Nur 52 Tage nach der Unwetterkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 steht an der Stelle des eingestürzten Brückenbauwerks im Hagener Ortsteil Priorei die erste neue Brückenkonstruktion. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Armin Laschet machten sich am Sonntag (5. September 2021) ein Bild von der Brücke.
Der Epscheider Bach hatte sich in der Unwetter-Nacht in einen reißenden Strom verwandelt. Die alte Brücke (Baujahr 1890, rund 16 Meter lang, rund drei Meter breit, noch als gemauertes Ziegelstein-Gewölbe konstruiert) konnte den Wassermassen nicht standhalten.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Deswegen freut es mich umso mehr, dass Straßen.NRW in so kurzer Zeit die Brücke wiederaufbauen konnte. Das war ein echter Kraftakt, aber es hat sich gelohnt. Danke an alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauunternehmens und von Straßen.NRW.“
„Hier in Hagen haben gleich mehrere Faktoren zum Erfolg geführt“, sagt Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld. „Wir als Straßenbauverwaltung konnten die notwendigen Arbeiten schnell vergeben. Vor Ort unterstützt uns nun ein engagiertes Bauunternehmen aus der Region, das zudem über große Expertise im Bereich des Kanalbaus verfügt. Die daraus resultierende Bauweise hat ebenso zu diesem Wiederaufbau in Rekordzeit beigetragen.“
Der Neubau, der die L701 über den Epscheider Bach führt, besteht aus acht kastenförmigen Betonfertigteilen (Gesamtlänge: rund 23 Meter, Breite: rund 3,50 Meter). Bevor der Verkehr wieder über die Brücke fließen kann, stehen nun noch weitere Arbeiten an. Derzeit werden die Betonfertigteile verfüllt, das Bachbett wird oberhalb und unterhalb des Durchlasses „aufgeräumt“ und wieder gewässertypisch gestaltet. Anschließend muss der weitere Straßendamm hergestellt werden, Versorgungsleitungen müssen neu verlegt werden. Ebenso müssen die Bordsteine erneuert werden. Parallel zu den Arbeiten am Durchlass werden zudem weitere Straßenschäden an der L701 instandgesetzt.
Hintergrund: Von zunächst 220 Straßensperrungen nach der Unwetterkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 sind 85 Prozent wieder aufgehoben, die Straßen befinden sich im Bau oder die Schadensbeseitigungen wurden beauftragt. Bei den verbliebenen besonders komplizierten Fällen sind vor Baubeginn weitere Untersuchungen oder Planungen notwendig. Um schnell voranzukommen, hat das Land dafür gesorgt, dass Ersatzneubauten ohne weitere Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen gebaut werden können, selbst dann, wenn Anpassungen an aktuelle Standards erforderlich sind. Bis zu einem Volumen von 5,3 Millionen Euro können Aufträge freihändig vergeben werden.
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