressourcen- und Energieeffizienz in der Industrie, Wasserstoff- und Methanolgewinnung, Flexibilität und Lastspitzen im Stromnetz, Fortentwicklung alternativer stationärer Batteriespeicher und ressourcenschonendes Bauen.
Im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Energie.IN.NRW“ können auch in Zukunft weitere Projektideen eingereicht werden. Die dritte Wettbewerbsrunde startet am 24. August 2024 und endet am 23. November 2024. Weitere Informationen über Termine zu geplanten Informationsveranstaltungen sowie der kommenden Einreichungsrunde finden Sie unter www.in.nrw/energie.
Folgende Projekte wurden zur Förderung empfohlen
BisAM
Ziel des Projekts ist es, aufbauend auf Erkenntnissen aus dem EFRE-geförderten Vorgängerprojekt „NRW Kompetenzzentrum Zustandsbewertung“, den technischen Zustand verschiedener Betriebsmittel aus dem Gas- und Stromsektor zu bewerten und mithilfe einer umfassenden Datenbank deren Alterungsverhalten zu ermitteln. (Projektkoordination: Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal)
BiSS
Es wird die Idee verfolgt, dezentrale öffentliche Ladepunkte über ein virtuelles Strommengen-Konto mit stationären Batteriespeichern in der Wohnungswirtschaft und kleinen Unternehmen zu verbinden. So können unvermeidbare Lastspitzen netzdienlich und lokal abgefangen werden.
(Projektkoordination: abc advanced biomass concepts GmbH, Köln)
CirCoRo
Mit der Entwicklung einer seriellen, robotisch gestützten Prüf-, Auswerte- und Verstärkungstechnologie soll sich das zirkuläre Bauen kurzfristig im Großmaßstab ausrollen und wirtschaftlich umsetzen lassen. Dafür soll mit neuartigen automatisierten Prüfmethoden die Rest-Tragfähigkeit bestimmt und die Wiedernutzungsfähigkeit von Bauteilen bewertet werden. Anschließend sollen wiedergewonnene Bauteile mithilfe einer robotischen Verstärkungstechnik mit carbonbewehrtem Spritzbeton ertüchtigt werden.
(Projektkoordination: RWTH Aachen, Aachen)
CP4WT
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines einzigartigen Komponentenprüfstands, der unter realen Lastsituationen die Beschichtungen für Getriebe von Windenergieanlagen bewerten kann. Auf diese Weise soll die Qualität der Antriebssysteme erhöht, die Wirtschaftlichkeit europäischer Anlagenhersteller gesteigert und der Ausbau der Windenergie in Europa langfristig gestärkt werden.
(Projektkoordination: RWTH Aachen (Chair for Wind Power Drives, CWD), Aachen)
DirectGreenEnergy4Trains
Das Projekt soll die notwendigen Grundlagen für den Aufbau des ersten virtuellen Bahnstromkraftwerks schaffen – basierend auf erneuerbaren Energien in Warburg. Primär sollen Sonne und Wind die Energie bereitstellen. Das Projekt wird sich dabei für eine möglichst effiziente Technologiekombination an den Szenarien für das geplante virtuelle Bahnstromkraftwerk orientieren.
(Projektkoordination: Fachhochschule Dortmund, Dortmund)
EcoFiLue+
Ziel des Projekts ist, Klimaschutz durch Leistungs- und Verbrauchsoptimierung bei Lüftungsanlagen durch elektrostatisch verstärkte Filtration zu erreichen.
(Projektkoordination: Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V., Duisburg)
ELCHPEM2.0
Bei diesem Projekt geht es um die Entwicklung eines Prototyps zur elektrochemischen Verdichtung von Wasserstoff, um die für den wirtschaftlichen Einsatz erforderlichen Speicherdichten zu erzielen. Hierbei soll ein marktnaher, erster Prototyp entwickelt werden.
(Projektkoordination: Obitronik GmbH, Hagen)
FIDTS
Um die Entwicklung eines innovativen, sehr dünnen Heiz-Elements geht es im Projekt FIDTS. Dadurch soll der Bereich in einem Werkzeug aus der Kunststoffproduktion, der erwärmt werden soll, sehr klein bleiben. Das spart Energie.
