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Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) ist ein hochspezialisierter Schmetterling: Die Weibchen legen ihre Eier ausschließlich an die Blüten des Wiesenknopfs, wo sich die Raupen zunächst von den Blüten ernähren. Diese enge Abhängigkeit macht die Art besonders anfällig für Lebensraumverluste, denen das Land gegensteuert. Mit Erfolg: 2024 war ein Rekordjahr für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling: Auf den Projektflächen des Artenschutzprogramms sind in diesem Sommer so viele der seltenen Schmetterlinge gezählt worden wie seit Jahren nicht mehr. 

Seltener Falter mit kurzer Lebensdauer

Bis Mitte September entwickeln sich die Raupen zunächst in den Blütenköpfen der Pflanze, um sich schließlich auf den Erdboden fallen zu lassen. Dort werden sie von Ameisen adoptiert und in die unterirdischen Brutkammern der Ameisennester eingetragen, wo sie sich von der Brut ernähren. Im Juni des folgenden Jahres verpuppt sich die Raupe und verlässt im Juli als Schmetterling das Ameisennest. Als Falter lebt der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nur wenige Tage. In dieser kurzen Zeit sucht er auf den Blüten des Großen Wiesenknopfs nach Nahrung und legt seine Eier ab. Die enge Abhängigkeit von seiner Wirtspflanze und den Ameisen macht die Art besonders anfällig für Lebensraumverluste, etwa durch intensive Landwirtschaft oder das Fehlen geeigneter Ameisenkolonien. In Nordrhein-Westfalen liegen Verbreitungsschwerpunkte des Schmetterlings im Bergland. Im Tiefland sind nur noch extrem wenige Vorkommen bekannt.

Artenhilfsprogramm Feuchtwiesen & Pflanzenpflege

In Nordrhein-Westfalen werden zum Schutz des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings gezielt Feuchtwiesen mit Großem Wiesenknopf erhalten und gepflegt, da diese Pflanze für die Eiablage essenziell ist. Außerdem werden angepasste Mahd- und Beweidungsstrategien umgesetzt, um den Lebensraum zu schonen, die Wirtameisen zu schützen und optimale Bedingungen für die Entwicklung der Raupen zu schaffen. Zusätzlich tragen Renaturierungsmaßnahmen sowie Monitoring- und Forschungsprojekte dazu bei, die Entwicklung des Bestands zu überwachen und Schutzstrategien anzupassen.

Die Biologischen Stationen, die von den jeweiligen Kreisen und dem NRW-Umweltministerium finanziert werden, spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie Schutzmaßnahmen koordinieren, Flächen pflegen, Landwirtinnen und Landwirte beraten und die Entwicklung der Populationen wissenschaftlich begleiten. Aber auch Naturschutzorganisationen, die NRW-Stiftung, sowie Landwirtinnen und Landwirte spielen eine bedeutende Rolle, um die Art zu sichern.

2024 war ein Rekordjahr für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling: Auf den Projektflächen des Artenschutzprogramms sind in diesem Sommer so viele der seltenen Schmetterlinge gezählt worden wie seit Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Bestand von Hellem und Dunklem Wiesenknopf-Ameisenbläuling im Projektgebiet im Rhein-Sieg-Kreis sogar voraussichtlich verdoppelt.