Fünf Förderbescheide über 991.300 Euro hat das Verkehrsministerium an die Städte Dülmen, Arnsberg, Castrop-Rauxel und an den Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) übergeben. Mit dem Geld fördert die Landesregierung die Vernetzung von Verkehrsträgern sowie Konzepte für eine bessere und saubere Mobilität.
„Die Zukunft der Mobilität ist vernetzt und digital. Deshalb fördern wir die Ideen und Konzepte für bessere, sichere und saubere Mobilität in Südwestfalen, Dülmen und Castrop-Rauxel sehr gerne“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Für die Erweiterung von 20 Mobilstationen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe erhält der ZWS 656.600 Euro. Das Geld wird für die Ausstattung der Mobilstationen mit Informations-Stelen, Wegweisern, Reliefplänen für Sehbehinderte, Gepäckschließfächern sowie Vorarbeiten für eine E-Bike-Ladestation eingesetzt.
„Das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung lässt sich nur dann im Sinne einer ökologischen Verkehrswende ändern, wenn entsprechende Angebote geschaffen werden. Hierzu zählen auch die Mobilstationen, in denen die Verkehrsträger und die Verkehrsangebote in einem ansprechenden und attraktiven Rahmen verknüpft werden“, so Landrat Theo Melcher, Verbandsvorsteher des ZWS. „Aus diesem Grund sollen in einem ersten Schritt in jeder Stadt und jeder Gemeinde im ZWS-Verbandsgebiet zumindest eine Mobilstation errichtet werden.“
In Dülmen wird der Bahnhof modernisiert und zu einer Mobilstation erweitert. Das Land fördert den Bau eines Warteraums im Bahnhof für eine bessere Aufenthaltsqualität mit 160.000 Euro. Der 55 Quadratmeter große Aufenthaltsraum wird mit vier Sitzbänken, einer großen Fensterfront, heller Beleuchtung und Notrufeinrichtungen ausgestattet.
„Klasse! Ich freue mich sehr, dass uns das Land Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zu einem neuen und modernen Bahnhof unterstützt. Mit Hilfe der Förderung errichten wir einen zentralen Warteraum mit Sitzgelegenheiten. Unser Bahnhof wird schließlich zu einer Mobilstation, die viele verschiedene Verkehrsarten miteinander verbindet – da muss natürlich auch die Aufenthaltsqualität zwischen den Fahrten stimmen“, sagt Carsten Hövekamp, Bürgermeister der Stadt Dülmen.
Die Stadt Arnsberg erhält zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 126.700 Euro. Mit 94.700 Euro fördert das Land die Errichtung einer Mobilstation für das Neubaugebiet „Am Müggenberg“ im Stadtteil Neheim. Ziel der Stadt Arnsberg ist die Förderung von alternativen Verkehrsmitteln in dem neuen Quartier. Dazu soll die neue Mobilstation unter anderem mit einer Abstellanlage für E-Lastenräder, Stellplätze für Carsharing, vorbereitende Maßnahmen für die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, digital buchbare Schließfächer (Smart Locker) und Rad-Luftstationen beitragen. Außerdem sind begrünende Maßnahmen zur schöneren Gestaltung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität vorgesehen.
Weitere 32.000 Euro erhält die Stadt Arnsberg für die Initiierung eines standortbezogenen Mobilitätsmanagements, das die Förderung alternativer Verkehrsmittel im Quartier unterstützen soll. So wird eine Quartiers-Homepage mit Login-Bereich für die Bewohnerinnen und Bewohner erstellt sowie ein Neubewohnerpaket konzipiert, das über die Mobilitätsoptionen im Quartier informiert. Um den Wiedererkennungswert der Quartiersmobilität zu unterstützen, wird eine Dachmarke inklusive Logo entwickelt.
Ralf Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg:
„Das Wohnprojekt ist in mehrfacher Hinsicht vorbildhaft und wird Impulse in vielerlei Hinsicht für zukünftige Projekte geben. So auch in Sachen moderner Mobilitätskonzepte. Die werden wir gemeinsam mit der Politik für zukünftige Vorhaben weiterentwickeln. Wir freuen uns, dass durch die Unterstützung des Ministeriums eine zukunftsweisende Mobilstation in einem neuen attraktiven Wohnquartier realisiert werden kann. Die Maßnahme hat Vorbildcharakter und ist ein wichtiger erster Schritt hin zu einer neuen, nachhaltigen Mobilität in Arnsberg.“
48.000 Euro Förderung vom Land erhält die Stadt Castrop-Rauxel für die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Ziel ist es, die verkehrliche Erreichbarkeit zu verbessern und die zukünftige Mobilität der Beschäftigten umwelt- und sozialverträglich und kosteneffizient zu gestalten.
„Die Stadtverwaltung Castrop-Rauxel möchte ihre verkehrliche Erreichbarkeit und die ganzheitliche Mobilität optimieren. Dies gilt sowohl für die ca. 600 Beschäftigen im Rathaus als auch für die Kunden und Besucher der Verwaltung. Dabei steht grundsätzlich die Förderung der Nahmobilität, die Unterstützung des Umweltverbundes und die Implementierung der Elektromobilität im Fokus. Das Konzept zum betrieblichen Mobilitätsmanagement wird die Bestrebungen ganzheitlich und zielgerichtet betrachten und konkrete Maßnahmen entwickeln. Daher bin ich für die Förderung des Landes besonders dankbar, denn ohne die Zuwendung hätten wir eine solch umfangreiche Betrachtung allein aus städtischen Mitteln nicht finanzieren können“, sagt der Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel Rajko Kravanja.
Hintergrund zur Förderrichtlinie für vernetzte Mobilität
Die „Richtlinie zur Förderung der Vernetzten Mobilität und des Mobilitätsmanagements“ des Verkehrsministeriums ist zum 1. Juni 2019 in Kraft getreten. Auf Grundlage dieser Richtlinie können kommunale Vorhaben unterstützt werden, die die Vernetzung der Verkehrsmittel fördern und damit zu einer Erschließung von neuen Mobilitätsoptionen führen. Die Richtlinie ist unterteilt in vier Fördergegenstände: Mobilitätskonzepte und Studien, Maßnahmen zur Digitalisierung, Mobilstationen und andere Infrastrukturen sowie Mobilitätsmanagement. Die zu fördernden Maßnahmen werden in Jahresprogrammen gebündelt. Interessierte Kommunen können ihre Projektanträge bei den jeweiligen Bezirksregierungen einreichen, die auch eine vorherige Beratung anbieten, um eine Förderfähigkeit zu prüfen. Projektanträge für das Jahr 2021 können noch nach Einzelfallprüfung in das Förderprogramm aufgenommen werden. Für das Förderprogramm 2022 können Anträge bis zum 1. Juni 2021 bei den Bezirksregierungen gestellt werden.
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