(Projektkoordination: Gemeinnützige KIMW Forschungs-GmbH, Lüdenscheid)
H2MikroPlas
In diesem Verbundvorhaben soll ein Demonstrator zur Zerlegung von Methan in Wasserstoff und Kohlenstoff (Methan-Cracking), basierend auf einer Mikrowellen-Plasma-Technologie am Standort :metabolon im oberbergischen Lindlar untersucht werden. Der so gewonnene Wasserstoff kann anschließend als Treibstoff in der Mobilität und der Kohlenstoff in verschiedenen industriellen Prozessen verwendet werden.
(Projektkoordination: Technische Hochschule Köln, Köln)
HiLight
Ein besonders hohes Potenzial zur Erzeugung solaren Wasserstoffs hat die Gewinnung durch solar-thermochemische Prozesse. Die solarchemischen Prozesse benötigen sehr hohe Temperaturen und damit sehr viel genauere Heliostaten, die die Sonneneinstrahlung möglichst exakt auf einen bestimmten Bereich fokussieren, als bisher. In vorangegangenen nordrhein-westfälischen Projekten entwickelte Heliostate sollen nun im Projekt HiLight zur Marktreife geführt werden.
(Projektkoordination: Synhelion Germany GmbH, Jülich)
HyMethanol
Im Rahmen des Projektvorhabens HyMethanol möchten die Projektpartner eine innovative Synthese-Anlage zur Herstellung von Methanol aus biogenem CO2 entwickeln. Aus diesem Synthese-Gas wird unter der Ausnutzung von vorhandenen Druckniveaus und thermischen Kopplungsprozessen grünes Methanol erzeugt, welches als synthetischer Kraftstoff genutzt werden kann.
(Projektkoordination: iGas energy GmbH, Stolberg)
IGC.NRW
Im Rahmen des Projekts soll ein Modell-Ansatz entwickelt werden, der eine umfassende Abbildung des Energiesystems und der relevanten Kohlenstoff-Quellen und -Senken ermöglicht. Neben dem Stromsystem und dem bestehenden Erdgasnetzwerk werden die Sektoren Wasserstoff, synthetische Gase, Biomethan und CO2 betrachtet, um eine wesentliche Grundlage für eine integrierte Carbon Management Strategie in NRW zu legen.
(Projektkoordination: Ruhr-Universität Bochum, Bochum)
Safe.SIB
Ziel des Projekts ist die Entwicklung sicherer, langlebiger Natrium-Ionen-Batterien (SIBs) zur effektiven Nutzung vom Strom aus erneuerbaren Quellen durch stationäre Speicher. Hierfür wird unter anderem ein Speicher als Demonstrator aufgebaut.
(Projektkoordination: Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB), Münster)
SchlaGie
Das Projekt will die Abwärme von Stahlwerk-Schlacke über ein Wärmerückgewinnungskonzept nutzbar machen. In Laborversuchen sollen im ersten Schritt Kenndaten ermittelt werden, um einen konkreten technisch-robusten Aufbau für eine optimierte Abwärme-Nutzung zu entwickeln. Die Ergebnisse fließen in einen konkreten Demonstrator im Versuchsmaßstab ein, der Praxisdaten liefern soll.
(Projektkoordination: thyssenkrupp MillServices & Systems GmbH, Oberhausen)
SeRe-DECK
Ziel des Projekts ist es, den Ressourcenverbrauch durch die Entwicklung seriell hergestellter ressourcenschonender Beton-Fertigteildecken mit Hohlräumen drastisch zu reduzieren. Das zu entwickelnde serielle Herstellungsverfahren soll schnellere, effizientere und ökologischere Bauprozesse ermöglichen.
(Projektkoordination: RWTH Aachen, Aachen)
SiSKIN-Applied
Das Projekt zielt darauf ab, erneuerbare Energien und fortschrittliche Speichertechnologien nahtlos in Verteilnetze zu integrieren, um eine resiliente Energieversorgung während eines großflächigen Stromausfalls zu gewährleisten. Dieses Projekt baut auf vergangenen Erkenntnissen auf und will neue Strategien auf unterschiedliche Stromnetzstrukturen ausweiten und den Nutzen innovativer Technologien bewerten.
(Projektkoordination: Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal)
Zum Hintergrund
Der Innovationswettbewerb „Energie.IN.NRW“ wird im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 federführend durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) gemeinsam mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) sowie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) umgesetzt. Im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 stehen für den gesamten Wettbewerb rund 104 Millionen Euro zur Verfügung.
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen im EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw
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