NRW schafft weitere Datengrundlagen zur Verringerung von Lebensmittelverlusten
Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking: "Die Förderung der Wertschätzung von Lebensmitteln hat für mich oberste Priorität"
Pro Person werden in Nordrhein-Westfalen jährlich mindestens 23 Kilogramm vermeidbare Lebensmittelabfälle weggeworfen - das entspricht zum Beispiel der Menge von etwa sieben Kilogramm Äpfeln, sieben Kilogramm Karotten, zehn Broten und vier Litern Milch. Das hat eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag des Bundesernährungsministeriums (BMEL) ergeben. "Jede Person wirft umgerechnet circa 75 Euro im Jahr in die Tonne. Das ist viel zu viel. Die Förderung der Wertschätzung von Lebensmitteln und die Verringerung von Lebensmittelverlusten haben für mich deshalb oberste Priorität", sagte Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking. In einer Sonderauswertung der bundesweiten Studie hat das Verbraucherschutzministerium NRW das Ausmaß der Verluste in NRW-Privathaushalten erheben lassen. Das Ausmaß der Lebensmittelverluste in NRW liegt dabei im bundesweiten Durchschnitt: Pro Person werden in Nordrhein-Westfalen jährlich mindestens 23 kg vermeidbare Lebensmittelabfälle weggeworfen; darin nicht enthalten sind nicht verzehrbare Bestandteile wie zum Beispiel Obst- und Gemüseschalen, Kerne, Knochen. Die Gründe für Lebensmittelverluste im Haushalt sind vielfältig: Impulskäufe durch Aktionsangebote, falsche Planung beim Einkaufen oder unzureichende Lagerung frischer Lebensmittel. In über der Hälfte der Fälle werden Lebensmittel in der Folge weggeworfen, weil sie verdorben oder unappetitlich waren. Aber knapp ein weiteres Viertel wurde lediglich deshalb weggeworfen, weil zu viel zubereitet oder auf den Teller getan wurde. Das Verbraucherschutzministerium empfiehlt, Einkäufe und Portionsgrößen bewusster zu planen und kreative Restegerichte auf den Speiseplan zu setzen. Um die Gründe für Lebensmittelverluste besser zu verstehen und Lösungen zu erarbeiten, hatte das Verbraucherschutzministerium Nordrhein-Westfalen außerdem eine Studie des Landesumweltamts (LANUV) in Auftrag gegeben. Unter dem Titel "Lebensmittelverluste von Obst, Gemüse, Kartoffeln zwischen Feld und Ladentheke" wurden eine Online-Umfrage und Interviews unter Produzentinnen und Produzenten sowie Händlerinnen und Händlern von ausgewählten Obst- und Gemüsearten in NRW durchgeführt. Gründe für Ernte- und Nachernteverluste an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft bzw. Gartenbau und dem Lebensmittelhandel reichen von wetterbedingten Ernteschäden über saisonbedingte Ernteschwemmen und zu hohen Personalkosten für aufwendige Nachernten bis hin zu zeitlich fehlgeplanten Sonderaktionen im Handel und den noch immer zu hohen Anforderungen an die Optik. Beide Studien nehmen die gesamte Wertschöpfungskette von Lebensmitteln in den Blick, da die Ursachen für Lebensmittelverluste - vom Feld bis zum Verbraucher - oftmals miteinander verzahnt sind. Bereits seit 2010 ist Nordrhein-Westfalen in der Bekämpfung der Lebensmittelverluste aktiv: Als erstes Ressort aller Bundesländer rief das Verbraucherschutzministerium NRW einen branchenübergreifenden Runden Tisch ins Leben, um Aufmerksamkeit für das Thema und Engagement gegen die Verluste zu schaffen. In Forschungsprojekten wurden seitdem Ursachen und Ausmaße der Lebensmittelverluste in einzelnen Branchen untersucht. Mit Bildungsaktionen und Best-Practice-Projekten werden Schulkinder und Jugendliche dazu motiviert, Lebensmittel mehr wertzuschätzen und Verluste, beispielsweise in der Schulkantine, zu verringern. Anfang Juli findet der nächste Runde Tisch "Neue Wertschätzung für Lebensmittel" in Düsseldorf mit Ministerin Schulze Föcking statt.
"Social Media"-Einstellungen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an die nachfolgenden Dienste übertragen und dort gespeichert:
Facebook, X/Twitter, Youtube, Pinterest, Instagram, Flickr, Vimeo
Bitte beachten Sie unsere Informationen und Hinweise zum Datenschutz und zur Netiquette bevor Sie die einzelnen Sozialen Medien aktivieren.
Datenfeeds von sozialen Netzwerken dauerhaft aktivieren und Datenübertragung zustimmen: