Zahl der Woche: Weniger Frosttage in Nordrhein-Westfalen durch Klimawandel
Die ersten Schnee- und Frosttage dieses Winters hat Nordrhein-Westfalen in den letzten Wochen erlebt. Gerade die Frosttage sind in unserem Bundesland aber in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Temperaturanstiegs durch den Klimawandel seltener geworden. Ein Frosttag ist dabei die meteorologisch-klimatologische Bezeichnung für einen Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unter Null Grad Celsius liegt.
Seit Messbeginn 1891 hat die Zahl von Frosttagen pro Jahr um 18 Tage abgenommen - Klimaanpassungsstrategie wird 2024 überarbeitet und erweitert
Die ersten Schnee- und Frosttage dieses Winters hat Nordrhein-Westfalen in den letzten Wochen erlebt. Gerade die Frosttage sind in unserem Bundesland aber in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Temperaturanstiegs durch den Klimawandel seltener geworden. Ein Frosttag ist dabei die meteorologisch-klimatologische Bezeichnung für einen Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unter Null Grad Celsius liegt. Die kalten Kenntage weisen eine hohe jährliche Schwankungsbreite auf: Beispielsweise war das Jahr 2010 das Jahr mit den sechsthäufigsten Frosttagen (100 Tage). 2014 hingegen nimmt den Spitzenplatz bei der geringsten Zahl der Frosttage mit 36 Tagen ein.
Langfristige Daten des Klimafolgen- und Anpassungsmonitorings (KFAM) des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) belegen aber: Trotz hoher Schwankungen von Jahr zu Jahr wird bei den Frosttagen in Nordrhein-Westfalen seit 1891 ein statistisch signifikanter Rückgang nachgewiesen. Werden nur die Werte ab 1961 geprüft, ist ebenfalls ein statistisch signifikanter abnehmender Trend zu finden: Die durchschnittliche Anzahl von Frosttagen in beiden Zeitabschnitten ist im Mittel um 18 Tage pro Jahr zurückgegangen. Demgegenüber sind die Tage in Nordrhein-Westfalen mit hoher Temperatur gestiegen: Im Jahr 2018 wurde mit 76 Sommertagen in Nordrhein-Westfalen ein neues Maximum erreicht, seit Messbeginn sind sie um 14 Tage angestiegen. Sommertage sind die Tage mit einer Maximaltemperatur von mindestens 25 Grad Celsius.
„Die Klimakrise wird immer mehr zur Belastung für Mensch, Umwelt und Infrastruktur“, sagte Umweltminister Oliver Krischer. „Die Auswirkungen waren in den vergangenen Jahren im Alltag der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen deutlich spürbar – mit unterschiedlichen Extremen. Von 2018 bis 2020 und 2022 erlebte NRW vier Dürresommer mit verhärteten Böden und historischen Tiefständen der Gewässer, 2021 ein katastrophales Hochwasser. Auch 2023 schickt sich an, neue Negativ-Rekorde zu erzielen. Wetterextreme werden in Zukunft häufiger auftreten.“
Durch die Erwärmung der Atmosphäre schwächen sich die Temperaturgefälle zwischen dem Äquator und den Polen ab und es ändert sich die Luftzirkulation. Die Störung des Jetstreams verändert die bislang vorherrschenden Wetterwechsel und begünstigt den Aufbau von Extremwettern. Die schnelle Abfolge von Hoch- und Tiefdruckgebieten wird also häufiger als früher von festsitzenden Wetterlagen unterbrochen, was zu langen Trockenperioden oder anhaltenden, ergiebigen Niederschlägen führen kann.
Minister Krischer: „Wir müssen dringend handeln, Ursachen bekämpfen und Symptome behandeln. Es bedarf eines starken Klimaschutzes und einer vorsorgenden Klimaanpassung. Wir müssen uns auf nicht mehr abzuwendende Veränderungen einstellen und nötige Anpassungsmaßnahmen ergreifen. Nur so können wir Schäden für die Natur und unsere Gesellschaft reduzieren oder abwenden und widerstandsfähig gegen die Gefahren der Klimakrise werden. Klimaanpassung ist eine Investition in die Zukunft und aktive Daseinsvorsorge, die langfristig Folgekosten verhindert.“ Daher werde das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr im Schulterschluss mit anderen aktiven Ressorts noch 2024 die NRW-Klimaanpassungsstrategie aktualisieren und erweitern.
Der aktuelle Umweltindikator zum Thema: https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-monitoring/klimaentwicklung/lufttemperatur/temperaturkenntage-kalt-frosttage-eistage
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