Zahl der Woche: 50,7 Millionen Tonnen Güter sind in Nordrhein-Westfalen umgeschlagen worden
50,7 Millionen Tonnen Güter sind in den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen im ersten Halbjahr 2023 umgeschlagen worden, das sind 9,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Damit setzt sich die rückläufige Entwicklung in der NRW-Binnenschifffahrt ausgelöst durch die Corona-Krise und den russischen Überfall auf die Ukraine fort, wie aus Zahlen des statischen Landesamtes hervorgeht.
Leichter Rückgang im ersten Halbjahr 2023 in den Binnenhäfen des Landes - Minister Oliver Krischer: "Leistungsfähige Wasserstraßen für Klimaschutz unverzichtbar"
50,7 Millionen Tonnen Güter sind in den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen im ersten Halbjahr 2023 umgeschlagen worden, das sind 9,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Damit setzt sich die rückläufige Entwicklung in der NRW-Binnenschifffahrt ausgelöst durch die Corona-Krise und den russischen Überfall auf die Ukraine fort, wie aus Zahlen des statischen Landesamtes hervorgeht. Hierzu gehört auch, dass nenneswerter Transportraum nun Güter im unteren Donauraum transportiert, da dort die Binnenschifffahrt wichtige Transportdienstleistungen auch für die Ukraine erfüllt.
Vor allem der Transport von energieintensiven chemischen Erzeugnissen (5,1 Millionen Tonnen, minus 19,5 Prozent), Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (7,1 Millionen Tonnen, minus 12 Prozent) und Kokerei und Mineralölerzeugnisse (9,9 Millionen Tonnen, minus 12,9 Prozent) ist zurückgegangen. Auch bei den (chemischen) Gefahrgütern ist ein Rückgang des Transportes über die Wasserstraßen zu verzeichnen - um 14,7 Prozent auf 13,2 Millionen Tonnen.
Nach wie vor ist der Rhein die bedeutendste Binnenwasserstraße in Nordrhein-Westfalen. Drei Viertel (75,7 Prozent) der Güter wurden in den Häfen an dieser Wasserstraße umgeschlagen. Auf den Plätzen zwei und drei rangierten das Westdeutsche Kanalgebiet (22,4 Prozent) und der Mittellandkanal (1,7 Prozent). Im oftmals nur einbahnig befahrbaren Wesergebiet werden nur 0,2 Prozent der Waren per Binnenschiff umgeschlagen. Im Ergebnis finden über 50 % des Warenumschlags der Binnenschifffahrt in nordrhein-westfälischen Häfen statt. Auch der Containerumschlag ist um 19,6 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in den NRW-Binnenhäfen etwa 434700 TEU in Containern verschifft, zu gut 95 Prozent auf dem Rhein.
Trotz der rückläufigen Zahlen bleibt das Wasserstraßennetz für den Warentransport in NRW aber von großer Bedeutung zur Erreichung der klimapolitischen Ziele, der Entlastung der Straßeninfrastruktur und Sicherung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Waren in Zeiten des demographischen Wandels. Dies betont NRW Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer zum Weltschifffahrtstag: "Der Rhein ist die Lebensader der deutschen Wirtschaft. Die Schiffbarkeit des Rheins ist Wohlstandserhalt und Klimaschutz zugleich. Ohne Wasser kein Schiff, ohne Schiff keine Wirtschaft, ohne Wirtschaft keine Verkehrswende."
Umso mehr benötigt die Binnenschifffahrt eine Entwicklungsperspektive 2030. Die "Düsseldorfer Liste" mit 30 dringend erforderlichen Infrastrukturprojekten zur Stärkung der Wasserstraßen mache deutlich, dass für die Stärkung der klimaschonenden Binnenschifffahrt höchste Eile geboten ist. "Hierzu gehört eine an zunehmende Niedrigwasser angepasste Flotte, einen umsetzungsorientierten Plan gegen den Wassermangel am Rhein und eine funktionierende Infrastruktur", so der Minister. Um mehr Güter auf der Wasserstraße transportieren zu können, hat sich die Landesregierung darauf verständigt, notwendige Infrastruktur zu Wasser in Nordrhein-Westfalen zu stärken, neue Märkte für die Binnenschifffahrt wie beispielsweise klimaneutrale Energieträger, Stoffe der Kreislaufwirtschaft oder weitere Container zu identifizieren sowie die Digitalisierung auf den Schiffen und den Häfen weiter voran zu treiben. Die Binnenschifffahrt ist ein sehr leistungsfähiger Verkehrsträger, der gerade auf dem Rhein noch erhebliche freie Transportkapazitäten hat.
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