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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Wasserversorgung und Trinkwasser

Trinkwasser. Foto: Elena Elisseeva / panthermedia.net

Wasserversorgung und Trinkwasser

Nordrhein-Westfalen hat als bevölkerungsreiches und industriell geprägtes Bundesland einen besonders hohen Bedarf an qualitativ hochwertigem Trink- und Brauchwasser. Die Qualität des Wassers wird in Nordrhein-Westfalen gewissermaßen "von der Quelle bis zum Zapfhahn“ durch die regelmäßige, landesweite Überwachung von Oberflächengewässern, Grundwasser und Rohwasser sowie durch die ständige Überwachung des Trinkwassers überprüft.

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Trinkwasser ist für den Menschen lebenswichtig und wird daher umfangreich untersucht und streng überwacht. Für die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser hat in Nordrhein-Westfalen das Oberflächenwasser eine große Bedeutung. Vor allem in den Festgesteinsgebieten sowie in den großen Städten an Rhein und Ruhr wird vorwiegend Oberflächenwasser (Talsperren) oder Mischungen aus Oberflächenwasser und Grundwasser (Uferfiltrat, künstlich angereichertes Grundwasser) für die Versorgung bereitgestellt. Grundwasser wird insbesondere in der Niederrheinischen Bucht und dem Münsterland aus den ergiebigen Porengrundwasserleitern gewonnen.

Anforderungen an die Trinkwasserqualität

Die gleich bleibende gute Wasserqualität ist von entscheidender Bedeutung. Von Wasser für den menschlichen Gebrauch darf auch bei lebenslangem Genuss keine gesundheitliche Gefahr ausgehen. Es muss frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein sein. Chemische Stoffe und mikrobiologische Verunreinigungen dürfen nicht in Konzentrationen enthalten sein, die die menschliche Gesundheit schädigen könnten. Für die Trinkwassergewinnung und Aufbereitung ist das sogenannte Multibarrierensystem und die naturnahe Wasseraufbereitung als Ziel anzustreben beziehungsweise zu erhalten. Um möglichst naturbelassenes reines Wasser als Trinkwasser anbieten zu können, muss dafür Sorge getragen werden, dass schon das für die Trinkwasseraufbereitung geförderte Rohwasser so wenig wie möglich mit Schadstoffen belastet ist. Das bedeutet, dass die Gewässerqualität so gut ist, dass naturnahe Aufbereitungsverfahren wie zum Beispiel Sandfiltration ausreichen, um die hohen Qualitätsanforderungen an das Trinkwasser zu erfüllen. Kann dies nicht sicher gewährleistet werden, müssen die Aufbereitungsverfahren im Sinne der Vorsorge so ausgelegt sein, dass die hohen gesundheitsbezogenen Anforderungen an die Qualität des Trinkwassers sicher und dauerhaft eingehalten werden.
Leitungswasser. Foto: Alexander Kirch / panthermedia.net

Die Qualität ist gut

Um Trinkwasser in entsprechender Qualität und Menge zur Verfügung stellen zu können, wurden von der Europäischen Union europaweit geltende Rechtsvorschriften erarbeitet, die in deutsches Recht umgesetzt wurden. Dies dient dem vorsorgenden Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Qualität des Trinkwassers in Nordrhein-Westfalen ist aus gesundheitlicher Sicht gut. Erweiterte Überwachungspflichten der Gesundheitsbehörden und umfassende Informationspflichten der Wasserversorgungsunternehmen tragen dazu bei. Vereinzelt kann es dennoch dazu kommen, dass Überschreitungen der zulässigen Höchstkonzentrationen festgestellt werden. Da eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit dann nicht auszuschließen ist, sieht die Trinkwasserverordnung hierzu eine Meldepflicht gegenüber dem zuständigen Gesundheitsamt vor. Dieses entscheidet dann, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Diese können vom Spülen der Leitung über die Desinfektion einzelner Anlagenteile bis hin zum Anwendungsverbot für die Versorgungsanlage reichen.

Wasserschutzgebiete

Die dichte Besiedlung sowie die intensive industrielle und landwirtschaftliche Nutzung des Landes einerseits und die Anforderung an hygienisch einwandfreies Trinkwasser andererseits führen in Wassergewinnungsgebieten vielfach zu Nutzungskonflikten. Die Einzugsgebiete der Wassergewinnungsanlagen werden deshalb durch Wasserschutzgebiete vorsorgend geschützt. In Wasserschutzgebieten können durch Verordnung Verbote oder Genehmigungspflichten erlassen werden. Darüber hinaus bestehen in den meisten Trinkwassereinzugsgebieten langjährige Kooperationen zwischen den Wasserversorgern und Landwirten, bei denen gewässerschonende Landbaumaßnahmen eingesetzt werden, um gewässergefährdende Stoffeinträge wie Nitrat und Pflanzenschutzmittel zu vermeiden oder zu vermindern.