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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Verkehrsministerium fördert saubere Mobilität / Förderbescheide an Verkehrsunternehmen übergeben

28.09.2020

Sechs Förderbescheide über insgesamt rund 350.000 Euro hat Verkehrsminister Hendrik Wüst für die Nachrüstung von Dieselbussen mit Abgasnachbehandlungssystemen auf Euro-VI-Niveau sowie für die Anschaffung eines Elektrobusses mit Wasserstoff-Reichweitenverlängerer übergeben.

„Mobilität muss sauberer werden. Gerade im ÖPNV können emissionsarme Linienbusse, die praktisch den ganzen Tag unterwegs sind, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb fördert das Land neben der Nachrüstung von Dieselbussen und der Anschaffung von Elektrobussen auch die Erprobung neuer Technologien im ÖPNV. Wir freuen uns, dass in Nordrhein-Westfalen viele Verkehrsunternehmen die Unterstützung des Landes nutzen, ihre Busflotte auf emissionsarme Antriebe umzustellen“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Förderung neuer Technologien im ÖPNV
Die PaderSprinter GmbH erhält 188.000 Euro für die Anschaffung eines Elektrobusses mit Wasserstoff-Reichweitenverlängerer, einem sogenannten „Rangeextender“. Das Unternehmen erprobt diese neue Technologie der Reichweitenverlängerung durch zusätzliche Umwandlung von Wasserstoff in elektrische Energie mittels Brennstoffzelle in Kombination mit einer neuartigen Feststoffbatterie.
Der Bus soll über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert werden. Die Gesamtkosten der Erprobung liegen bei rund 890.000 Euro.

Peter Bronnenberg, Geschäftsführer PaderSprinter GmbH:
„Der PaderSprinter freut sich sehr über die finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung NRW. Mit diesem Pilotprojekt sammeln wir wichtige Erkenntnisse im Einsatz von Elektrobussen, was zum Beispiel die Reichweite angeht. Des Weiteren sammeln wir Erfahrungen im Umgang mit dem neuen „Kraftstoff – Wasserstoff“ sowie dem Betrieb von Brennstoffzellen. Die gemachten Erfahrungen sind ausschlaggebend, welches Antriebskonzept demnächst – auch im Hinblick auf die EU-Richtlinie „Saubere Fahrzeuge“ – und unter betriebswirtschaftlichen Aspekten zum Einsatz kommen wird.“

Förderung der Nachrüstung von Dieselbussen
Die WSW mobil GmbH in Wuppertal erhält einen Förderbescheid über 114.660 Euro für die Nachrüstung von 56 Dieselbussen mit Abgasnachbehandlungssystemen. Damit ergänzt Nordrhein-Westfalen die Förderung des Bundes in Höhe von 611.520 Euro für diese Maßnahme.

Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH: „Mit Unterstützung der Landesregierung können wir den ÖPNV in Wuppertal noch umweltfreundlicher machen. Die Förderung für die klimafreundliche Umrüstung von Dieselbussen wirkt nachhaltig für mehr Lebensqualität in Wuppertal und anderen NRW-Kommunen.“

Fünf Dieselbusse rüstet die TRD-Reisen Fischer GmbH & Co. KG auf Euro-VI-Niveau nach. Das Land unterstützt diese Maßnahme mit 15.000 Euro und ergänzt damit die Förderung des Bundes in Höhe von 80.000 Euro.
Anja Fischer, Geschäftsführerin der TRD-Reisen Fischer, sagte zur Förderung: „Als mittelständisches Busunternehmen müssen wir jeden Euro für Investitionen selbst verdienen, bei einem Linienbus ist man da schnell in der Größenordnung eines Einfamilienhauses. Staatliche Zuschüsse für die Nachrüstung bestehender Fahrzeuge helfen uns, wettbewerbsfähig zu bleiben und klimafreundlicher zu werden – gerade bei uns in Dortmund, mit Umweltspuren direkt vor der Tür.“

Die Urban Reisen - Franz Urban GmbH stattet sechs Dieselbusse mit Abgasnachbehandlungssystemen aus und erhält dafür eine Förderung des Landes in Höhe von 15.542,40 Euro. Das Geld aus Nordrhein-Westfalen ergänzt die Förderung des Bundes in Höhe von 82.892,80 Euro für diese Maßnahme.

Die Birgels Reisen GmbH & Co. KG erhält einen Förderbescheid über 9.090,60 Euro für die Nachrüstung von 4 Dieselbussen mit Abgasnachbehandlungssystemen.

Auch die Busverkehr Pader GmbH & Co KG in Paderborn erhält einen Förderbescheid in Höhe von 4.542,30 Euro für die Nachrüstung von zwei Dieselbussen mit Abgasnachbehandlungssystemen. Damit ergänzt das Land die Förderung des Bundes in Höhe von 24.225,60 Euro für diese Maßnahme.

Hintergrund
Aus Gründen des Gesundheits- und des Klimaschutzes sind ehrgeizige Aktivitäten insbesondere zur Minderung der Emissionen im Straßenverkehr erforderlich. Die Möglichkeiten, die sich durch technischen Fortschritt ergeben, müssen genutzt werden. Eine klimafreundliche Flotte im ÖPNV trägt zu besserer Luft bei. Das Land hat deshalb 2019 zusätzliche Fördermöglichkeiten für den Einsatz emissionsarmer Busse im Öffentlichen Personennahverkehr geschaffen.

1. Kofinanzierung von Dieselnachrüstungen bei Bussen des ÖPNV
Der Bund fördert bereits die Nachrüstung von Dieselbussen mit moderner Filtertechnologie zur Reduzierung von Stickoxidemissionen mit 80 Prozent der Kosten. Diese Förderung kann durch das Land um 15 Prozent auf 95 Prozent aufgestockt werden.

2. Anschaffung neuer gasbetriebener Busse des ÖPNV
Das Land unterstützt die Verkehrsunternehmen beim Kauf von Gasbussen. Förderfähig sind die Mehrkosten von neuen gasbetriebenen Bussen gegenüber vergleichbaren Dieselbussen. Das Land übernimmt hiervon 40 Prozent – bis zu 12.000 Euro pro Bus.

Damit werden die Aktivitäten zur Verbesserung der Luftqualität in den nordrhein-westfälischen Kommunen weiter verbessert. Bereits seit Anfang 2017 fördert das Verkehrsministerium die Anschaffung von batterie-elektrisch und wasserstoffbetriebenen Linienbussen des ÖPNV, die dafür notwendige Ladeinfrastruktur sowie die Werkstatteinrichtungen. Die Anschaffung von E-Bussen wird mit 60 Prozent der Kosten, die den Preis eines regulären Dieselbusses übersteigen, gefördert. Die Infrastrukturkosten werden sogar mit 90 Prozent gefördert. Mit dieser Förderung soll den Fahrzeugen zur Marktreife und Serientauglichkeit verholfen werden. Elektromobilität ist nicht nur ein Beitrag zur Luftreinhaltung, auch die Lärmbelästigung der Anwohner durch Dieselmotoren nimmt ab.

Daneben fördert das Land nach § 13 Absatz 1 Nr. 7 Investitionsmaßnahmen, durch die neue Technologien im ÖPNV erprobt werden sollen. Der Fördersatz wird im Einzelfall festgelegt.