Bodenschutz
Böden speichern Erd- und Kulturgeschichte
- Lebensgrundlage und Lebensraum für Mensch, Flora und Fauna;
- Abbau und Umbau von Stoffen, einschließlich des Abbaus von Schadstoffen;
- Speicherung und Filterung von Wasser;
- Standort für die wirtschaftliche Nutzung, für Siedlung, Verkehr und Freizeit;
- Produktionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft, für Gartenbau und Rohstoffgewinnung;
- Grundlage der menschlichen Kulturentwicklung, aus denen auch historische Vorgänge ablesbar sind.
Bodenfunktionen bewerten
- Archiv der Natur- und Kulturgeschichte,
- Biotopentwicklungspotenzial (Extremstandorte als Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere) sowie
- natürliche Bodenfruchtbarkeit / Regelungs- und Pufferfunktion in Wasser- und Stoffhaushalt.
Weitere Informationen:
Bodenversiegelung- und Bodenentsiegelung
Die Begrenzung der Bodenversiegelung ist das wichtigste Ziel zum Schutz der Bodenfunktionen und zur Erhaltung naturnaher Flächen. Notwendig ist hierzu eine Minimierung der Flächeninanspruchnahme auf das unumgänglich notwendige Maß und die Flächenreaktivierung nicht mehr genutzter überbauter Flächen. Diese Ziele müssen auf allen Planungsebenen und bei allen bodenrelevanten Genehmigungsverfahren Berücksichtigung finden. Die Entsiegelung von Böden mit befestigten Flächen, die für ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werden, ist gesetzlich im Bundes-Bodenschutzgesetz (§ 5 BBodSchG) und im Baugesetzbuch (§ 179 BauGB) geregelt. Soweit nicht andere Ziele (zum Beispiel die Versiegelung kontaminierter Bodenschichten) entgegenstehen, kann damit eine teilweise Wiederherstellung von Bodenfunktionen erreicht werden. Da sie gleichzeitig zu einer Verringerung des Oberflächenabflusses führt, werden entsprechende Maßnahmen auch von Seiten der Wasserwirtschaft finanziell gefördert.
Weitere Informationen:
Klima und Boden
Der Boden erfüllt eine Klimaschutzfunktion als Kohlenstoffspeicher. Kohlenstoffreiche Böden sind insbesondere Moore und Niederungsböden mit Grünlandnutzung. Auch wenn in NRW der Anteil an Mooren relativ gering ist, wird derzeit eine Moorzustandserfassung vorbereitet, um als Maßnahmen des Klimaschutzplans Nutzungsänderungen oder auch Wiedervernässungen zur Erhaltung beziehungsweise Steigerung der Speicherfunktion ergreifen zu können.
Klimawandel und Bodenschutz
Mehrere Studien, die das NRW-Umweltministerium in Auftrag gegeben hat, zeigen: In Zukunft können häufigere Starkniederschläge zu verstärkten Bodenerosionen führen und punktuell sogar ganze Ernten vernichten. Für die fernere Zukunft sind durch weiter steigende Temperaturen längere Dürreperioden im Sommer zu erwarten.
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