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Zum Tag des Baumes am 25. April: Waldumbau in Zeiten des Klimawandels ist wichtiger denn je

Zum Tag des Baumes am 25. April: Waldumbau in Zeiten des Klimawandels ist wichtiger denn je

Im vergangenen Jahr standen die Wälder und Bäume unter großem Klimastress. Wenn sie ihre vielen Funktionen für Mensch und Natur erfüllen sollen, müssen sie fit gemacht werden für den Klimawandel. Am 25. April ist der jährliche Baumfeiertag. Bäume sind beeindruckende Wesen. Sie stehen für Langlebigkeit und Beständigkeit. Dem aus Anlass des Baumfeiertages gekürten Baum des Jahres – der Flatterulme – gebührt deshalb eine besondere Beachtung.

24.04.2019
Umweltministerin Heinen-Esser: Unser Wald ist im Klimastress. Damit unsere Wälder ihre vielen Funktionen auch künftig erfüllen können, müssen wir sie fit machen für den Klimawandel

Am 25. April ist der jährliche so genannte Baumfeiertag. Dem aus diesem Anlass gekürten Baum des Jahres – der Flatterulme – gebührt an diesem Tag eine besondere Beachtung: Sie ist in Nordrhein-Westfalen ein eher seltener Baum, der vor allem in feuchten Bach- und Flussauen wächst und bis zu 100 Tage Überflutung im Jahr übersteht.

Gerade am Tag des Baumes rückt die generelle Bedeutung von Bäumen und Wäldern für die Umwelt, das Klima und die Menschen verstärkt in das öffentliche Bewusstsein. Dies gilt besonders in Zeiten, in denen in Wäldern sichtbar wird, wie stark die Bäume mit dem Klimastress zu kämpfen haben. Das vergangene Jahr mit Stürmen, anhaltender Trockenheit und der Ausbreitung des Borkenkäfers hat Wälder und Bäume massiv angegriffen.

"Der Anblick kranker Bäume schmerzt. Auch aktuell ist es zu trocken, die Waldbrandgefahr ist erhöht. All dies stellt den Wald und die Waldwirtschaft weiterhin vor große Herausforderungen. Damit unsere Wälder ihre vielen Funktionen auch künftig erfüllen können, müssen wir sie fit machen für den Klimawandel. Wir müssen ihre Widerstandskraft, ihre Resilienz stärken. Das wollen wir durch die Entwicklung von Mischwäldern auf der Basis einheimischer Laubhölzer erreichen", so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.

"Die Folgen des Klimawandels haben uns in den vergangenen Jahren hart getroffen. Unsere Forstleute arbeiten bereits seit Jahren intensiv an einem Waldumbau hin zu stabilen, vielfältigen Mischwäldern, die den Wetterextremen besser gewachsen sind", so Andreas Wiebe, Leiter Wald und Holz NRW.

Mit dem Ziel, die Stabilität und Widerstandskraft der Wälder zu erhöhen, hat das Land im Dezember 2018 ein neues Waldbaukonzept Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Demnach werden im Wald der Zukunft vor allem standortangepasste Mischbestände stehen. Diese sollen sich möglichst natürlich verbreiten. Die Vielfalt soll das Risiko für den Wald mindern. Weitere Informationen zum klimaangepassten Waldbau im Internetportal Waldinfo.NRW.

Früher war der kühle und feuchte April der klassische Frühlingsmonat, um Bäume zu pflanzen. Wie in den vergangenen Jahren erreichten auch in diesem Jahr die Temperaturen bereits im Februar die 20 Grad-Marke. Die Nachricht, dass sich das Klima verändert, ist nicht neu. Die Geschwindigkeit der Klimaveränderungen und die Heftigkeit ihrer Auswirkungen für den Wald, wie Sturmschäden, Dürre und Borkenkäferbefall sind enorm. Die Prognosen zu den Auswirkungen des Klimawandels deuten darauf hin, dass sich Witterungsextreme, wie im Jahr 2018, zukünftig häufen können.

Die nahe Verwandtschaft der Flatterulme, dem Baum des Jahres, ist ein Beispiel, wie wichtig es ist, auf Vielfalt im Wald zu setzen. Bergulme und Feldulme waren wichtige Bestandteile heimischer Laubwälder. Ihr Holz, auch bekannt unter dem Namen Rüster, war ein beliebtes Möbelholz. Beide Arten sind durch das Ulmensterben nahezu völlig aus nordrhein-westfälischen Wäldern verschwunden. Die Flatterulme dagegen ist deutlich weniger anfällig gegen den gefürchteten Käfer- und Pilzbefall.

Der robusten Flatterulme setzt vor allem der Verlust ihrer natürlichen Lebensräume zu: der Flusstäler, Feuchtgebiete und Auenwälder. Auch wenn die Flatterulme vielseitig und anpassungsfähig ist, ihr Hauptlebensraum ist in den letzten Jahren vielerorts Trockenlegungen für den Flächenbedarf von Industrie, Landwirtschaft, Straßen und Siedlungsbau oder der Begradigung von Bächen und Flüssen gewichen. Als Leitbaumart dieser feuchten Gebiete leistet sie bei der Revitalisierung der Bach- und Flussauen jedoch einen wesentlichen Beitrag, der gefördert werden muss.