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Frauenschuh

Sie ist eine der prächtigsten wildwachsenden Orchideenarten Europas – aber auch eine der seltensten: Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus), dessen Name sich von seiner schuhfömigen gelben Blüte ableitet, steht mittlerweile in allen europäischen Ländern unter strengstem Schutz. 

Strengstens geschützt Wilde und prächtige Orchideenart

Auch in Nordrhein-Westfalen gilt der Frauenschuh als stark gefährdet. Insgesamt wurde in den letzten zehn Jahren nur eine Handvoll Vorkommen festgestellt.

Er ist in vielen Regionen selten geworden, da seine Lebensräume durch Entwässerung, Waldrodung und landwirtschaftliche Nutzung zerstört wurden. Zusätzlich gefährden ihn das Pflücken und illegale Ausgraben, da die Pflanze wegen ihrer auffälligen Blüten beliebt ist. Da die Pflanze sehr langsam wächst und empfindlich auf Umweltveränderungen reagiert, kann sie sich nur schwer von solchen Eingriffen erholen.

Der Frauenschuh kann bis zu 60 Zentimeter hoch wachsen und besitzt – anders als die meisten Orchideenarten – keine Knollen. Die Speicherorgane der Pflanze sind Rhizome, über die sie bei günstigen Standortbedingungen große Horste bilden kann. Dieser werden zum Teil mehr als 20 Jahre alt. Die Blütezeit ist auf die Monate Mai und Juni beschränkt. In dieser Zeit erfolgt die Bestäubung durch Sandbienen. Die Fruchtreife beginnt Anfang Oktober und die sehr kleinen leichten Samen werden durch den Wind verbreitet. Von der Keimung bis zur ersten Blüte einer Pflanze vergehen mindestens vier Jahre.

Artenhilfsprogramm Offene Lichtungen & Nachzuchten

In Nordrhein-Westfalen wird der Frauenschuh durch Schutzgebiete und spezielle Erhaltungsprogramme gesichert. Dazu gehören das Verbot, die Pflanze zu pflücken, die Pflege und Überwachung der Standorte sowie Maßnahmen zur Förderung seines natürlichen Lebensraums, z. B. das Offenhalten von Lichtungen und die Regulierung von Konkurrenzpflanzen. Botanische Gärten und Naturschutzorganisationen arbeiten außerdem an der Nachzucht, um die Bestände langfristig zu stabilisieren, zum Beispiel die Landschaftsstation im Kreis Höxter e. V. unterstützt bei der Wiederansiedlung und dem Monitoring.