LIFE – das EU-Förderprogramm für den Naturschutz
Schwerpunkte des Programms
Parallel zur Veröffentlichung der FFH-Richtlinie wurde 1992 das Förderinstrument LIFE entwickelt. Neben dem Schutz der Arten und Lebensräume der FFH- und der EU-Vogelschutzrichtlinie diente das Programm auch schon damals u. a. der Entwicklung von Umwelttechnologien. Später wurde auch noch der Klimaschutz in das Programm aufgenommen. In den ersten fünf EU-Förderperioden wurde eine Vielzahl von unterschiedlichen Projekten in den Mitgliedstaaten der EU umgesetzt. In der aktuellen EU-Förderperiode (2021 - 2027) ist das Teilprogramm "Energiewende", welches inhaltlich bisher über das Programm Horizon 2020 gefördert wurde, neu hinzugekommen. Die Verordnung über das Programm wurde am 29. April 2021 mit der Zustimmung des EU-Parlamentes angenommen.
Das Gesamtbudget wurde gegenüber der vorherigen Förderperiode erhöht und beträgt für den Zeitraum 2021 - 2027 insgesamt 5,432 Milliarden Euro. Mindestens 2,1 Milliarden Euro sollen für den Schwerpunktbereich "Naturschutz und Biodiversität" zur Verfügung stehen.
LIFE besteht aus den beiden Programmteilen" Umwelt" und "Klimapolitik", welche jeweils in zwei Schwerpunkte aufgeteilt sind:
Teilprogramm Umwelt
a) Naturschutz und Biodiversität
b) Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität
Teilprogramm Klimapolitik
a) Klimaschutz und Klimaanpassung
b) Energiewende
Das Antragsverfahren für LIFE
Der LIFE-Aufruf 2025 wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 veröffentlicht. Details zu dem Aufruf wie insbesondere auch Einreichfristen, Antragsunterlagen und Leitfäden finden Sie auf dem Förderportal der Europäischen Kommission. Teilnahmeberechtigt sind öffentliche oder private Stellen, Akteure und Einrichtungen wie z. B. nationale, regionale und lokale Behörden, im EU-Recht vorgesehene spezialisierte Stellen, internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. Gegenüber der letzten Förderperiode gibt es ein neues Antragsportal.
Weitere Informationen:
- LIFE auf den Internetseiten der Europäischen Kommission
- Verordnungstext LIFE im Amtsblatt der Europäischen Union
- Antragsunterlagen auf dem Förderportal der EU
- Homepage der nationalen Beratungsstelle Zukunft Umwelt Gesellschaft
Ansprechperson im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen:
Herr Georg Keggenhoff, Referat III-1
Tel.: (0211) 45 66-714, E-Mail: georg.keggenhoff [at] munv.nrw.de
LIFE-Natur-Projekte in Nordrhein-Westfalen
Auf der Grundlage des EU-Förderinstrumentes "LIFE-Natur" sind in Nordrhein-Westfalen bis 2006 (LIFE I, LIFE II & LIFE III) insgesamt 10 Naturschutzgroßprojekte zur Entwicklung des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes NATURA 2000 mit einem Gesamtbudget von rund 26 Mio. Euro finanziert worden.
Im Rahmen von LIFE+ wurden im Zeitraum 2007 bis 2013 insgesamt 19 Projekte aus Nordrhein-Westfalen mit einem Gesamtbudget von rund 60 Mio. Euro ausgewählt.
In der Förderperiode 2014 - 2020 wurden acht "traditionelle" LIFE-Naturschutzprojekte aus Nordrhein-Westfalen mit einem Budget von rund 41 Mio. Euro von der EU bewilligt. Zudem wird ein weiteres Projekt grenzüberschreitend in den Niederlanden, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen umgesetzt.
In der aktuellen Förderperiode 2021 – 2027 wird bisher ein grenzüberschreitendes Projekt in der Provinz Overijssel in den Niederlanden und im Kreis Borken umgesetzt.
