
Uhu
Früher war der Uhu in Nordrhein-Westfalen stark gefährdet und in vielen Gebieten fast verschwunden. Heute hat sich die Situation für den Uhu in NRW deutlich verbessert: Durch umfangreiche Schutzmaßnahmen, wie die Schaffung von geschützten Brutgebieten und die Förderung von geeigneten Lebensräumen, hat sich die Population stabilisiert.
Hauptverbreitungsgebiet:
- Mittelgebirge wie die Eifel, das Sauerland und das Bergische Land, zudem in tiefer gelegenen Regionen wie Ruhrgebiet und Rheinland
Bestand:
- derzeit ungefährdet in Nordrhein-Westfalen
Geschichte eines erfolgreichen Rückkehrers
Der massige Uhu ist die größte europäische Eulenart. Charakteristisch für den Uhu ist der massige Kopf mit den starr nach vorne gerichteten orangegelben Augen. Seine Augen sind sehr viel lichtempfindlicher als die des Menschen. Zudem kann der Uhu seine Beutetiere räumlich sehen und Geschwindigkeiten und Abstände abschätzen. Zwar sind die Augen selbst unbeweglich. Stattdessen kann der Uhu seinen Kopf bis zu 270 Grad drehen, sodass das Gesichtsfeld stark erweitert wird. Er ist vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv. Seine Nahrung ist sehr vielseitig und besteht überwiegend aus Säugetieren, zum Beispiel Mäuse, Ratten oder Igel, und Vögeln. Der Uhu besiedelt reich strukturierte, mit Felsen durchsetzte Waldlandschaften sowie Steinbrüche und Sandabgrabungen. Als Nistplätze nutzen die orts- und reviertreuen Tiere störungsarme Felswände und Steinbrüche mit einem freien Anflug. Daneben sind auch Baum- und Bodenbruten, vereinzelt sogar Gebäudebruten bekannt.
Früher war der Uhu in Nordrhein-Westfalen stark gefährdet und in vielen Gebieten fast verschwunden. Vor allem intensiver Verfolgung, der Verlust der Lebensräume sowie der Einsatz von Pestiziden setzten ihm zu. Auch die Jagd auf den Uhu und die Störung seiner Brutstätten trugen dazu bei, dass seine Bestände drastisch sanken.
Heute hat sich die Situation für den Uhu in NRW deutlich verbessert: Durch umfangreiche Schutzmaßnahmen, wie die Schaffung von geschützten Brutgebieten und die Förderung von geeigneten Lebensräumen, hat sich die Population stabilisiert. Auch die Jagd auf den Uhu ist mittlerweile verboten, und es gibt gezielte Wiederansiedlungsprogramme, die dem Uhu geholfen haben, in einige Gebirgslagen und Waldgebiete zurückzukehren.
Dank dieser Bemühungen ist der Uhu in NRW heute wieder in mehreren Regionen anzutreffen. Besonders in den Mittelgebirgen wie der Eifel, dem Sauerland und dem Bergischen Land gibt es stabile Populationen. Auch in ehemaligen Steinbrüchen, Felslandschaften und großen Waldgebieten hat sich der Uhu angesiedelt. In den letzten Jahren breitet er sich zudem in tiefer gelegene Regionen, wie dem Ruhrgebiet und dem Rheinland aus, wo er in ruhigen, geschützten Bereichen geeignete Brutplätze findet.
Artenhilfsprogramm Schutzmaßnahmen & Brutplätze
Das Umweltministerium, Naturschutzbehörden, Naturschutzorganisationen, wissenschaftliche Institutionen, Biologische Stationen und private Grundstückseigentümer setzen sich gemeinsam dafür ein, die Uhu-Population in Nordrhein-Westfalen zu stabilisieren und zu fördern.
Ziel des Programms ist es, den Uhu durch gezielte Schutzmaßnahmen in seinem natürlichen Lebensraum zu unterstützen. Dies umfasst unter anderem die Förderung und Pflege von geeigneten Brutplätzen in Felsen, Steinbrüchen und größeren Waldgebieten, die für den Uhu als Nist- und Rückzugsorte dienen. Ein wesentlicher Bestandteil des Programms ist das regelmäßige Monitoring der Uhu-Population, um Brutplätze zu überwachen, Störungen zu minimieren und die Bestände langfristig zu stabilisieren. Zusätzlich wird durch die Zusammenarbeit mit lokalen Naturschutzorganisationen und Behörden sichergestellt, dass potenzielle Gefahrenquellen wie illegaler Handel und Jagd, Straßenverkehr und Lebensraumverlust verringert werden.
Das Programm hat in den letzten Jahren große Erfolge erzielt, und der Uhu hat sich in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens wieder etabliert. Bemerkenswert sind dabei jüngere Vorkommen des Uhus in Ballungsräumen und Städten Beispiele sind Bochum, Herne oder Hagen. Hier werden jeweils Steinbrüche in Innenstadtlage, am Stadtrand oder alte Industrieanlagen als Brutplatz genutzt