Umweltwirtschaftsbericht NRW
Grundlage für das politische Handeln
Der Umweltwirtschaftsbericht ist ein zentraler Baustein der Umweltwirtschaftsstrategie des Landes. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr hat mit dem Umweltwirtschaftsbericht für Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland ein Berichts- und Monitoring-System zur Darstellung der ökonomischen Bedeutung der Umweltwirtschaft etabliert. Es soll als Ausgangspunkt für gezielte umwelt- und wirtschaftspolitische Maßnahmen dienen und zugleich einen Maßstab für deren Erfolg definieren.
Im November 2024 veröffentlichte das Umweltministerium NRW die mittlerweile fünfte Ausgabe des Umweltwirtschaftsberichts NRW. Mit ihm werden die Entwicklungen in der Umweltwirtschaft von 2010 bis 2023 beschrieben. Der Bericht beleuchtet die Umweltwirtschaft mit einer Vielzahl sozioökonomischer Kennwerte, differenziert das Innovationsgeschehen und die Marktpotenziale einzelner Teilmärkte, liefert einen Überblick über die regionale Ausprägung der Branche und zeigt deren ökologischen Nutzen.
Umweltwirtschaftsbericht 2024: Die Entwicklung im Überblick
Ökonomisches Schwergewicht mit ökologischer Wirkung
Die Umweltwirtschaft festigt ihre Rolle als zukunftweisende nordrhein-westfälische Leitbranche. Im Jahr 2023 finden hier rund 599.000 Personen und damit rund 6,2 Prozent aller Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen eine zukunftsfähige Arbeit. Die Umweltwirtschaft umfasst damit mehr Erwerbstätige als die Metallindustrie und der Maschinenbau zusammen. Die Wirtschaftsleistung der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen entspricht gemessen an der Bruttowertschöpfung einem Wert von rund 52,7 Milliarden Euro.
Neben der ökonomischen Wertschöpfung werden auch rund 28,9 Milliarden Euro für ökologische Leistungen, eine „ökologische Dividende“, erzielt. Darunter fällt die Vermeidung von Umweltschäden ebenso wie die Schaffung ökologischer Werte, z. B. der Erhalt von Biodiversität. Der Beitrag der Umweltwirtschaft zum Klimaschutz entspricht ca. 63 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente, die durch umweltwirtschaftliche Produkte und Leistungen in NRW und über die Landesgrenzen hinaus eingespart werden. Durch Dienstleistungen, wie zum Beispiel Recycling und Reparaturen sowie durch den Einsatz und die Verarbeitung nachhaltiger Rohstoffe wie Holz, trägt die Umweltwirtschaft dazu bei, dass der Verbrauch umweltbelastender oder knapper Ressourcen reduziert werden kann. Insgesamt belaufen sich die quantifizierbaren Ressourceneinsparungen auf über 8,5 Millionen Tonnen.
Überdurchschnittliches Wachstum in Zeiten multipler Krisen
Die nordrhein-westfälische Umweltwirtschaft hat das Jahrzehnt mit einem Wachstumsschub eröffnet, ihre jährliche Bruttowertschöpfung stieg zwischen 2020 und 2023 um 9,2 Milliarden Euro, die Anzahl der Erwerbstätigen stieg um 21.600 pro Jahr. Die Umweltwirtschaft hat sich in Nordrhein-Westfalen sowohl während der Corona-Pandemie als auch in den multiplen Krisen danach als krisenfest erwiesen und zur Stabilisierung der Volkswirtschaft beigetragen. Die Entwicklung seit 2010 unterstreicht diesen Trend: die Umweltwirtschaft erzielt auch im langfristigen Durchschnitt ein überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zur Gesamtwirtschaft des Bundeslandes: 1,4 Prozent pro Jahr bei der Erwerbstätigkeit und 4,3 Prozent pro Jahr bei der Bruttoswertschöpfung.
Innovation als Schlüssel zum Erfolg
Ihr Stellenwert als zukunftweisende Leitbranche beruht auf einer ausgeprägten Innovationsorientierung. Nordrhein-Westfalen zählt nach den USA und Japan zu den globalen Innovationsführern bei Patenten der Umweltwirtschaft. Auch im innerdeutschen Vergleich belegt Nordrhein-Westfalen Platz 3 hinter Bayern und Baden-Württemberg. Ein Innovationsschwerpunkt in Nordrhein-Westfalen bildet das Recycling von Batterien, Windenergie- und Photovoltaikanlagen.
Die Umweltwirtschaft nimmt somit eine wichtige Vorreiterrolle als Motor und Wegbereiter der ökologischen Transformation ein. Denn ihre umweltfreundlichen, klimaschützenden und ressourcenschonenden Verfahren, Produkte und Dienstleistungen bringen ökologische Vorteile gegenüber der konventionellen Konkurrenz im Markt.
Und dies trifft nicht nur auf Deutschland zu. Die globale Nachfrage nach Umweltwirtschaftsgütern ist in den letzten Jahren rasant gestiegen und bietet neue Marktperspektiven. 2023 exportierte die nordrhein-westfälische Umweltwirtschaft Güter im Wert von rund 14,5 Milliarden Euro. Damit entfallen bereits 6,5 Prozent aller nordrhein-westfälischen Ausfuhren auf die Umweltwirtschaft. „GreenTech made in NRW“ treibt damit eine nachhaltige Entwicklung nicht nur hierzulande, sondern weltweit an.
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