Trommelnder Junge / ©Leah-Anne Thompson/ Panthermedia.net
Kinder und Lärm
Kinder und Kinderspiel sind nicht immer leise. Das ist normal und muss in NRW nach der aktuellen Gesetzeslage toleriert werden. Lärm kann für Kinder aber auch ein großes Risiko sein. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihre Ohren empfindlicher sind als die von Erwachsenen und noch sensibler auf Lärm reagieren.
Vor Risiken schützen
Kinder kennen die Lärmrisiken nicht und können sich daher nicht selbst vor Lärm schützen. Durch Lärm verursachte Hörschäden bei Kindern sind oft nicht reparabel. Sie begleiten sie das ganze Leben lang. Deshalb ist es besonders wichtig, Kinder vor Lärm zu schützen. Lärmschutz beginnt also im Kinderzimmer und in der Spielzeugkiste. Eine große Gefahrenquelle sind Audiogeräte.
Spielzeuge erzeugen Lärm
Es gibt sehr viele laute Spielzeuge. Nicht immer und überall aber ist es möglich, auf laute Spielzeuge zu verzichten. Dann ist es wichtig, den Kindern den richtigen Umgang mit diesen Spielzeugen zu zeigen und sie deutlich auf mögliche Gefahren, Risiken und Belästigungen hinzuweisen. Ganz wichtig sind die Warnhinweise bei Spielzeugen, die das eigene Ohr oder das anderer besonders gefährden können, wie zum Beispiel Spielzeugpistolen oder Pfeifen.
Wenn Sie Spielzeug kaufen, achten Sie darauf, wie laut dieses Spielzeug sein kann. Am besten verlassen Sie sich auf das eigene Ohr, indem Sie die Spielzeuge ausprobieren. Hilfreich können auch Smartphone-Apps zur Geräuschmessung sein.
Norm gibt Anhaltspunkte – aber keine Sicherheit
In Europa muss Kinderspielzeug die europäische „Spielzeugrichtlinie“ erfüllen, die unter anderem die maximale Lautstärke festlegt. Das CE-Zeichen bedeutet, dass das Spielzeug diese Vorschriften einhält. Eine Gefährdung ist dadurch aber nicht vollständig ausgeschlossen. Gerade im Spiel kommen Kinder oft auf Ideen, die nicht mehr dem bestimmungsgemäßen Gebrauch entsprechen.Die Grafik zeigt, wie laut einige Spielzeuge im Vergleich zu anderen Lärmquellen sein können.
Weitere Informationen:
Audiogeräte
Für viele Kinder gehören Audiogeräte wie MP3-Player oder Smartphones wie selbstverständlich zum Alltag. Schon die Kleinsten hören über Kopfhörer Musik und Hörbücher oder spielen Spiele. Der Hörkonsum nimmt mit zunehmendem Alter weiter zu. Niemand wird es Kindern und Jugendlichen verbieten wollen, Musik zu hören. Wichtig ist aber auch hier, die Risiken zu kennen und Gefahren vorzubeugen. Die Risiken liegen vor allem darin, dass die Ohren lauter Musik zu lange ausgesetzt sind.
Eine Norm der Europäischen Union setzt für tragbare Audio-Geräte eine Obergrenze von 100 Dezibel(A). Diese Lautstärke entspricht der von Kettensägen oder lauten Motorädern. Für Arbeitsplätze wird schon ab 85 Dezibel(A) ein Gehörschutz empfohlen.
Der Wert 85 Dezibel (A) ist für das menschliche Ohr deshalb von Bedeutung, weil man weiß, dass das Ohr nachhaltig geschädigt wird, wenn es über längere Zeit einer Lautstärke von 85 Dezibel (A) oder mehr ausgesetzt ist. Der Grund dafür liegt in den rund 15.000 feinen Sinneshärchen, die in der Hörschnecke im Innenohr den Schall in Nervensignale umwandeln. Diese Sinneshärchen brauchen regelmäßig Pausen, um sich zu regenerieren. Langzeitbelastungen ohne Pause haben ernste Gesundheitsschäden bis hin zur Schwerhörigkeit oder Taubheit zur Folge.
Wer sein Ohr schützen will, hat zwei Möglichkeiten: die Lautstärke reduzieren oder konsequent Hörpausen einlegen.
Tipps für ohrschonenden Musikgenuss
- Nie die maximale Lautstärke nutzen, sondern überwiegend leise Musik hören.
- Laute Musik mit Pegeln über 95 Dezibel(A) nicht länger als 6 Stunden pro Woche hören, weniger ist besser!
- Unbedingt ausreichende Lärmpausen machen, damit sich die Sinneshärchen regenerieren können.
- Nur Audiogeräte mit Lautstärkeregler und Dezibel-Begrenzungen kaufen. Das gilt besonders für Geräte, die von Kindern genutzt werden. Kinder können sich nicht selbst schützen.
- Geräte vor dem Kauf testen. Verlassen Sie sich dabei auf das eigene Gehör.
Kopfhörer bergen Gesundheitsrisiken. (Foto: Elena Elisseeva/ Panthermedia)
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