Zahl der Woche: 17.505 Kilometer lang ist das Straßennetz von Straßen.NRW
Landesbetrieb betreut mit 56 Straßenmeistereien die Verkehrsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen - Älteste Verkehrsbrücke von 1817
Sie ist 6,50 Meter lang und viereinhalb Meter breit, nicht groß für eine Brücke. Aber mit ihrem Baujahr 1817 ist sie dennoch ganz vorne dabei: Die Plattenbrücke in Klein-Netterden, einem kleinen Ortsteil von Emmerich am Niederrhein, ist die älteste Verkehrsbrücke in Nordrhein-Westfalen in Zuständigkeit von Straßen.NRW. Das alte Ziegelgewölbe ist mittlerweile durch ein modernes Stahlbetonbauwerk überbaut worden, das die Verkehrslasten der Straße übernimmt. Die alte Brücke steht seit 2004 unter Denkmalschutz und ist eine von insgesamt 6.714 Brücken in Nordrhein-Westfalen, die durch Straßen.NRW betreut werden. 400 von ihnen sollen in den kommenden 10 Jahren ersetzt werden, weil sie nicht mehr für die heutigen Belastungen, insbesondere des Schwerlastverkehrs, ausgelegt sind. Erst im November hat das Land Nordrhein-Westfalen eine Sanierungsoffensive für die Verkehrsinfrastruktur vorgestellt. Allein in diesem Jahr stehen für 35 Brücken Ersatzneubauten an. Insgesamt werden sich dann 51 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von über 160 Millionen Euro im Bau befinden. Die Brückensanierungen sind aber nur ein Teil der Sanierungsoffensive, die ebenso die Straßen und Tunnel betrifft. "Wir wollen in den kommenden 10 Jahren in Nordrhein-Westfalen den bestehenden Anteil von Straßen, Brücken und Tunneln in einem sanierungsbedürftigen Zustand deutlich abbauen. Dafür legt die Landesregierung etwa beim Straßenbau den Schwerpunkt auf die Sanierung", sagt Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer.
Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen 17.505 Kilometer an Streckennetz, die vom Landesbetrieb Straßen.NRW betreut werden. Das macht für jede der 56 Straßenmeistereien jeweils 250 bis 370 Kilometer. "Betreut" heißt Streckenwartung ebenso wie die Beseitigung von Schäden oder die Durchführung von Neubaumaßnahmen, genauer die bauliche Unterhaltung, Grünpflege, Wartung und Instandhaltung der Straßenausstattung, Reinigung, Winterdienst, Beseitigung von Unfallschäden, Maßnahmen bei außergewöhnlichen Witterungsereignissen und Katastrophenfällen, Baumkontrolle, Bauwerksüberwachung, Maßnahmen zur Substanzerhaltung. Die 17.505 Kilometer teilen sich auf in 4.544 Kilometer Bundesstraßen, 11.936 Kilometer Landesstraßen und 1.025 Kilometer Kreisstraßen. Die Straßen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Straßen.NRW regelmäßig kontrolliert.
Die Mindest-Kontrollintervalle unterscheiden sich je nach Straßenklasse:
Autobahnen und autobahnähnliche Straßen werden zweimal wöchentlich, Bundesstraßen einmal wöchentlich, Landes- und Kreisstraßen einmal in 14 Tagen abgefahren und genau inspiziert.
Straßenbegleitende Radwege, von denen es in Nordrhein-Westfalen in Summe 7.170 Kilometer gibt, mindestens einmal pro Monat. Außerdem gibt es einmal im Jahr Nachtfahrten, bei denen alle Strecken bei Dunkelheit kontrolliert werden. Es kann aber auch mehr kontrolliert werden. Denn die Häufigkeit der tatsächlich durchzuführenden Kontrollen orientiert sich über diese Mindestwerte hinaus daran, wie hoch das Gefahrenpotenzial einer Straße und ihres Umfeldes ist.
Bei den Kontrollen wird die Verkehrssicherheit überprüft. Gibt es auffällige Schäden? Schlaglöcher? Sind die Tunnelstrecken mit ihrer sichtbaren, sicherheitstechnischen Ausstattung in Ordnung? Zusätzlich werden spezielle Touren bei Hochwasser, nach schwerem Unwetter und sonstigen unvorhergesehenen größeren Einwirkungen gefahren. Überprüft werden auch Notrufsäulen, Rettungswege, in Tunneln zum Beispiel Mittelwandtüren und Fluchttreppenhäuser, Entwässerungsanlagen, Abläufe, Schlitzrinnen, Rückhaltebecken, Havariebecken, Streckenpumpstationen, Brücken und Lärmschutzwände. Diese Inspektionen erfolgen gesondert in angemessenen Zeitabständen, mindestens jedoch zweimal pro Jahr und einmal pro Monat bei nicht von der Fahrbahn einsehbaren Bereichen von Geh- und Radwegen.
Die Ergebnisse fließen auch in die Straßenzustandsberichte und Berichte über den Zustand der Brückeninfrastruktur ein. "Insgesamt steht Nordrhein-Westfalen vor einer gewaltigen Herausforderung, die vorhandene Verkehrsinfrastruktur zukunftsfest zu machen", sagt Minister Oliver Krischer. Dazu hat die Landesregierung im November 2023 die Sanierungsoffensive "Straßeninfrastruktur Nordrhein-Westfalen" veröffentlicht. Insgesamt sollen innerhalb von 10 Jahren allein 400 Brücken in der Zuständigkeit des Landes erneuert werden. Bei der Umsetzung setzt das Ministerium auch auf die vielen Akteurinnen und Akteure und wird diese stärker einbinden - den Bund, Kommunen, Kreise bis hin zu Firmen, Verbänden und Kammern. Dazu soll der Dialogprozess fortgesetzt und ausgebaut werden, der im letzten Jahr bereits mit der ersten Infrastrukturkonferenz der Bezirksregierung Düsseldorf begonnen wurde und durch den Runden Tisch zum Thema "Schwerlastverkehr und Windenergie" auch erste Ergebnisse gebracht hat. Das Verkehrsministerium wird diesen regionalen- und landesweiten Dialogprozess mit einer eigenen Konferenz zur Verkehrsinfrastruktur in NRW im 1. Quartal in Düsseldorf fortsetzen, an die sich dann weitere regionale Strukturen anschließen werden.
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