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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Reaktivierung der Niederrheinbahn: Pendelbetrieb zur Landesgartenschau in Kamp-Lintfort gestartet. Wüst: „Beitrag zu besserer und sauberer Mobilität“

15.05.2020

Besucher der Landesgartenschau 2020 können seit heute mit der Niederrheinbahn nach Kamp-Lintfort pendeln. Bis Oktober wird die Strecke zwischen Moers und Kamp-Lintfort am Wochenende und an Feiertagen im Stundentakt von der Betreiberin NordWestBahn bedient. Verkehrsminister Hendrik Wüst begrüßte gemeinsam mit den Bürgermeistern von Kamp-Lintfort und Moers, Prof. Dr. Christoph Landscheidt und Christoph Fleischhauer sowie Vertretern des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, der Niederrheinbahn GmbH und der NordWestBahn die ersten Fahrgäste am neuen Haltepunkt Süd in Kamp-Lintfort.

„Der Pendelbetrieb ist ein schöner Vorgeschmack auf die Reaktivierung der Schienenstrecke. Kamp-Lintfort ist die drittgrößte deutsche Stadt ohne eigenen Schienenanschluss. Das werden wir so schnell wie möglich ändern. Deshalb engagiert sich das Land finanziell auch beim Neubau eines neuen Stellwerks zusätzlich zu den eigentlichen Kosten der Reaktivierung mit 12,33 Millionen Euro, um die Reaktivierung 9 Jahre früher zu ermöglichen. Wir verbessern damit die SPNV-Verbindungen am linken Niederrhein und leisten einen Beitrag für saubere Mobilität. Nur dort, wo Züge fahren, können die Menschen auch umsteigen auf die Bahn“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

In nur knapp sechs Wochen Bauzeit wurde die über 7 km lange Strecke zwischen Moers Rheinkamp und Kamp-Lintfort komplett saniert und an der Kattenstrasse in Kamp-Lintfort ein neuer Bahnsteig gebaut.

"Nach Jahren der Planung, Monaten des Bauens und Tagen der Hoffnung freue ich mich, dass die Niederrheinbahn ihre Jungfernfahrt nun gemeistert hat", sagte Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt.

Damit der Pendelbetrieb zur Landesgartenschau starten kann, hat die Niederrheinbahn in den vergangenen 6 Wochen knapp 1,5 Millionen Euro in die Oberbausanierung und in den Neubau des Haltepunkts an der Kattenstraße investiert.
 "Stellenweise war es knapp, aber wir haben immer daran geglaubt, dass es klappt", berichtet der Geschäftsführer der Niederrheinbahn GmbH, Herbert Häner.

Das Land hatte im Februar den vorzeitigen förderunschädlichen Maßnahmenbeginn bewilligt, damit die Arbeiten zügig beginnen können.

„Im VRR engagieren wir uns dafür, das SPNV-Angebot im Interesse der Fahrgäste weiterzuentwickeln. Im Rahmen einer Mobilitätswende gehören auch Reaktivierungen, wie die Niederrheinbahn zwischen Moers und Kamp-Lintfort zu solch einer nachhaltigen Entwicklung“, erklärt Gabriele Matz, Prokuristin beim VRR.

Ab voraussichtlich Mitte 2026 soll die Strecke im Regelbetrieb befahren werden. Dafür muss zunächst in Rheinkamp ein modernes Stellwerk gebaut werden. Die bisherigen Planungen der DB sahen einen Bau des Stellwerks erst im Jahr 2035 vor. Das Land hat deshalb eine Förderung des Bauwerks in Höhe von 12,33 Millionen Euro zugesagt. Die Niederrheinbahn GmbH beteiligt sich mit weiteren rund 2,5 Millionen Euro. Damit kann das Stellwerk rund 9 Jahre schneller realisiert werden.

Damit der Regelbetrieb voraussichtlich ab 2026 laufen kann, muss auf der 10 Kilometer langen Strecke zwischen Moers und Kamp-Lintfort zum Teil einhundert Jahre alte Technik erneuert werden. Die Niederrheinbahn GmbH investiert insgesamt in den kommenden Jahren mit Landeshilfe rund 18 Millionen Euro in die Streckensanierung.