Umweltministerium unterstützt Unternehmen bei der Klimafolgenanpassung
Mit dem Beratungs- und Zertifizierungsprogramm KLIMA.PROFIT NRW will das Umweltministerium Unternehmen dabei unterstützen, besser mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Die Pilotphase des Beratungs- und Zertifizierungsprogramms zur Steigerung der betrieblichen Klimaresilienz startet mit 15 Unternehmen. Die Anmeldung zur Weiterbildung als Beraterin und Berater ab sofort geöffnet.
KLIMA.PROFIT NRW: Pilotphase des Beratungs- und Zertifizierungsprogramms zur Steigerung der betrieblichen Klimaresilienz startet mit 15 Unternehmen / Anmeldung zur Weiterbildung als Beraterin und Berater ab sofort geöffnet
Die nordrhein-westfälische Wirtschaft ist direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen: Starkregen, extreme Hitzeperioden oder Sturm führen zu Produktionsausfällen, Lagerschäden, erhöhten Krankenständen oder auch Unterbrechungen in den Lieferketten. Mit dem Beratungs- und Zertifizierungsprogramm KLIMA.PROFIT NRW will das Umweltministerium Unternehmen dabei unterstützen, besser mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. "Die Klimakrise trifft auch Nordrhein-Westfalen mit voller Wucht. Für Mensch, Umwelt und Infrastruktur wird dies gravierende Folgen haben", sagte Umweltminister Oliver Krischer. "Mit KLIMA.PROFIT NRW bieten wir eine weitere Unterstützungsleistung für die Wirtschaft an, um sie fit für die Klimakrise zu machen. Mit Hilfe unseres neuen Angebots können individuelle Klimarisiken und deren wirtschaftliche Bedeutung in das firmeninterne Risikomanagement integriert werden und so Maßnahmen zur Risikominderung besser umgesetzt werden."
Im Rahmen der Pilotphase werden im Jahr 2023 zunächst 15 Unternehmen in den Kreisen Wesel und Kleve sowie in den Städten Herten und Bochum an KLIMA.PROFIT teilnehmen. Mit dem Modellvorhaben soll die Wirtschaft im Rahmen eines strukturierten Beratungsprozesses unterstützt werden, so dass sich Unternehmen mit Hilfe individueller und umsetzbarer Maßnahmen auf Betriebsebene an die Folgen des Klimawandels vor Ort anpassen können. Ziel ist neben der Erprobung des Beratungsprozesses vor allem die Erhöhung der Klima-Resilienz in den Pilotunternehmen. Die Durchführung des Projektes erfolgt durch die EPC gGmbH mit Sitz in Essen und Berlin.
Parallel zur Umsetzung des Beratungsprozesses wird im Frühjahr 2023 gemeinsam mit dem Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft (BEW) eine Fortbildung für Spezialistinnen und Spezialisten aus dem Bereich Umwelt, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung angeboten, die sich zu KLIMA.PROFIT-Beraterinnen und Beratern weiterqualifizieren wollen. Die so geschulten Personen sollen den Beratungsprozess zukünftig möglichst flächendeckend in Nordrhein-Westfalen durchführen. Eine Anmeldung für die begrenzte Zahl an Teilnehmenden ist ab sofort möglich unter: www.bew.de/klima.profit
Hintergrundinformationen zu KLIMA.PROFIT
Auch in Nordrhein-Westfalen sind bereits anhand meteorologischer Daten sowie Beobachtungen in Natur und Umwelt Veränderungen des Klimas und die daraus resultierenden Folgen zu erkennen. Neben den seit Aufzeichnungsbeginn gestiegenen Lufttemperaturen und den Änderungen der Niederschlagsmuster zeigen die heißen und trockenen Sommer 2018, 2019 und 2022, die Starkregenereignisse in den Jahren 2014, 2016 und 2021 sowie die 2019 in Nordrhein-Westfalen gemessenen Hitzerekorde die Folgen des Klimawandels. Bereits heute sind in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den Prognosen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis zu elf Millionen Menschen werden.
KLIMA.PROFIT ist ein Beratungs- und Zertifizierungsprozess, mit dem Unternehmen aktuelle und zukünftige Klimarisiken für ihren Betrieb erkennen und minimieren können. Ziel ist zum einen die Entwicklung eines Risikobewusstseins für Folgen des Klimawandels bei den teilnehmenden Unternehmen und darauf aufbauend zum anderen die Steigerung der betrieblichen Klimaresilienz.
Über einem Zeitraum von zehn Monaten erhalten die teilnehmenden Unternehmen neben gemeinsamen Workshops eine intensive individuelle Beratung. Dabei erarbeiten Beraterinnen und Berater gemeinsam mit den Unternehmen geeignete Maßnahmen zur Klimaanpassung und formulieren einen konkreten Umsetzungsplan. Über Synergieeffekte können Maßnahmen wie Entsiegelungen oder verbesserte Kühlleistungen in Produktionshallen und -prozessen zu weiteren ökonomischen und ökologischen Vorteilen beitragen, wie zum Beispiel zu Energieeinsparungen und damit auch zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes oder der Verbesserung der Arbeitsplatz- und Aufenthaltsqualität.
Mit der Aufnahme in das KLIMA.PROFIT-Netzwerk können sich Unternehmen nach der Beratungsphase langfristig vernetzen und austauschen. Im Anschluss ist die Zertifizierung zum KLIMA.PROFIT-Unternehmen möglich. Organisiert werden soll der Beratungsprozess zukünftig auf kommunaler Ebene, indem wirtschafts- und klimanahe Bereiche der Verwaltung wie beispielsweise die Wirtschaftsförderungen den Prozess steuern. Die Beratung erfolgt jeweils durch die Leistungen der zertifizierten Beraterinnen und Berater.
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