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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur nach Hochwasserkatastrophe fast abgeschlossen

Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur nach Hochwasserkatastrophe fast abgeschlossen

Durch die Hochwasserkatastrophe 2021 wurden allein in Nordrhein-Westfalen 116 Bauwerke wie Brücken, Lärmschutzwände oder Stützwände und zwei Tunnel erheblich beschädigt, die in den Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) fallen. In die Beseitigung der Schäden an Bundes- und Landesstraßen, Brücken und Tunneln wurden in den letzten zwei Jahren gut 120 Millionen Euro investiert.

13.07.2023

Zahl der Woche: 120 Millionen Euro für Sanierung von Straßen, Brücken und Tunneln seit 2021 investiert

Das Sturmtief "Bernd" brachte Niederschläge und Sturzfluten mit sich, die nie zuvor auf Nordrhein-Westfalen niedergingen. Allein in Hagen fielen innerhalb von zwei Tagen mehr als 240 Liter Regen pro Quadratmeter. In normalen Jahren sind es im NRW-Durchschnitt im gesamten Juli rund 80 Liter. Große Bereiche in den südlichen Landesteilen, besonders in der nördlichen Eifel und im Bergischen Land wurden verwüstet. 49 Menschen verloren durch das Unwetter ihr Leben. "Das menschliche Leid dieser größten Naturkatastrophe in der Landesgeschichte muss uns Mahnung und Auftrag zugleich sein", sagt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, im Vorfeld des zweiten Jahrestages der Naturkatastrophe.

Die materiellen Schäden durch die Sturzfluten und massiven Überschwemmungen vom 13. bis 15. Juli 2021 an Infrastruktur und Gebäuden gingen in die Milliarden. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden im Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) rund 116 Bauwerke wie Brücken, Lärmschutzwände oder Stützwände und zwei Tunnel erheblich beschädigt. 15 der Brücken mussten komplett ersetzt werden. Außerdem kam es zu 91 Hangrutschungen und etlichen Schädigungen an Fahrbahnen. Insgesamt mussten unmittelbar nach den Starkregenereignissen 220 Sperrungen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in der Zuständigkeit von Straßen.NRW eingerichtet werden. Zahlreiche Schienenstrecken wurden unterspült.

"Der Wiederaufbau bei der Verkehrsinfrastruktur in der Zuständigkeit des Landes ist fast abgeschlossen, beim Schienenverkehr sind wir auf einem guten Wege", sagte Minister Krischer.  Ein Großteil des Wiederaufbaus der Straßeninfrastruktur nach der Hochwasserkatastrophe durch Straßen.NRW ist inzwischen erfolgt. Mittlerweile konnten alle bis auf zwei Straßensperrungen wieder für den Verkehr frei gegeben werden. Auch eine Vielzahl von Bahnstrecken, Bahnhöfen und Anlagen wurden bei dem Hochwasser zerstört. An mehr als 1500 Stellen im Schienen-Netz kam es zu Streckensperrungen und Betriebseinschränkungen im Güter- und Personenverkehr. Allein in die Beseitigung der Schäden an Bundes- und Landesstraßen, Brücken und Tunneln wurden in den letzten zwei Jahren gut 120 Millionen Euro investiert.

Dass die Schäden so schnell beseitigt wurden, ist auch das Resultat der Zusammenarbeit zwischen der Öffentlichen Hand und der Bauindustrie. Gemeinsam wurde nach Lösungen für einen schnellen und nachhaltigen Wiederaufbau gesucht - und auch gefunden. So wurden beispielsweise zerstörte Brücken mit Hilfe innovativer Schnellbauweisen verschiedener Bauunternehmen und innerhalb nur weniger Wochen neu errichtet - und in der Regel auch gegen ein erneutes Hochwasser gestärkt.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) erwartet, dass durch den fortschreitenden Klimawandel meteorologische Extremereignisse zukünftig häufiger auftreten. Der aktuelle Klimabericht zeigt: Der Klimawandel hinterlässt auch in Nordrhein-Westfalen deutliche Spuren. Wetterextreme werden intensiver. Seit dem Beobachtungsbeginn im Jahr 1881 stieg die Jahresmitteltemperatur Nordrhein-Westfalens bereits um 1,7 Grad Celsius  (°C). Im vorigen Jahr gab es einen neuen Rekord bei der Jahresmitteltemperatur mit 11,2 Grad Celsius (°C). "Die Klimakrise trifft uns mit voller Wucht, und die Folgen der globalen Erwärmung werden immer mehr zur Belastung für Mensch, Umwelt und Infrastruktur", betonte Minister Krischer.