Seit Anfang 2015 erarbeiteten Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ein länderübergreifendes integriertes LIFE-Projekt. Nach Billigung der EU konnte Anfang Oktober 2016 mit der Projektumsetzung begonnen werden. Ziel des Projektes ist die Optimierung und Entwicklung von Lebensräumen und Arten der atlantischen Sandlandschaften in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen koordiniert die Bezirksregierung Münster die Projektumsetzung.
Projektübersicht
1. Rieselfelder Münster
Ziele: Etablierung eines großflächigen Feuchtgebietes für Schilf- und flachwasserabhängige Vogelarten, Naturerleben
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
2. Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes
Ziele: Optimierung und Erhaltung von Moor- und Heidelebensräumen
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3. Ahsewiesen
Ziele: Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines großflächigen Grünlandkomplexes mit Gewässerlebensräumen
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
4. Emsaue und Ems bei Einen
Ziele: Vernetzung der Ems mit den auentypischen Lebensräumen und Nebengewässern, naturnahe und eigendynamische Gewässer- und Auenentwicklung, Gewährleistung des Hochwasserschutzes, Naturerleben
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5. Düsterdieker Niederung/Recker Moor
Ziele: Lebensraumoptimierung gefährdeter Vogelarten, Revitalisierung von Nieder- und Hochmooren
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6. Regeneration des Großen Torfmoores
Ziele: Optimierung des Hochmoores
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7. Medebacher Bucht – Baustein für Natura 2000
Ziele: Grünland- und Heiderenaturierung, Gewässerrenaturierung, Öffentlichkeitsarbeit
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8. Lippeaue I + II
Ziele: Dynamische Entwicklung der Lippeaue als Lebensraum bedrohter Arten, Hochwasserschutz, Naturerleben
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9. Lebendige Bäche in der Eifel
Ziele: Revitalisierung nährstoffarmer Mittelgebirgsbäche, auch als Lebensraum der Flussperlmuschel
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10. Uferschnepfenlebensraum Hetter
Ziele: Verbesserung des Lebensraums der Uferschnepfe und anderer Wiesenwatvögel
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen);
11. Bachtäler im Arnsberger Wald
Ziele: Vernetztes Nebeneinander naturnaher Fließgewässer und lichter Auenwälder, naturnahe Moore
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12. Möhneaue
Ziele: Naturnahe Gewässer- und Auenentwicklung
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13. Rhein-Nebenrinne Bislich-Vahnum
Ziele: Optimierung des Rheins und seiner Aue durch eine gute ökologische und hydrologische Verbindung, Schaffung naturnaher Überflutungs- und Grundwasserverhältnisse
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14. Maifisch I + II:
Ziele: Wiederansiedlung bzw. Etablierung des Maifischs im Rheinsystem, Schutz der Population im Girondegebiet
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15. Bergwiesen bei Winterberg
Ziele: Wiederherstellung und Erhaltung von Bergwiesen, Borstgrasrasen und Bergheiden
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16. Vielfalt auf Kalk
Ziele: Förderung von Kalk-Halbtrockenrasen, Wacholderheiden und Kalk-Buchenwäldern, Artenhilfsmaßnahmen für Reptilien, Tagfalter und stark bedrohte Pflanzenarten
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17. Allianz für Borstgrasrasen
Ziele: Förderung selten gewordener Offenland-Lebensräume
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
18. Wald – Wasser – Wildnis
Ziele: Entwicklung großer zusammenhängender, störungsfreier und natürlicher Wald- und Wasserlebensräume
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
19. Rur und Kall – Lebensräume im Fluss
Ziele: Renaturierung durchgängiger Bachläufe, Förderung naturnaher Auenlebensräume und Feuchtgrünlandes
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20. Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden
Ziele: Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von bodensauren Eichenwäldern, Heidemooren, Heiden und Sandmagerrasen
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
