Bioabfälle sind wichtige Rohstoffe
Umweltminister Oliver Krischer: „Wir müssen das große Potenzial in unseren Ballungsräumen heben“
Über 200 Expertinnen und Experten aus Kommunen in NRW und der Abfallwirtschaftsbranche diskutierten heute im Rahmen einer Fachtagung des Umweltministeriums und des Landesumweltamtes (LANUV) über das Verbesserungspotenzial bei der Sammlung von Bio- und Grünabfällen in Ballungsräumen.
Umweltminister Oliver Krischer betonte: „Nach wie vor wird immer noch zu viel Bioabfall in der Restmülltonne entsorgt. Zwar ist die Biotonne in etwa 95 Prozent unserer Kommunen bereits eingeführt, aber insbesondere in unseren Ballungsräumen gibt es noch ein großes Potenzial, das wir heben müssen. Mit Blick auf steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie der Verknappung natürlicher Ressourcen leistet die getrennte Sammlung von Küchen- und Nahrungsabfällen auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz.“
In Nordrhein-Westfalen werden mehr als die Hälfte der in privaten Haushalten anfallenden Abfälle getrennt gesammelt und überwiegend stofflich verwertet. Den größten Anteil haben Bio- und Grünabfälle. Im Jahr 2022 sind rund 1,9 Millionen Tonnen Bio- und Grünabfälle getrennt gesammelt und verwertet worden. Dies entspricht einer Menge von durchschnittlich 106 Kilogramm Bio- und Grünabfällen pro Kopf der Bevölkerung.
Die Erschließung dieser Bio- und Grünabfallpotenziale setzt eine bessere Abfalltrennung voraus. Bio- und Grünabfälle sollten nicht im Restmüll entsorgt werden und sind separat zu erfassen. Dabei ist jedoch zu darauf zu achten, dass die Qualität der getrennt erfassten Bioabfälle nicht leidet. Dies stellt vor allem bei verdichteten, städtischen Strukturen eine Herausforderung dar. Nur getrennt erfasste Bio- und Grünabfälle mit einem geringen Fremdstoffanteil können anschließend hochwertig verwertet werden.
Das Umweltministerium erarbeitet derzeit Handlungsempfehlungen, um die Kommunen bei der getrennten Erfassung von Bio- und Grünabfällen zu unterstützen.
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