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Zahl der Woche: Hoher ökologischer Fußabdruck durch Ressourcenverbrauch

Zahl der Woche: Hoher ökologischer Fußabdruck durch Ressourcenverbrauch

Würden alle Menschen weltweit den nordrhein-westfälischen Lebensstil mit seinem aktuellen Ressourcenverbrauch und Energiemix führen, bräuchte man auf Dauer 3,3 Erden. Es sind daher Lösungen gefordert, wie Ressourcen geschont, das Klima geschützt und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausgebaut werden kann. Die Landesregierung setzt daher auf eine Circular Economy und wird die Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie beginnen.

01.08.2023

Auf die Welt übertragen wären 3,3 Erden beim Verbrauch und Energiemix wie in Nordrhein-Westfalen nötig - Kreislaufwirtschaftsstrategie soll Ressourcen und Klima schonen

Klimawandel, Extremwetter und ein hoher Rohstoffverbrauch hängen eng zusammen: Der Abbau und die Verarbeitung von Ressourcen treibt den fortschreitenden Klimawandel und verursacht den Verlust der Artenvielfalt. Zusammen mit einer zunehmenden Ressourcenverknappung führt dies zu einer immer stärkeren Belastung auch für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen und dessen Wohlstand. Würden alle Menschen weltweit den nordrhein-westfälischen Lebensstil mit seinem aktuellen Ressourcenverbrauch und Energiemix führen, bräuchte man auf Dauer 3,3 Erden. 
Erstmalig mit dem 4. Umweltbericht NRW wurde 2016 der Ökologische Fußabdruck (Footprint) für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Er basiert auf einer Studie des Global Footprint Networks (GFN), die in dieser Tiefe erstmals von einem der Bundesländer betrieben wurde. Der Footprint ist eine weltweit anerkannte Art der Ressourcenbuchhaltung und beantwortet fundamentale Fragen wie: Wie viel Natur haben wir, und wie viel Natur brauchen wir? Wie viel beansprucht ein Bundesland, ein Staat oder die Menschheit insgesamt im Vergleich zu dem, was die Natur erneuern kann? NRW stellt sich damit einer gesamtheitlichen Betrachtung durch ein internationales Wissenschaftsteam:
Würden alle gut sieben Milliarden Menschen weltweit den nordrhein-westfälischen Lebensstil mit seinem aktuellen Ressourcenverbrauch und Energiemix führen, bräuchte man auf Dauer 3,3 Erden, so GFN-Präsident Dr. Mathis Wackernagel. Auf 5,8 sogenannte globale Hektar beziffert sich der Footprint pro Kopf in NRW. Weltweiter Durchschnitt sind 2,8 globale Hektar pro Kopf, auf Dauer auskömmlich wären höchstens 1,7 globale Hektar pro Kopf. 
"Wir leben von der Substanz, die wir eigentlich unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen sollten", sagte Umweltminister Oliver Krischer. "Um eine Trendumkehr zu erreichen, müssen wir den Ressourcenverbrauch senken, Klimaschutz stärken und den Standort zukunftsfit machen. Das kann aber nur gelingen, wenn wir die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch erreichen. Das fördert auch die Unabhängigkeit der heimischen Wirtschaft." 
Der Klimawandel und der Ressourcenverbrauch fordert daher Lösungen, wie Ressourcen geschont, das Klima geschützt und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausgebaut werden kann. Die Landesregierung setzt daher verstärkt auf eine Circular Economy und wird noch in diesem Jahr die Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie unter Beteiligung von Verbänden, Firmen und Zivilgesellschaft beginnen.