21. Schutz der Knoblauchkröte
Ziele: Erhaltung der Knoblauchkröte im Münsterland
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22. Fluss- und Auenoptimierung Emmericher Ward
Ziele: Enge Verzahnung von Fluss und Aue mit Weich- und Hartholz-Auenwald
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23. Grünland für Wiesenvögel – Unterer Niederrhein
Ziele: Verbesserung der Lebensraumbedingungen gefährdeter Wiesenvögel
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24. Eggemoore
Ziele: Wiederherstellung eines günstigen Wasserhaushalts für die Moorflächen
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25. Orsoyer Rheinbogen
Ziele: Erhalt und Förderung von Wiesenvögeln, Strukturvielfalt und Flachlandmähwiesen
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26. Villewälder – Wald- und Wasserwelten
Ziele: Optimierung von Waldlebensräumen zur Erhaltung und Förderung waldbewohnender Specht- und Fledermausarten, Entwicklung/Wiederherstellung von artenreichem Grünland
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27. Patches & Corridors – Habitatnetzwerk für den Blauschillernden Feuerfalter
Ziele: Vernetzung bestehender und potenzieller Habitate des Blauschillernden Feuerfalters durch Entwicklung, Erweiterung und Optimierung natürlicher Wald- und Offenlandlebensräume der Auen, wie auetypische Laubwälder, Moorwälder, artenreiche Mähwiesen und feuchte Hochstaudenfluren.
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28. Amphibienverbund
Ziele: Verbesserung der Lebensraumqualität, Verringerung von Beeinträchtigungen und Steigerung der Populationsgröße aktueller Vorkommen der drei Zielarten
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29. Atlantische Sandlandschaften
Ziele:
- Entwicklung eines methodisch-konzeptionellen Ansatzes für das Erreichen von Ziel 1 der EUBiodiversitätsstrategie und Umsetzung des nationalen Prioritären Aktionsrahmens in allen Bundesländern der atlantischen Region und Erarbeitung einer „Road Map“ für die Verbesserung aller Lebensraumtypen und Arten der Atlantischen Region (exklusive marine Lebensraumtypen und Arten)
- Umsetzung konkreter Maßnahmen für 15 Lebensraumtypen und 10 Arten, um eine Verbesserung von Erhaltungszuständen oder Trends zu erreichen
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30. BOVAR – Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume
Ziele: Wiederherstellung günstiger Lebensraumbedingungen für die Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch, Ausgleich des Verlustes von geeigneten Laichgewässern und Landlebensräumen in den Projektgebieten
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
31. Wiederherstellung des Feuchtgebietscharakters der Emmericher Ward
Ziele: Wiederherstellung des Feuchtgebietcharakters mit vielfältigen Auengewässern, Über-schwemmungsflächen mit auetypischen Vegetations- und Lebensraumtypen
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
32. Lebendige Röhrichte
Ziele: Optimierung und Entwicklung von Röhricht- und Schwimmblattlebensräumen und den daran gebunden Arten
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
33. Kalktuffquellen Hochstift
Ziele: Erhalt und Entwicklung von Kalktuffquellen und Waldlebensräumen sowie Schutz und Verbesserung der Lebensbedingungen von damit vergesellschafteter Flora und Fauna, Erwerb von Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit dem Eschentriebsterben
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
34. Wiesenvögel NRW
Ziele: Verbesserung der Bestände wiesenbrütender und –rastender Vogelarten des Tieflandes in Nordrhein-Westfalen
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
35. Helle Eifeltäter
Ziele: Erhalt, Förderung und Stabilisierung von Populationen der beiden Tagfalterarten Blauschillernder Feuerfalter und Goldener Scheckenfalter
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
36. Siegerländer Kultur- und Naturlandschaften
Ziele: Erhalt und Entwicklung von Wald- und Grünlandlebensräumen für eine Vielzahl von Arten
Weitere Informationen im Datenblatt (PDF öffnen)
37. CrossBorderBog
Ziele: Wiederherstellung des ehemaligen grenzüberschreitenden Hochmoores zwischen Enschede und Gronau
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