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Zahl der Woche: Rund 1.500.000 junge Rotbuchen für die "Urwälder von morgen" im Nationalpark Eifel gepflanzt

Zahl der Woche: Rund 1.500.000 junge Rotbuchen für die "Urwälder von morgen" im Nationalpark Eifel gepflanzt

Seit Gründung des Nationalparks Eifel im Jahr 2004 verzichtet der Mensch in dem Schutzgebiet nach und nach auf lenkende Eingriffe. "Natur Natur sein lassen" lautet die Philosophie dieser Naturdynamik-Flächen. Wo es erforderlich ist, unterstützt die Nationalparkverwaltung jedoch noch in einer Übergangszeit eine naturnahe Entwicklung. Rund 1.500.000 junge Rotbuchen wurden in diesem Zuge für die "Urwälder von morgen" im Nationalpark Eifel gepflanzt.

04.09.2023

Seit Gründung des Nationalparks Eifel im Jahr 2004 verzichtet der Mensch in dem Schutzgebiet nach und nach auf lenkende Eingriffe. "Natur Natur sein lassen" lautet die Philosophie in den sogenannten Naturdynamik-Flächen. Wo es erforderlich ist, unterstützt die Nationalparkverwaltung jedoch noch in einer Übergangszeit eine naturnahe Entwicklung. Mit gemeinsamen Initiativen in der Region konnten bereits große Fortschritte auf dem Weg zu naturnahen Lebensräumen erzielt werden. Ein Beispiel ist das 4,2 Millionen Euro umfassende Life+-Projekt "Wald Wasser Wildnis", das gemeinsam mit der Biologischen-Station der Städteregion Aachen umgesetzt wurde. Unter anderem wurden rund 80 Kilometer naturnahe Bäche wiederhergestellt.
Vor allem der Süden des Nationalparks ist noch von großen gepflanzten Fichtenwäldern geprägt, die dort nicht heimisch sind. Überließe man die Fichtenwälder dort sich selbst, könnte es zu einer Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers kommen, welcher angrenzende Wirtschaftswälder schädigen könnte. Aus diesem Grund nehmen aktive Managementmaßnahmen vor allem entlang der Nationalparkgrenzen eine wichtige Rolle ein. Seit Gründung des Nationalparks wurden hierzu auf etwa 1.000 Hektar rund 1,5 Millionen junge Rotbuchen gepflanzt. Um geeignetes Saatgut zu gewinnen, hat die Nationalparkverwaltung in den vergangenen Jahren wiederholt in ausgewählten Bereichen des Nationalparks Sammelnetze unter Altbuchen ausgelegt. Aus den so gewonnenen Bucheckern wurden kleine Pflanzen gezogen, die dann im Alter von zwei bis drei Jahren gruppenweise unter die Fichten oder auf bereits geräumte Flächen gepflanzt werden. Ausgehend von diesen Pflanzungen kann sich die heimische Rotbuche wieder in ihren ehemaligen Lebensräumen ausbreiten und so auch den Schutz der angrenzenden Wälder vor dem Borkenkäfer sicherstellen.
Der Nationalpark Eifel gehört - wie die meisten anderen Nationalparke in Deutschland - noch zu den sogenannten Entwicklungsnationalparken. In diesen sind in einer Übergangszeit von 30 Jahren Maßnahmen zur Förderung der Naturnähe möglich. Spätestens dann sollen im Nationalpark Eifel mindestens 75 Prozent der Flächen einer natürlichen Entwicklung unterliegen. Lebensräume, die dagegen einer dauerhaften Pflege bedürfen, werden der Managementzone zugeordnet. Hierzu gehören im Nationalpark Eifel zum Beispiel die Wilden Narzissen, die jedes Frühjahr die Talwiesen im Süden des Nationalparks in ein gelbes Blütenmeer verwandeln. Aktuell finden im Nationalpark Eifel bereits auf mehr als der Hälfte der Fläche keine Maßnahmen mit Holzentnahmen mehr statt. 
Für Besucherinnen und Besucher gibt es im Nationalpark Eifel vielfältige Möglichkeiten, den spannenden Weg hin zur Wildnis zu beobachten und zu begleiten. Denn auch Naturerleben, Umweltbildung und Forschung gehören zu den gesetzlichen Aufgaben von Nationalparken. Um die Vielfalt und Schönheit der Natur zu erkunden, steht ein attraktives Netz an Wegen zur Verfügung. Das ganze Jahr über werden zudem vielfältige Naturerlebnis- und Umweltbildungsprogramme angeboten. Der Veranstaltungskalender des Nationalparks umfasst rund 500 organisierte Angebote pro Jahr. Bereits im Umfeld bieten das Nationalpark-Zentrum und die Nationalpark-Tore spannende Ausstellungen und Erlebnistipps. Auch für Schulen, Kinder- und Jugendgruppen gibt es vielfältige Programme - von der Junior-Ranger-Schulung über Nationalpark-Schulen und -Kitas bis hin zu den Tages- und Mehrtagesprogrammen der Wildnis-Werkstatt und des Jugendwaldheims.